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RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
Thema Personalnot der Freiwilligen Feuerwehr: Dresdens Kameraden haben ein Wohnungsproblem    # 19 Beiträge
AutorBjor8n R8., Mommenheim / Rheinland-Pfalz882773
Datum14.04.2023 15:45      MSG-Nr: [ 882773 ]2433 x gelesen

Hi!

Geschrieben von Jens R.Nun gibt es bei uns auf den Dörfern zumeist nur "Eigenheime (Einfamilienhäuser egal welcher Größe). Die Anzahl an Mietwohnungen ist sehr gering und stehen somit nicht zur Verfügung.

Geschrieben von Jens R.Wir sind dann immer froh wenn sie dann ab 30 wieder aufs Dorf zurückziehen wenn der Wunsch nach dem eigenen Haus wieder steigt bzw. man es sich leisten kann und will.

Welcome to the party - dies ist eins der brennendsten Themen bei der Mitgliederentwicklung IMO.

Meine Thesen (keine Sorgen, sind keine 95) dazu:
1. Bilde die jungen so schnell es geht so gut es geht aus.
Selbst hab ich noch erlebt "Ja, Du hast jetzt Grundlehrgang vor 2 Jahren und jetzt schon Sprechfunker, Jetzt warten wir mal etwas bis zum PA-Lehrgang , du willst ja nicht alles sofort machen - das kommt ja alles mit der Zeit. Sollst ja weiter motiviert bleiben"
Heute schicken wir "die jungen", die Zeit und Bock auf Lehrgang haben auf alles, was auch nur irgendwie möglich ist.
Denn *jetzt* haben sie Zeit, jetzt sind sie noch verfügbar und vlt. auch zu schwierigen Zeiten daheim.
Je mehr gut qualifizierte Kameraden verfügbar sind, desto höher die Chance, dass ein paar dann im Einsatzfall da sind.
Besteht die Gefahr, dass ich sie dann mit 2x Jahren verliere weil sie wegziehen?
Ja, klar. Aber wenn das so sein sollte, dann ist die Hoffnung, dass sie irgendwo anders auch bei der FW anfangen und ihre Ausbildung nicht umsonst ist.

2. Akzeptiere - auch längere - Abwesenheiten ohne gleich zu Entpflichten.
Ja, manche gehen fürs Studium/die Ausbildung weg, auch die, die eigentlich richtig gut passen.
Wir versuchen den Kontakt dennoch zu halten - wenn sie dann mal daheim bei Muttern sind, dann können sie gerne vorbeikommen.
Wer weiss, ob sie nicht doch wieder hierher zurückkommen.
Ich bin da gutes Beispiel - Nach 8 Jahren auswärts bin ich dann doch wieder in mein Elterndorf zurückgekehrt - und habe weitermachen können. Man hängt ja schon an seiner FW - wenn sie einen nicht sofort rauswirft.

3. Du verlierst zu 2 Zeitpunkten Mitglieder - Ende Ausbildung und Familiengründung
Wenn die Jugendlichen während der Ausbildung oder zum Studium auch immer öfters gerne daheim wohnen bleiben wollen - ist ja auch billig und bequem - spätestens mit dem ersten Job kommt die Frage, wo man die erste Mietswohnung findet.
Da ist es heute auch (gerade?) in den Speckgürtel der urbanen Zentren schwierig, überhaupt was bezahlbares zu finden.
Ebenso dann paar Jahre später, wenn es darum geht, sich irgendwo niederzulassen.
Da haben selbst wir "auf dem Dorf" in den letzten Jahrn top qualifizierte Leute verloren - die gerne geblieben wären, aber die m²-Preise (wenn es überhaupt nen Bauplatz gab) oder die Hauspreise das nicht hergeben.
Und dann zogen selbst vollintegrierte Führungskräfte (in leitender Position in der Wehr) 4 Orte "weiter raus aufs Land" weil es da dann noch bezahlbar war. Heutzutage noch viel schlimmer geworden. Da hilft dann vielleicht, dass man als gut integrierte Mannschaft im Ort vielleicht früh mitbekommt, wenn irgendwo überlegt wird, etwas zu verkaufen, noch ehe das an einen Makler oder ins Internetportal geht.

4. Nur JF allein reicht nicht mehr -> "Hallo liebe Neubürger, hier gibts Anschluss!"
Konnte über viele Jahre der Bedarf aus der JF gedeckt werden - und auch wenn diese heute immer noch die erste Quelle von neuen aktiven Mitgliedern ist - reicht das (aus den obigen Gründen) nicht mehr aus.
Daher werden die neuen (meist jungen!) Väter mit ihren kleinen Kindern, die man "im Ort" noch gar nicht kenne, am Tag der offenen Tür oder beim Vorbeigehen am Gerätehaus natürlich gerne eingeladen, dass ihr Kind mal ins Auto gucken kann. Und natürlich darf es auch mal nen Helm anprobieren. Und nebenbei wird ein bisschen Werbung gemacht, denn das Pfund "einfacher Anschluss an die Dorfgemeinschaft" wiegt viel. Denn ansonsten müssten die Väter zum Kinderturnen und immer das Abschlusslied mitsingen - auch nicht für jeden etwas >:->
Übungen in besagten Neubaugebieten sind übrigens nicht nur aus Gründen des Gewinnen von Ortskenntnis eine sehr gute Idee. Gerne Freitag abends oder Samstags.

Bisher - toi toi toi - fahren wir bei uns recht gut damit.
Ehrlicherweise muss ich aber auch sagen, dass ich nicht sicher bin, ob das alles immer weiter klappen wird - die 4 Wochenenden Grundlehrgang Sa+So am Stück sind schon die erste Einstiegshürde für voll im Leben (mit Familie) stehende Menschen.
Aber das war ja nicht Thema hier.

tl;dr: Junge gut binden, schnell ausbilden, auf verfügbaren Wohnraum hoffen - und immer wieder neue Leute zur FW ziehen.

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