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RubrikFeuerwehrverbände zurück
ThemaAnregungen für den DFV...150 Beiträge
AutorSven8 K.8, Hamburg / 340877
Datum28.05.2006 23:20      MSG-Nr: [ 340877 ]93238 x gelesen

Moin, moin!



Geschrieben von Thorben GruhlDas geb ich mal zurück - einge geschlossene Wehr hat genau _was_ gelöst?



Wenn wir dieses Thema diskutieren, müssen wir uns erstmal auf ein paar Grundsätze einigen:



Feuerwehr ist kein Selbstzweck. Wir haben einen öffentlichen Auftrag zur Gefahrenabwehr zu erfüllen.



Jedem sollte bewusst sein, wie viel Verantwortung er für das Wohl seiner Mitmenschen übernimmt. In vielen Fällen hängt es von unserem Können ab, ob jemand vor dem wirtschaftlichen Ruin steht, ob jemand rechtzeitig aus dem PKW befreit wird, ob jemand adäquat erstversorgt wird etc?

Ob alle Feuerwehren dieser Aufgabe gerecht werden lasse ich einfach mal dahingestellt. Voraussetzung dafür ist es aber mindestens, dass man mit der nötigen Selbstkritik an die Sache herangeht. Meistens scheitert es bereits daran.



Wie diese Vorgaben erfüllt werden, entscheidet das Primat der Politik. Ob die erstangreifende taktische Einheit nach 5 min oder erst nach 20 min vor Ort sein soll, hängt also von rein politischen Vorgaben ab.



Ob ich diese Vorgaben durch ehrenamtliches Personal oder durch bezahlte Kräfte erfülle, ist erstmal sekundär.

Natürlich ist es wesentlich kostengünstiger, wenn ich meine Schutzziele durch rein ehrenamtliches Personal erreiche.

Die Frage ist aber, ob dies zukünftig noch realistisch ist? Gehen wir einmal von den Zahlen aus, die CP genannt hat. Sicherlich ist diese Entwicklung nicht von Gott vorgegeben. Nur hat die Feuerwehr darauf keinerlei Einfluss. Hinzu kommt noch, dass die Bereitschaft ein Ehrenamt in einer HiOrg oder der Feuerwehr zu übernehmen, oftmals deutlich abnimmt.



Also gehen wir mal davon aus, dass wir zukünftig mir deutlich weniger ehrenamtlichem Personal auskommen müssen. Wie fangen wir dies auf?



In gewissen Regionen wird dies nicht aufzufangen sein. Folge wird sein, dass ein Teil der Freiwilligen Feuerwehren den ganz natürlichen, langsamen und leisen Tod durch Mitgliedermangel sterben wird. Ob man dies zT durch hauptamtliches Personal auffangen wird, hängt ganz alleine vom politischen Willen ab.



Jetzt kommt natürlich noch hinzu, dass die Summe, die für die Feuerwehren aus den öffentlichen Haushalten zur Verfügung gestellt wird, begrenzt ist. Nehmen wir eine x-beliebige Kommune als Beispiel. Diese hat 20.000 Einwohner und verfügt über 10 FF. Für den Unterhalt dieser FF werden jährlich 200.000 Euro investiert. Unter Berücksichtigung von gesetzlichen Hilfsfristen und des Gefahrenpotenzials wären drei Feuerwehren ausreichend um die Schutzziele des Brandschutzbedarfsplanes zu erfüllen. (Mal ganz am Rande: Wie viele Feuerwehren in Nds haben einen ernsthaften Brandschutzbedarfsplan, der den Namen verdient?) Wo steht geschrieben, dass es nicht vielleicht auch im Interesse der Feuerwehren ist, diesen Schnitt zu wagen und die Anzahl zu reduzieren, wenn dies denn sinnvoll möglich ist. In den allermeisten Fällen haben die erzkonservativen Feuerwehren noch die Struktur aus ihrer Gründungsphase. Kennst du das Bsp. aus Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz? Der Feuerwehrhäuptling aus dieser Stadt hat einen sehr interessanten Vortrag auf dem letzten OPS gehalten und vor einiger Zeit gab es auch einen Bericht im Feuerwehrmagazin dazu. Die Feuerwehr Idar-Oberstein steht jetzt wahrscheinlich besser da, als jemals zuvor.



Und machen wir uns nichts vor: Der Faktor Motivation ist in einem ehrenamtlichen System wichtiger als alles andere. Und der Dienst in einer Feuerwehr mit modernen Feuerwehr in einer modernen Unterkunft mit einer ausreichenden Anzahl an Einsätzen ist wesentlich attraktiver als in einer Wehr mit einem Oldtimer, der in einem Schuppen untergebracht ist und die Anzahl der Einsätze nicht mal zweistellig ist. Dies soll wirklich nicht herablassend gemeint sein. Es ist in meinen Augen aber die Realität. Und da stellt sich eben die Frage, was die Kommune x mit der Summer y auf die Beine stellt.



Egal, wie die Entwicklung in Feuerwehr-Deutschland weiter geht, steht für mich eins 100% fest:



Wenn wir auf die zukünftigen strukturellen Probleme, nur das gebetsmühlenartige: ?Es muss jede Feuerwehr erhalten bleiben!? ständig wiederholen und vor allen anderen Problemen die Augen verschließen, dann wird jemand anderes diese Probleme lösen. Und du kannst dir sicher sein, dass die Feuerwehren dann nicht den Einfluss auf diese Entwicklung haben werden, den sie gehabt hätten, wenn man dieses Problem aus eigenem Antrieb gelöst hätte.



Beste Grüße Sven














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