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Rubrik | Fahrzeugtechnik | zurück | ||
Thema | Gruppenkabine noch zeitgemäß? | 42 Beiträge | ||
Autor | Hans8wer8ner8 K.8, Kirnitzschtal / Sachsen | 350524 | ||
Datum | 20.07.2006 17:20 MSG-Nr: [ 350524 ] | 20565 x gelesen | ||
Hallo, ist die Gruppenkabine noch zeitgemäß? Als die Feuerwehr mobil wurde, hat man versucht die Mannschaft so gut es geht auf dem Fahrzeug mitzunehmen. Das gelang zu Handdruckspritzenzeiten noch nicht. Denn die Pumpenmannschaft und erforderliche Ablösung, (selbst nur Erstere) war nicht unterzubringen, von den Steigern u.a. gar nicht zu reden. Die Automobile Zeit versprach Besserung. Es entstanden Löschgruppenfahrzeuge, die auf Grund der abgenommenen menschlichen ?Pumpenarbeit? jetzt richtige Lösch?power? liefern konnten. Dieses Gruppenprinzip war so gut, das es sich in D bis heute gehalten hat! Sonderfahrzeuge (heute: Unterstützungsfahrzeuge) wurden als ?kleinere? Gruppen in Staffelbesatzung konzipiert. Man hatte neben zusätzlicher Ausrüstung auch gewisse Reserven an FA für Ablösung oder Zusatzaufgaben (ein LF hat ja durchaus mehr Ausrüstung, als eine Gruppe in einem Einsatz selbst verwenden/bedienen kann). So gab es fast alle Sonderfahrzeuge (TLF, DL, SW) mit Staffelbesatzung. Das erlaubte auch die Mitnahme der FA ohne besondere Hilfsfahrzeuge und es gab den Fahrzeugen eine gewisse Selbstständigkeit (DL mit FP). Langsam, aber immer deutlicher veränderten sich die Bedingungen. Erstens, weil es keine Sensation mehr bedeutete ein Auto (mehr) zu kaufen und zweitens schrumpfte (erst mal kriegsbedingt) die personelle Decke. Erste Reaktion war wohl (vor > 50 Jahren!) die Staffelbesatzung zu hinterfragen und Truppfahrzeuge zu kreieren. Das erspart zusätzlich Kosten und/oder schafft Zuladungsreserven. Lediglich das TLF hat mit der Staffelkabine bis in heutige Zeit Bestand (gehabt). Das lag wohl im Wesentlichen daran, das es trotz mancher Beteuerung damals schon auch als selbstständige (Lösch-)Einheit gesehen wurde. Vor ca. 30 Jahren war die Erkenntnis gereift, das die Ausrüstung dafür immer unzureichender wurde. Eine Erweiterung hätte eine starke Annäherung an das LF bedeutet und das war ja schon erfunden. In der dam. DDR führte das 1976 zur ?Taktische Einheit?. Hierbei fuhr das LF mit 1:6 (der GF war auch Ltr. TE) immer in Verbindung mit dem TLF mit 1:3. Man hatte also einen Trupp vom LF entfernt da er vom TLF gestellt werden konnte (TLF 16 hatte Staffelkabine). Man hat mit der ?Zwangsbindung? die Vorteile beider Fahrzeuge vereinigt und zusätzlich gute Ideen zur redundanten Wasserversorgung, sowie zum Wechsel zwischen Schaum, Netzmittel und Wasser (bedingt auch partiell) geschaffen. Heute ist ja auch bekannt, das bei der BF LF?s häufiger keinen Melderplatz mehr haben (1:7) aber auch so immer häufiger nur noch mit Staffelbesatzung fahren. Das Nachführen von Kräften erfolgt vielfach wieder mit LF in Staffelbesetzung. Bei den Freiwilligen wird das Konzept kopiert, weil es wegen der Personalsituation so auch besser aussieht und die Ausrückezeiten schönt. (Das ?schönt? ist so gemeint, das man zwar ein Gruppenfahrzeug erwartet aber immer häufiger max. ein Staffelfahrzeug bekommt, also eigentlich Etikettenschwindel betreibt. (Wir können es uns hier noch leisten, das LF nicht unter 1:7 loszulassen! ? wie lange noch?)) Da Feuerwehrmühlen hierzulande offensichtlich besonders langsam mahlen, scheint es mir an der Zeit, das Löschgruppenfahrzeug selbst zu hinterfragen. Ist das wirklich noch zeitgemäß? Dazu muß man schon mal fragen, warum man teure Gruppenkabinen kauft, um sie mit max. zu 67 % auszulasten. Das würde in der freien Wirtschaft zu ?Magenkrämpfen? führen. Sicher ist es angenehm viel Platz zu haben, aber der Arbeitsplatz des FA ist nicht die Kabine, sondern die ES. Anders als bei der BF müssen die FA der FF erst individuell zum GH. Das schafft unterschiedlichste Zeitkorridore der verfügbaren Mannschaftsstärke. Damit entsteht zwangsläufig die Taktik des Erstangriffs und nachfolgender Unterstützung Das kann selbst bei der ?Ein- LF-Feuerwehr? die schnellere Hilfeeinleitung einleiten, wenn ihr, wie heute weit verbreitet (kostengünstige) MTF/MTW usw. zur Verfügung stehen. So ist die zusätzliche Beförderung von FA mit geringem Zeitversatz leicht möglich und wird wohl sicher in vielfältiger Form auch betrieben, selbst wenn keine Anforderung diesbezüglich besteht. Eigentlich scheint es logisch, wenn die Ausrüstungsvielfalt (insbesondere durch die THL in vielfältigster Form) stetig zunimmt, während die personellen Reserven kleiner werden, das dann der Gerätekoffer wachsen und die Kabine schrumpfen sollte. Das bringt bessere Schwerpunktlage bezüglich der Achslasten und kann der Vergrößerung der zGM und damit der Kosten entgegenwirken. Positiv müsste sein, das dann nur 2 Fahrerhäuser/Kabinen (Kurze (Trupp) und Verlängerte (Staffel)) geben würde, welche kostengünstiger aus dem Transportgewerbe abgezweigt werden könnten. (Wenn ich mir bedenke, das allein die Gruppenkabine den Preis eines gut gebrauchten MTW ausmacht, um dann s.o. nicht mal ausgelastet zu werden?) Also könnte man zukünftig ausschließlich LF-Staffel (oder meinetwegen zusätzlich HLF-St, da wohl alle LF heute ?THL-Beladung? im weitesten Sinne schon mitführen) normen und schafft 2 in verschiedenen Größe genormte intelligente MTW (dabei den Allrad nicht vergessen) mit flexibler Zusatzverwendung. (Diese Zusatzverwendung kann Aufenthalt der EK vor oder nach Atemschutzeinsatz, die Übernahme eines Führungsbereiches und vielfältigste Versorgungsfahrten sein, aber auch den Aufbau und Logistik dort unterstützen, wo schwere LKW keine Chance mehr haben (Vereinzelung des Equipment und der Mannschaft). Dazu gibt es sicher noch viele Einfälle und Möglichkeiten) Das klingt alles etwas provokativ, aber was ich hier als Realität rauslese und was man so im nichtdeutschen Raum macht, ist es vielleicht nicht so bekloppt und zeitgemäßer? mkg hwk | ||||
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