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Einsatzleiterhandbuch
RubrikKatastrophenschutz zurück
ThemaSammlung von Infos + Ausbildungsunterlagen war:Erdbeben in Deutschland3 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW358647
Datum01.09.2006 14:43      MSG-Nr: [ 358647 ]4289 x gelesen
Infos:
  • 01.09.06 5 Phasen der Bergung/Rettung
  • 01.09.06 Erdbeben in Baden-Württemberg
  • 01.09.06 Rums am Rhein
  • 01.09.06 Uni Karlsruhe Neue Rettungs- und Bergetechniken

  • Geschrieben von Jürgen M@yerSammeln wir doch einfach mal alle greifbaren Infos zum Thema Erdbeben / Rettung / Bergung usw.

    Auszug aus www.einsatzleiterhandbuch.org (eine der Seiten, die seit 96 unverändert geblieben sind):

     Allgemeines:

    Erdbeben können praktisch nicht vorhergesagt werden und treffen daher in der Regel die Bevölkerung und Einsatzkräfte unvorbereitet.
    Die Wahrscheinlichkeit für schwere Erdbeben ist in der BRD sehr gering, jedoch kommen immer wieder leichte oder auch mittelschwere Beben mit lokal auch stärkeren Zerstörungen vor.
    ! Die Erdstöße dauern dabei i.d.R. weniger als eine Minute, allerdings ist grundsätzlich mit Nachbeben zu rechnen!  Eigenschutz beachten!


     Maßnahmen:

    - Eigenschutz:
    * In Gebäuden nicht unter Panik zum Ausgang stürzen, sondern sich unter Türstürze begeben, da diese mit die stabilsten Gebäudeteile sind.
    * Strom und Wasser soweit möglich abstellen.
    ! * Im Freien offene Flächen aufsuchen, dabei auf evtl. Trümmerschatten (mind. Giebelhöhe!) achten.
    * Nach dem Beben keine Aufzüge benutzen (Gefahr des Steckenbleibens bei Stromausfall, z.B. nach einem Nachbeben oder infolge Überlastung).

    - Nach dem Beben:
    * Schadensanalyse der eigenen Situation (Kräfte und Mittel) durchführen und ggfs. weitermelden.
    ! * Auf Nachbeben achten, Fahrzeuge etc. außerhalb des evtl. Trümmerschattens von Gebäuden achten, Sicherungsposten aufstellen, die die Gebäude(-reste) sowie lose Teile (Dachziegel, Fenster, Mauertrümmer etc.) ständig beobachten!
    * Versorgungsleitungen der betroffenen Gebäude bzw. des Stadtteiles abstellen (lassen).
    ! * Durch das Beben können auch Versorgungsleitungen (z.B. Gas) betroffen sein und leck schlagen! (Ggfs. Exgefahr überwachen.)
    * Bergungsarbeiten einleiten.
     EINSTURZ

    * Frühzeitig massiv auch aus größerer Entfernung überörtliche Hilfe anfordern, da die Nachbargemeinden vermutlich auch betroffen sind.



    Benachrichtigen:
    - Rettungsdienst
    - Personal
    - Ver- und Entsorgungsunternehmen für Elektrizität, Wasser, Gas
    - THW
    - (Über-)Nächste Leitstelle(n)


    Quellen:
    - Dr. Widetschek, Otto: Erdbeben, in: blaulicht, 3/94




    Hier noch ergänzend was zu den Erdbebenstärken ebenfalls aus dem ELH (Tabelle kann ich hier so nicht darstellen):

    3 ? ErdbSt Erdbebenstärken
     3 - ERDBEBEN

    Allgemeines

    Anhand der von den seismologischen Instituten (ggf. über die Medien) verbreiteten Erdbebenstärken läßt sich die ungefähr zu erwartende Lage insbesondere auf Verletzungen inkl. Panikverhalten und v.a. in Folge vonGebäudeschäden grob abschätzen.

    Beachten Sie bei der Anwendung der folgenden Tabelle, daß die Skalen als Basis der Daten zueinander passen, da es verschiedene Intensitätsskalen gibt!


    Europäische Makroseismische Intensitätsskala - 1992 (EMS - 92)

    EMS-Intensität Definition Beschreibung
    (stark verkürzt)
    I Nicht fühlbar Nicht fühlbar
    II Kaum bemerkbar Nur sehr vereinzelt von ruhenden Personen wahrgenommen.
    III Schwach fühlbar Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen fühlen ein leichtes Schwingen oder Erschüttern.
    IV Deutlich fühlbar Im Freien vereinzelt, in Gebäuden von vielen Personen wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen klappern.
    V Stark fühlbar Im Freien von wenigen, in Gebäuden von den meisten Personen wahrgenommen. Viele Schlafende erwachen.
    Wenige werden verängstigt.
    Hängende Gegenstände pendeln stark, kleine Gegenstände werden verschoben.
    Gelegentlich treten Haarrisse im Verputz auf und in wenigen Fällen Abfall kleiner Putzstücke.
    VI Leichte Gebäudeschäden Viele Personen erschrecken und flüchten ins Freie.
    Einige Gegenstände fallen um.
    An einigen Häusern entstehen leichte Schäden (Risse im Verputz), vornehmlich an älteren Häusern Mauerrisse, Abfallen von Verputz- und Schornsteinteilen.
    VII Gebäudeschäden Die meisten Personen erschrecken und flüchten ins Freie.
    Möbel werden verschoben.
    Gegenstände fallen in großen Mengen aus den Regalen.
    An vielen Häusern solider Bauart treten mäßige Schäden auf (Mauerrisse).
    Vernehmlich ältere Gebäude zeigen größere Mauerrisse, vereinzelt Einsturz von Zwischenwänden.
    VIII Schwere Gebäudeschäden Viele Personen verlieren das Gleichgewicht.
    An vielen Gebäuden einfacher Bauart treten schwere Schäden auf, d.h. Giebelteile und Dachgesimse stürzen ein.
    Einige Gebäude sehr einfach Bauart stürzen ein.
    IX Zerstörend Allgemeine Panik.
    Sogar gut gebaute gewöhnliche Bauten zeigen schwere Schäden und teilweisen Einsturz tragender Bauteile.
    X Sehr zerstörend Viele gut gebaute Häuser werden zerstört.
    XI Verwüstend Die meisten Bauwerke, selbst mit guter erdbebengerechter Konstruktion werden zerstört.
    XII Vollständig verwüstend Nahezu alle Konstruktionen werden zerstört.


    Literaturangaben:
    - Grünthal, G.: European Macroseismic Scale 1992, in: Deutsches Komitee zur Katastrophenvorsorge: Journalisten-Handbuch zum Katastrophenmanagement, 6. Auflage, Bonn, 2000

    Autor: U. Cimolino


    -----

    mit privaten und kommunikativen Grüßen


    Cimolino

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