Hallo,
Geschrieben von Ulrich C.das finde ich nach den Erfahrungen aus den letzten flächigen Großeinsätzen (Vegetationsbrände, Starkregen, Hochwasser) aus ? Jahren eine ziemlich kurzsichtige Aussage - und ich bin eher gespannt, wer sich nicht noch aller an diese Technik erinnert...
Ich finde es hingegen recht kurzsichtig, wenn man sich immer wieder an veralteter Technik orientiert und dann irgendwann feststellt, dass man entweder
- keine passenden Geräte mehr neu beschaffen kann, weil sie schlicht keiner mehr herstellt
- keine Ersatzteile mehr bekommt und sich keiner mehr mit der Reparatur der Geräte auskennt
- keine Akkus mehr für Handfunkgeräte bekommt
- die Dinger irgendwann einfach mal nicht mehr nutzen darf, weil die Betriebsfrequenzen irgendwann mal anderweitig vergeben werden
- Die Endgeräte irgendwann mal aus Altersgründen ausfallen (in dem von uns unterstützten ELW war dann als einziger Technikausfall eben auch ein defektes FuG8b zu verzeichnen)
Gestern habe ich auch staunend in einer Radioberichterstattung gehört, dass man aufgrund der Ereignisse im Landkreis Bitburg-Prüm wieder in Analogfunk investieren will. Das ist der falsche Weg. Das Digitalfunknetz funktioniert und war auch nicht flächendeckend ausgefallen oder überlastet. Vielmehr muss man den entsprechenden Druck auf die zuständigen Behörden ausüben, dass die jetzt erkannten Schwachstellen behoben werden. Stromversorgung war wohl kein Thema, die USV-Laufzeiten reichten bzw. es standen rechtzeitig Generatoren vor Ort, um die BS weiterzubetreiben. Kapazität des Netzes war auch kein Thema. Hier konnten an den betroffenen Stellen die BS schnell auf mehr Träger per Moduleinschub aufgerüstet werden, das war auch keine Sache von Tagen (ist mir zumindest aus dem Ahrtal bekannt). Das Problem lag nur an einer bzw. zwei Stellen. Zum Einen haben sich manche Bundesländer wohl dafür entschieden, die BS nur per einer Technik (wenn auch manchmal auf zwei Wegen) anzubinden. Dies war in einem Großteil des Gebietes eben die Drahtanbindung, immerhin auf zwei Wegen per Ring, hilft aber nicht, wenn sämtliche Festnetzinfrastruktur weggespült wird. Ein Backup per Sat oder Richtfunk war nicht vorgesehen. Hier wäre schonmal ein wesentlicher Punkt, der unbedingt nachgebessert werden muss, entweder durch Redundanz in der Anbindung oder durch schnell modular aufrüstbare Zugangswege (Sat-Link bzw. Richtfunk). Der zweite Punkt ist, dass es noch zu wenig mobile BS gibt und deren Aufbau und Einbindung ins Netz noch zu lange dauert. Wobei dieser zweite Punkt absolut unproblematisch gewesen wäre, wenn der erste behoben wäre. Dort wo das Netz komplett funktioniert hat, funktionierte es problemlos. Auch mit den dann aufgebauten mobilen BS.
Geschrieben von Ulrich C.Und es ist in der Gefahrenabwehr keine Hilfe, wenn nach 2 - n Tagen, Ersatzlösungen gestellt werden, die mehr oder weniger funktionieren...
Das ist richtig. Deshalb ist es aber nicht besser, Uralt-Technik weiterzubetreiben. Richtiger ist es, die Probleme abzustellen, Möglichkeiten gibt es. Ich hoffe nur, dass man nach den letzten Ereignissen hier nachbessert. Das Grundsystem Digitalfunk ist da nicht das Problem, das funktioniert. Nur bei der Implementierung hakt es leider noch an der ein oder anderen Stelle.
Gruß,
Michael
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