Seit etwas über einem Jahr nutzen wir aPager von Alamos als App-Lösung, vorher hatten wir zig Jahre eine SMS-Lösung mit der BlueBoxII. Im Umkreis werden auch noch einige andere App-Lösungen genutzt, teils auch "Eigenbau". Gibt wohl nicht mehr viele Wehren, die sowas nicht in irgendeiner Form nutzen.
Die Erfahrungen, die man dazu so hört, hängen meiner Ansicht nach stark davon ab, wie derjenige, den man fragt, in die Anschaffung involviert war.
Als Zusatzinformation taugen die o.g. Lösungen (und stellen auch oft einen informativen Mehrwert für die so informierten Kräfte dar), als "Alarmierung" würde ich es aber nicht bezeichnen. Dafür ist die Ausfallgefahr, gerade im Vergleich zu FME/DME/Sirenenempfänger, immer zu hoch. Je wilder die Konstruktion ist, mit der die Information über einen Alarm in das auslösende System übergeben wird, desto eher geht mal ein Alarm unter. Gleichzeitig wird man aber einen Teil der Mannschaft haben, der sich nach ein paar "erfolgreichen Alarmierungen" nur noch auf den Zusatz verlässt, und FME/DME dann als lästiges Beiwerk empfindet. Und wenn es ganz dumm läuft, wird die Anschaffung/Ersatz notwendiger TR-konformer Alarmierungstechnik verworfen, weil man ja eh schon ein vermeintliches "Alarmsystem" hat.
Daher unabhängig vom letztlich genutzten System meine Empfehlung: Nennt das Ding von vornherein "Zusatz-" oder "Information", aber nicht Alarmierung. Stellt das der Mannschaft so dar, und auch die Beschaffer/Entscheidungsträger müssen das von vornherein so beherzigen. Dann kann eine App- oder SMS-Lösung ein echter Mehrwert für die Einsatzkräfte sein, anderenfalls ist es aber bloß Mist.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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