Guten Tag
Geschrieben von Ulrich C.
Trotz aller Retentionsflächen gab es in früheren Jahrhunderten oft verheerende Überschwemmungen... Die waren der Grund dafür, warum man Flüsse wasserbaulich behandelte, Deiche errichtete
Interessant hierzu Begebenheiten am Oberrhein nördlich von Karlsruhe vor der Rheinbegradigung durch Tulla.
Die Flußauen wurden vor 1600 nur gelegendlich von Fischern, Jägern und Holzfällern aufgesucht und von Bauern zur Waldweide und Brennholzgewinnung genutzt.
Erst mit der Zunahme der Bevölkerung ab 1700 wurden verstärkt Rodungen zur Ackerlandgewinnung und zur Anlage von Siedlungen durchgeführt. Danach kam es zu erst vermehrt Landverlusten durch Hochwasser und Überflutungen, was die Bewohner zu Gegenmaßnahmen zwang. Oftmals versuchten die Bewohner durch Flußbauten zum Schutz ihres eigenen Besitzes das Wasser auf andere Gemeinden umzuleiten. 1750 führte ein Dammdurchstich der Bewohner Leimersheim zur Überflutung zweier benachbarter Dorfer; lokale Feindschaften dabei konnten zumeist mit der Duldung oder Unterstützung des jeweiligen Territorialherren rechnen. Nach der Demolirung von angeblich rheinordnungswidrig angelgeten Bauten der badisch-durlachschen Gemeinde Knielingen durch pfälzische Untertanen aus Hagenbach 1763 reichte die badische Seite bei den kurpfälzer Behörden Rechnungen zur Kostenerstattung durch Hochwasserschäden ein. 1765 zerstörten Hagenbacher Bauern unter dem Schutz kurpfälzer Truppen aus Mannheim erneut Uferbauten bei Knielingen. Zwischen den Gemeinden Leimersheim, Linkenheim, Knielingen, Eggenstein und Wörth kam es aber schon ab 1720- und vermehrt ab 1760 wiederholt zu massiven "Wasserbaufehden". Aus kurpfälzer Sicht war durch Wasserbauarbeiten bei Eggenstein das gegenüber liegende Wörth gefährtet und umgekehrt gab es von Knielingen Klagen gegen die Gemeinde Wörth.
Gruß aus der Kurpfalz
Bernhard
" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"
(Heinrich Heine)
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