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RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaModifizierungen an Tunnellöschfahrzeugen38 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW375298
Datum12.12.2006 21:46      MSG-Nr: [ 375298 ]13645 x gelesen

Geschrieben von Jakob TheobaldDa werden Fahrzeuge für viel Geld in Dienst gestellt und dann wurde das einfachste der Welt vergessen. Wow, wer plant denn sowas. Ich habe auch bis heute gedacht das die Motoren eine Art "Frischluftzuführungssystem" hätten. Man lernt eben nicht aus.

Das hat Auswirkung auf die Einsatztaktik bei diesen Fahrzeugen die hoffentlich allen Anwendern bekannt sind. Ist wenigstens eine Art Messeinrichtung eingebaut die den Fahrer warnt wenn es mit der Luft für den Motor eng wird?



Zu den Fahrzeugen kann man jede Menge sagen, leider gibts nur wenige, die das tun...

Auszug aus Einsatzfahrzeuge - Typen, Reihe Einsatzpraxis.org

Sonderfahrzeuge zur Tunnelbrandbekämpfung

Straßen- und Schienentunnels stellen die Einsatzkräfte vor ganz besondere Aufgaben, die unter hoher Eigengefährdung zu erledigen sind. In kürzester Zeit müssen über große Entfernungen (oft mehrere km) viele Personen gerettet werden. Unfälle und Großbrände in der Vergangenheit (Mont Blanc, Gotthard, Felbertauerntunnel, Velsen usw.) haben sehr deutlich die Grenzen und Gefahren aufgezeigt. Symposien wurden daraufhin ins Leben gerufen (z.B. vom ADAC) und Arbeitsgruppen erarbeiteten Standards für den abwehrenden und vorbeugenden Brandschutz. Daraus sind einige spezielle Sonderfahrzeuge entsanden, die wie SLF der Werkfeuerwehren (vgl. Kap. 3.14.1.1), als Einzellösungen für eine spezielle Tunnelanlage zwischen dem Hersteller und dem Betreiber erabeitet wurde/wird.

Nachfolgend können nur ein paar Beispiele ?Pate? stehen für den Ideenreichtum der ?geistigen Väter?. Dass diese Lösungen manchmal nur ?ein Tropfen auf den heißen Stein? ist und über tatsächliche bauliche oder andere Mängel hinwegtäuschen, zeigt sich oft bei genauer Betrachtung der Zusammenhänge. So wurden z.B. für Alttunnelanlagen der DB von der DB AG 14 HLF Straße/Schiene-Fahrzeuge angeschafft und kommunalen Feuerwehren für den Betrieb zur Verfügung gestellt. Leider wurde dabei i.d.R. nicht ausreichend beachtet, dass mit Fahrzeugen auch und gerade in Tunnelanlagen nur sehr beschränkt bauliche Sicherheitsprobleme (z.B. fehlende Flucht- und Angriffswege, Wasser- und Stromleitungen, ausreichende Anfahrts- und Aufstellflächen) kompensiert werden können, vgl. z.B. RÖSKE, 2001 und CIMOLINO, 2001, 2002a. Derartige Fahrzeuge sind darüber hinaus technisch hoch anspruchsvoll und häufig an der Grenze der ?eigentlich? ohne Ausnahmeregelungen nach der StVZO zulässigen Fahrgestellwerte - bzw. wie im Falle der HLF 24/14-S der DB AG auch weit darüber.

Abb. 3.14.1.5/1.a: Schnittbild als Konzeptdarstellung des HLF Straße/Schiene der DB. (Grafik: Magirus/Zawadke)

Abb. 3.14.1.5/1.b: HLF 24/14-S, Aufbau Magirus auf IVECO 190 E 30, der Feuerwehr Hagen mit ca. 21 t zGM . Beachten Sie die Ausstiegs- und Entnahmehöhen im aufgegleisten Zustand! (Foto: Kevin Dabkiewicz, Hagen)

Abb: 3.14.1.5/2: Ein ähnliches Konzept verfolgt die Österreichische Bundesbahn mit den Straße/Schiene Fahrzeugen, Rosenbauer auf ÖAF 28.414 6x6 Chassis . Achten Sie auf die Höhe der Trittflächen über dem Boden, der auf der Strecke über ein höheres Schotterbett (?Bahndamm?) verfügen kann. Dieses Bild lässt die ?Strapazen? bei der Geräteentnahme erahnen, wenn diese im Tunnel überhaupt möglich ist. (Foto: Rosenbauer)

Ein ähnliches (nach Auffassung der Autoren mindestens diskussionswürdiges) Fahrzeugkonzept wurde in vierfacher Version von der Betreibergesellschaft des Gotthardtunnels angeschafft und von der Firma Vogt auf einem Scania-Chassis auf der Interschutz 2000 in Augsburg vorgestellt, Abb. 3.14.1.5/3. Dabei wollte man ?normale TLF? verwenden, die im Einsatzfall durch eine ?Drehscheibe unter dem Fahrzeug?, dieses anhebt und wie ein ?Karusell? in die gewünschte Fahrtrichtung dreht. Dabei muss allerdings sichergestellt sein, dass das Fahrzeug mittig im Tunnel steht, genügend Platz zum Wenden vorhanden ist, während dem Vorgang niemand ein- oder aussteigen darf und keine Ausrüstung bzw. Löschmittel entnommen ist, damit sich das Fahrzeug im Schwerpunkt befindet. Etwaige Schläuche und Leitungen müssen natürlich vorher abgekuppelt oder gekappt werden. Die Zusatzkosten und das Zusatzgewicht bewegen sich aufgrund der Chassisverstärkungen und ?umbauten in einem Bereich, der die ?Gebrauchstüchtigkeit? (bzw. ?Wiederholbarkeit?) anzweifeln lässt.

