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Thema | Interkulturelle Kompetenz in der FW - war: Rassismus bei der Amsterdamer Feuerwehr #
| 57 Beiträge |
Autor | Feli8x H8., Hannover / Niedersachsen | 862657 |
Datum | 03.10.2020 14:27 MSG-Nr: [ 862657 ] | 1572 x gelesen |
Geschrieben von Daniel G.nn ich aus einem anderen Kulturkreis komme, kann ich aber, wenn ich dauerhaft bleiben will, mich über mein neues Heimatland informieren, mich kundig machen ( mich integrieren) als aktiven Vorgang
Du hast da aber auch ein meiner Meinung nach nicht ganz vollständiges Bild von Integration. Das, was du beschreibst, ist eigentlich Assimilation. Jemand kommt in eine andere Kultur, einen anderen Kulturkreis und soll sich selbst aktiv dort an die dortigen Gepflogenheiten vollständig anpassen. Integration im eigentlichen Sinne benötigt Verständnis und aktives Handeln auf beiden Seiten, also bei dem, der neu dazu kommt und bei denen, die schon da sind. Zwangsläufig ergibt sich daraus, dass sich Ansichten und Meinungen auf beiden Seiten verändern. Damit das geschehen kann ist Verständnis eminent wichtig.
Hier kommt dann auch wieder der Schwenk zur Feuerwehr: Nur, wenn wir zumindest über grundlegende "Pitfalls" im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturkreisen bescheid wissen, können wir so konfliktfrei wie möglich arbeiten. Natürlich lässt sich unsere Arbeit im Zweifelsfall auch "auf die harte Tour" durchsetzen (was grundsätzlich meist auch vom Gesetz gedeckt ist). Das hinterlässt aber Frust auf beiden Seiten - einmal, weil unser Handeln nicht verstanden wurde, und einmal, weil wir bei "den Migranten, die sich einfach nicht an unsere Anweisungen halten wollen" überhaupt härtere Maßnahmen durchsetzen mussten. Das bedingt dann wiederum, dass Steretoype aufrecht erhalten oder gar verstärkt werden.
Ja, es gibt Einsätze, bei denen wir darauf keine Rücksicht nehmen können (Wohnung im Vollbrand, 3 Kinder vermisst). Aber machen wir uns nicht vor: Bei der überwältigend Mehrzahl unserer Einsätze haben wir oftmals noch eine Minute (oder auch mehr...), um unser Vorgehen zu erklären (und auch zu reflektieren) oder anzupassen.
Deshalb ist es, meiner Meinung nach, nicht nur wichtig, dass der, der neu in eine Kultur kommt, sich über die dortigen Gepflogenheiten informiert, sondern auch, dass die Institutionen der dortigen Kultur (und letztendlich ist die Feuerwehr nichts anderes) auch grundlegende Kenntnisse über seine Kultur haben - insbesondere dort, wo Kulturen sich massiv unterscheiden. Insgesamt würde ich es also für sehr sinnvoll erachten, wenn wir als Feuerwehr zumindest offen sind für so etwas wie interkulturelles Training.
Alle hier dargestellten Gedanken entsprechen ausschließlich meiner eigenen Fantasie und haben nichts mit offiziellen Ansichten meiner Wehr zu tun!
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| 30.09.2020 09:04 |
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Wolf7gan7g K7., Deißlingen Rassismus bei der Amsterdamer Feuerwehr | |