Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Warnungen im Ahrtal - war: Katastrophenschutz in Deutschland: Keiner weiß, was zu tun wäre | extra 3 | 84 Beiträge |
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 874074 |
Datum | 14.12.2021 08:32 MSG-Nr: [ 874074 ] | 3635 x gelesen |
Focus zum Lebenshilfehaus/Sinzig:Dabei stießen sie nach FOCUS-Online-Informationen auf einige Ungereimtheiten. So stellte sich heraus, dass nur eine Nachtwache während der Katastrophe im Lebenshilfehaus nach dem Rechten schaute. Und dies trotz der Hochwasserwarnungen, die bereits am Tag vor Beginn der Starkregenfälle kursierten.
Ferner taucht während der Nachforschungen ein ungeheurer Verdacht auf: Womöglich hat der Betreuer der Heimbewohner Warnungen der Feuerwehr zur rechtzeitigen Evakuierung der Wohngruppe im Erdgeschoss ignoriert. Dabei geht es um die Zeit zwischen 23 Uhr und 23.30 Uhr an jenem Katastrophentag, dem 14. Juli. Ein Feuerwehrmann aus Sinzig wird gut einen Monat später schildern, wie er zu jener Zeit beim Portal des LHH geklingelt hat. Ein Mann sei erschienen. Baseballkappe, locker gekleidet. Der Zeuge will den Betreuer vor einer Flutwelle gewarnt habe. Zwar wisse man nicht genau, wie hoch das Wasser noch steigen werde, aber besser sei es, die Leute aus dem Erdgeschoss nach oben in den ersten Stock zu verlegen. Der Wehrmann kennt sich im Gebäude aus, da er in der Vergangenheit bereits Brandschutzübungen durchgeführt hat. Von daher weiß er auch, dass die untere Etage sehr tief liegt.
Glaubt man der Aussage, stößt seine Warnung auf taube Ohren. Der LHH-Betreuer soll sich demnach geweigert haben, die unteren Gebäudeteile zu räumen, da Unruhen unter den Heiminsassen die Folge wären. Zweifelnd soll er nachgefragt haben, ob das Wasser denn wirklich so hoch steigen könne. Die Antwort der Feuerwehr lautet, man wisse es nicht, aber besser sei es, den unteren Trakt zu räumen.
Dazu durch die Todesermittler befragt, schildert der Heimmitarbeiter den Sachverhalt völlig anders. Zwar sei die Feuerwehr zu jener Zeit bei ihm gewesen. Allerdings hätte man ihm nur berichtet, dass die Ahr über die Ufer treten könne...
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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| 11.10.2021 23:45 |
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Jürg7en 7M., Weinstadt Katastrophenschutz in Deutschland: Keiner weiß, was zu tun wäre | extra 3 | |