Abb. 3.14.1.5/3: TLF der Fa. Vogt auf Scania mit Drehvorrichtung für den Gotthardtunnel. (Foto: Firma Vogt/CH)

Eine andere Methode ist die Bauweise ?Janus? . Dabei wird aus zwei Fahrgestellen eines. So entsteht ein Fahrzeug mit zwei Kabinen und Lenkeinrichtungen. Der Antriebsstrang ist dabei meist nicht symmetrisch (ein Motor und Getriebe auf zwei ?lenkbare Vorderachsen?). Durch ein Wendegetriebe wird sichergestellt, dass das Fahrzeug in beiden Richtungen ?gleich schnell? bewegt werden kann. Allerdings werden dabei Erkenntnisse des Fahrzeugbaus nicht unbedingt immer berücksichtigt. So sind spurstabilisierende Einrichtungen wie Vorspur, Nachlauf usw. nur für eine Achse gültig und führen ?automatisch? zu Einbußen im Fahrverhalten. Für den Mont Blanc Tunnel wurden zwei baugleiche Fahrzeuge auf modifizierten MAN-Sattelzugmaschinen (insgesamt 4 Chassis verbaut) mit Wendeschaltgetrieben von ZF vom MAN-Umbauspezialisten Tony Maurer in Kirchheim entwickelt, die die Firma BAI in Italien zu Sonderlöschfahrzeugen ausgebaut hat, vgl. Abb. 3.14.1.5/4.

Abb. 3.14.1.5/4: ?Janus-förmige SLF? für den Mont BlancTunnel. (Foto: MAN)

Ein ähnliches Konzept wurde von der schweizer Firma Hauser auf Scania-Chassis gebaut. Allerdings wurde als ?Heckkabine? nicht eine eigene LKW-Kabine verwendet, sondern der ?Notfahrstand? Heck in den Aufbau intergriert, in dem auch gleich die Mannschaft mitfahren kann. Dadurch wird das Fahrzeug etwas preiswerter und der ?Schreck nachfahrender Fahrzeuglenker? beim Anblick einer LKW-Front auf der ?vermeintlichen Gegenfahrspur? soll so auch reduziert werden.

Andere Tunnelbetreiber gehen lieber den Weg, mit dem Fahrzeug in den Tunnel einzufahren, dabei eventuell Hindernisse wegzuräumen (dazu haben die Fahrzeuge an der Front Rammbügel oder ?pflugähnliche? Räumschilde) und im Falle einer besonderen Gefahr auf das Fahrzeug ?zu verzichten?, indem die Mannschaft, wie die Personen im Tunnel auch, über eigene Fluchtwege flüchten können. Die Fahrzeuge sind damit auf seriennahen Fahrgestellen aufgebaut und mit zusätzlicher Technik (Allradlenkung, Sauerstoffversorgung für den Antriebsmotor, Überdruckkabine für die Besatzung, Selbstschutzdüsen um das Fahrzeug, Nacht- und Wärmebildkamera-Sichtgeräte usw.) ausgestattet.

Wenn die Aufgabe ?Tunnelbrandbekämpfung? einer kommunalen Feuerwehr übergeben wurde, ist diese vor einer schwierigen Situation, denn ein Sonderfahrzeug, speziell für den seltenen Einsatzfall ?Tunnelbrand?, ist meist aus personellen und praktischen Gründen nicht möglich. Hier werden ?Standard-TLF? mit zusätzlicher Technik (meist ferngesteuertem (Front-)Werfer und Lanzeitatmer ) ausgestattet und im regulären Einsatzdienst verwendet. Oft werden dann zusätzliche bauliche Maßnahmen gefordert, um das Schutzziel erreichen zu können.

Abb. 3.14.1.5/5: Fahrzeug der Firma Protec-Fire auf MB Atego mit Allradlenkung für den Tunneleinsatz, gezeigt auf der Interschutz 2005. (Foto: Zawadke)

Abb. 3.14.1.5/6: Tunnel-TLF für den Einsatz als ?Rüstlöschfahrzeug-Tunnel? (RLF-T). Aufbau Rosenbauer auf MB Actros 1835 für die FF Silz (A). (Foto: Rosenbauer)

Abb. 3.14.1.5/7: Das LUF 60 (Löschunterstützungsfahrzeug (vgl. Abb. 3.14.1.4/2) kann auch mittels einer Schienenfahreinrichtung in einen Tunnel einfahren. (Foto: Zawadke)

Neben diesen Exoten gibt es noch jede Menge weiterer ?Einzellösungen? zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung im Tunnel.

Ein besonderes Problem stellt aber immer die Evakuierung von Personen (PKW- und Businsassen, auch gehbehinderter Personen) dar. Fluchtstollen entlang der Hauptröhre, Fluchtwege in der Hauptröhre und Fluchträume oder ?nischen sind bauliche Massnahmen, um Personen retten zu können. Um Personen aus diesen Bereichen auch über grössere Entfernungen, teils nur notdürftig, transportieren zu können, werden teils spezielle Fahrzeugkonzepte diskutiert bzw. vorgehalten .


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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 12.12.2006 20:46 Dani7el 7W., Iserlohn
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