Moin,
Geschrieben von Hans-Joachim Z.(Oder sich stattdessen ganz sachlich überlegen, daß ländliche Feuerwehren drüben die ungefähr 50fache Praxis mit Wasserversorgung lange Wegstrecke haben, und sich ein Blick über den Teich lohnen könnte.) Zustimmung. Man kann (wie immer) nicht alles ungeprüft übernehmen, aber hier und da was abgucken kann man sich durchaus.
Beispiel: Für einen Kunden haben wir eine Ausschreibung für mehrere "AB-Tank" vorbereitet. Die Frage, wohin die 10m³ denn zeitnah übergeben werden können, damit der Tank fährt und nicht steht (denn nur im Fahren erzielt er Förderleistung) war nicht so einfach zu beantworten. In Deutschland gibt es diese vermaledeiten Dinger, die zwar schnell aufgebaut sind, aber sogar auf einem Katalogfoto schon schief stehen. Und wenn die schief stehen, passt deutlich weniger rein oder suddelt raus. Zudem ist mit 4,5 m Durchmesser jeder Waldweg und die meisten Straßen vollgesperrt, was einem Einbahnverkehr wenig dienlich ist. Zum Füllen und zur Entnahme hat man idR nur einen Stutzen am Boden, was zu solchen wilden Konstruktionen führt, weil aufliegende Schläuche (Ein- wie Ausgänge) den Schwimmkragen runterdrücken und das Teil leer laufen lassen.
Alternativ verwenden wir Behälter mit festem Gestänge, die wir aber erst zeitraubend zusammenbasteln müssen. Wenigstens kann man dann Schläuche drauflegen. Und wenn es ganz bunt kommt, bauen wir gleich alles selbst.
Für besagten Kunden, dessen WLF mit 1/2 kommt und die Brühe schnell loswerden will, waren das irgendwie keine Optionen.
Der Amerikaner würde uns herzlich auslachen, packt mit zwei Mann und ebensovielen Handgriffen seinen Single Lane Tank vom Auto und klappt ihn auf. Dann lässt er das Wasser schwungvoll reinlaufen und ist mit seinem Tanker "on the road again". Mit dem optional vormontierten Saugkorb wird angesaugt, ansonsten trägt der Rahmen auch aufliegende Saugschläuche. Und befüllt wird mit einem optionalen Auslauf, der auf den Rahmen montiert wird - herumfliegende Stützkrümmer oder Standrohre als Auslauf sind also ebenfalls passé.
Ich habe nach langem Suchen nach vergleichbaren Lösungen aus D oder der EU aufgegeben und einen deutschen Importeur für die originalen Fol-Da-Tanks aufgetan. Auch preislich ist die Sache durchaus im Rahmen, wenngleich natürlich teurer als so ein Schwimmkragenteil.
Auf den 10m³-Behältern des besagten Kunden werden nun wohl auf jeder Seite je ein 5.000-Liter Single Lane Tank mitgeführt werden. Aufstellen, per Verbindungsmuffe hintereinander kuppeln, füllen. Und bei 2,40m Breite macht das Ding seinem Namen alle Ehre und der Einbahnstraßen-Tankerumlauf hat zumindest noch eine Chance.
Und ich glaube, das wird nicht das einzige sein, was wir uns in Sachen LWS von den Amis abgucken könnten.
Gruß
Sebastian
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Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben (Friedrich Hebbel)
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