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RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaFeuerwehr regionalisieren, war:Aktuelle Brandschutz, Bericht über StLF52 Beiträge
AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio413708
Datum08.07.2007 00:24      MSG-Nr: [ 413708 ]8161 x gelesen

Tach, Post!

Geschrieben von Alexander MosheDann könnt ihr die 4 Mrd ja doch aus der Portokasse zahlen!
(Nach deinen Aussagen).


Können ja, ob man das will ist eine andere Frage.

Geschrieben von Alexander MosheSchon mal ausgerechnet was das heutige System kostet?

Nein. Ist auch egal, da bei deinem Vorschlag ja das bisherige System erhalten bleibt. D.h. wir reden von 4 Mrd. ? Zusatzkosten.

Wobei ich deine Zahlen ohnehin nicht nachvollziehen kann. Ein Einsatzgebiet von 200 km² entspricht einem Kreis mit einem Radius von ziemlich genau 8 km. Wenn man da einen Anfahrtsweg von 11 km hat ist evt. der Standort nicht ganz optimal gewählt (wobei mir durchaus klar ist, dass der Optimalfall eines Kreises von 8 km um eine Wache nicht realisierbar ist).
Um dir mal ein paar konkrete Zahlen zu geben. Großbritannien hat - wie schon weiter oben angesprochen - ein regional gegliedertes Feuerwehrsystem. In der Graftschaft Shropshire (ca. 3477 km², das ist von der Fläche her ungefähr so groß wie das Saarland und Berlin zusammen) unterhält die Shropshire and Wrekin Fire Authority 23 Wachen. Davon dummerweise aber nur drei ständige besetzte (Wholetime) aber 20 nur im Alarmfall besetzte. Rein rechnerisch würde also jede hauptamtliche Wache ca. 1100 km² abdecken, das ist das 5,5-fache der von dir genannten Zahlen. Rein rechnerisch, denn rein praktisch liegen die drei hauptamtlichen Wachen alle ziemlich genau im Zentrum nebeneinander, genauer gesagt ist eine in Shrewsberry in zwei in Telford. Was haben die also gemacht? Sie haben sich ihre Grafschaft angeschaut und haben sich überlegt, wie das Risiko in einzelnen Bereichen ist. Das hat sich u.a. an Bevölkerungsdichte und Bebauung orientiert und anschließend war eine Gegend entweder ein Category A, B, C oder D-Risiko (wobei D alles ist, was nicht A-C ist). Es sei denn es gab keine erkennbare Ortschaft, dann ist es vom Risiko her ein Remote Rural Risk oder es war ein ganz besonderes Risiko (z.B. Chemieanlagen), dann ist es ein sog. Special Risk. Nachdem man also munter die Grafschaft in Risiken eingeteilt hatte, hat man sich überlegt, was man zur Abdeckung dieser Risiken braucht. Bei Category A ist man der Meinung, drei Pumps (Löschfahrzeuge) für den Erstangriff zu benötigen, zwei innerhalb von fünf Minuten und das dritte spätestens nach acht Minuten. Bei Category B reichen zwei Pumps, eine nach fünf und eine nach acht Minuten, bei Category C reicht eine Pump in 8-10 Minuten, bei D (das sind dann die kleinen Dörfer) eine Pump innerhalb von 20 Minuten. Für den Rest der Fläche, die Remote Rural Risks, gibt es keine Vorgaben, d.h. wenn du da irgendwo jwd dein Auto gegen einen Baum semmelst, dann ist die Zielvorgabe seitens der Behörde "Hauptsache es kommt irgendwann mal überhaupt einer" oder so ähnlich. Im Ergebnis kommen die also mit recht wenig Wachen aus (im Schnitt 151 km² abzudeckende Fläche je Wache, was einem Kreis von rd. 7 km Radius entspricht. Klingt prima, aber wie gesagt, nur drei Stations sind wholetime (rat mal wo: genau, in der Category A Gebieten), der Rest ist vergleichbar mit FF in Deutschland oder Schweiz. Personaltechnisch erledigen die das mit rd. 500 Mann.
Warum funktioniert das nun? Ganz einfach: Wer Shropshire kennt weiß, dass da schon irgendwie der Hund begraben ist. So sind von den 3477 km² stolze 98,75% als Category D Risk eingestuft und 1,2% als Category C. Die restlichen 0,05% (also so ca. 17 km²) sind A oder B. Remote Rural Risks hat man faktisch gar nicht geschaffen, was auch zu einer leichten Rüge des Inspekteurs geführt hat, weil man quasi den Standard zu hoch gesetzt hat.
Im Vergleich zu deinem Vorschlag heißt das:
- bei dir wären auf 3477 km² 17 BF-Wachen mit je 15 Funktionen, das sind ca. 17 mal 75 Planstellen, also 1275 hauptamtliche Kräfte. Dazu käme dann noch die FF.
- bei denen sind auf 3477 km² 3 BF-Wachen mit insgesamt 29 Funktionen (29 auf allen drei BF Wachen zusammen) was vermutlich auf irgendwas in der Größenordnung von 150 Planstellen hinausläuft, das ist 8,5 mal weniger als bei deinem Vorschlag.
Im Ergebnis kann man also auch eine recht große Fläche schützen ohne dafür (national gesehen) Milliarden aufwenden zu müssen. Man muß halt gewillt sein zu akzeptieren, dass da, wo wenig Leute wohnen, weniger Feuerwehr erst nach längerer Zeit für den Ersteinsatz zur Verfügung steht.


MkG,
Christi@n

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Fumus ignem

- This is my very own opinion... -

Miss Unsexy 2007: Platz 27

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