Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Modifizierungen an Tunnellöschfahrzeugen | 38 Beiträge |
Autor | Phil8ipp8 K.8, Zurzach / Aargau | 375313 |
Datum | 13.12.2006 01:01 MSG-Nr: [ 375313 ] | 13060 x gelesen |
Hallo
Geschrieben von Michael BleckDiese Taktik - Angriff von beiden Seiten in der Brandröhre, auch gegen Rauch und Hitze - halte ich für extrem gefährlich. Je nach dem, wie weit der Brand und damit auch Rauch und Hitze sich zwischenzeitlich entwickelt hat, besteht für gegen den Rauch einfahrende Fahrzeuge das Risiko des Motorversagens und für beide Mannschaft und Gerät akute Verbrennungsgefahr im weitesten Sinne.
Hier musst du meines Erachtens beachten, dass (ich gehe jetzt von einem Tunnel in der Schweiz aus) du durch die Ueberwachung weisst, wo es brennt und was brennt. Diese Informationen können dabei der Einsatzleitung bei den Entscheidungen über das weitere taktische Vorgehen helfen. Beim Vordringen unter Atemschutz und können unter Mitnahme einer Wärmebildkamera die Temperaturen im Tunnel überwacht werden. Wenns zu heiss wird, dann musst du halt abbrechen. Hat man im Gotthard auch getan, die Hitze war zu gross, obwohl man mit Unterstützung eines Lüfter mit Wassernebel versucht hat an die Brandstelle heranzufahren. Meist ist es zudem so, dass die Tunnellüftung sofort hochgefahren wird und man den Rauch in eine Richtung zu drängen versucht. Die Hauptangriffrichtung ist dann logischerweise nicht gegen den Rauch. Meist werden bei den kantonalen Stützpunkten auch Grossraumlüfter auf Anhänger oder Fahrzeugen vorgehalten, die bei einem entsprechenden Alarm sofort mitaufgeboten werden. Die Dispositive bei solchen Bauwerken sind natürlich dementsprechend hoch gehalten.
Was dabei auch bedacht werden muss und das tönt jetzt vielleicht ein wenig seltsam, ist das Bauwerk selber. Je länger das Feuer wütet, desto länger dauern die Reparaturarbeiten und im Falle einer wichtigen Nord-Süd Achse wie dem Gotthard, kann das für alle sehr unbefriedigend sein. Ein schnelles Vordringen der Einsatzkräfte zum Schadensereignis ist daher zwingend vonnöten, selbstverständlich unter Berücksichtigung der eigenen Sicherheit.
Daneben ist die Objektkenntnis meiner Meinung nach das A und O im Vorfeld eines allfälligen Einsatzes. Wo sind die Fluchtkammern, wo die Hydranten? Gemäss Aussagen des Einsatzleiters im Viamala-Tunnel haben die Kenntnisse des Bauwerkes und das eingeübte Verhalten im Alarmfall (Feuerwehr bezieht an beiden Portalen Stellung) wesentlich zum raschen Löschen des Brandes beigetragen.
Daneben wird natürlich auch ein hoher Ausbildungsstandart der Feuerwehren speziell der Führung vorausgesetzt. In der Schweiz können im Hagerbachstollen solche Tunnelbrände simuliert werden und die Einsatzkräfte geschult werden. Im weiteren ist eine Tunnelübungsanlage in Planung, wo man Unfälle und Brand in einem Tunnel 1:1 simulieren und üben kann.
Gruess aus der CH
http://www.gotthard-strassentunnel.ch/ Link, zum längsten Strassentunnel bei uns. Unter Sicherheit und weiter unter Schadenwehr. Dort sieht man übrigens auch, dass der Drehteller wirklich funktioniert.
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