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Thema | Der optimale freiwillige Feuerwehrmann... | 49 Beiträge | ||
Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 434883 | ||
Datum | 24.10.2007 00:26 MSG-Nr: [ 434883 ] | 12813 x gelesen | ||
Geschrieben von Matthias Ott ... ist, so lerne ich dieser Tage in verschiedensten Diskussionen in diesem Forum, ein wahrer Supermann. Ist das was wir brauchen wirklich Supermann? Also ich weiß nicht... Geschrieben von Matthias Ott Man wünscht sich einen körperlich leistungsfähigen Menschen, der weder Höhenangst noch Einschränkungen in der Atemschutztauglichkeit aufweist, idealerweise auch leistunsgfähig genug zum Tragen schwerer Lasten und umfangreicher Schutzausrüstung ist. So wie vermutlich der Großteil der (männlichen?) Bevölkerung zwischen 18 und 50. Die G26.3 ist kein Hexenwerk. Sie kommt aus dem Industriebereich und wird auch bei Arbeitern angewandt, die entsprechende Tätigkeiten unter Atemschutzgeräten der Gerätegruppe 3 verrichten müssen. Ist also schon mal nichts feuerwehrspezifisches. Die jährliche Belastungsübung ist auch vergleichsweise harmlos. Wenn jemand am Wochenende den monatlichen Familieneinkauf macht und dann vielleicht 10 Getränkekisten zunächst am Landen ist Auto stapelt, dann daheim 30m zum haus trägt und dann 20 Stufen in den Keller runter, das ganze im Winter mit dicker Kleidung an, dann ist die Belastug vermutlich die selbe. Höhenangst. die meisten Leute die denken sie hätten Höhenangst haben keine. Das ist nur ein ganz natürliches Unwohlsein das schlicht mit mangelder Gewohnheit zu tun hat. Mit der entsprechenden Ausbildung ist das aber kein Problem. Echte Höhenagst ist ein Problem für den Einsastzdienst. Und Höhenangst kann je nach Ausprägung schon bei Trittbretthöhe eines Allradfahrzeugs auftreten. Aber erst recht auf dem Dach eines Einsatzfahrzeuges. Und da ich keine Grnzen ziehen kann ( "bis 3m muß er können") macht man das konsequent und sagt eben, daß die bei uns gebräuchlichen tragbaren Leitern bestiegen werden müssen. Fertig. Ach ja. Bei meinem letzten TrM1 hat der gesamte Lehrgang aus freien Stücken die DLK 23/12 gestiegen. Wobei auch ich mich ehrlich gesagt auf dem leiterpark einer DLK wohler fühle, als auf der Schiebleiter, dreiteilig ;-) Geschrieben von Matthias Ott Weiterhin sollte der Feuerwehrmann auch geistig auf der Höhe sein und möglichst alle Anforderungen die ein Lernzielkatalog an ihn stellt zu 100 % erfüllen. Ja nun. Irgend jemand hat sich viel Mühe gegeben und diesen LZK erstellt. Dabei hat man sich vermutlich Gedanken gemacht und überlegt, welche Aufgaben die Feuerwehr hat, und wer der FM welche Aufgaben erledigen können muß. Wäre das was da drin steht alles nicht erforderlich denke ich hätte man das da nicht rein geschrieben. Und es gibt im LZK Abstufungen bei der Ebene die nach der jeweiligen Ausbildung erreicht werden muß. Damit ist eine gewisse Gewichtung der Lernziele gegeben. Geschrieben von Matthias Ott Der Feuerwehrmann soll, so er denn Ambitionen hegt eine Führungskraft zu werden, sich umfangreich fortbilden, besser drei als nur zwei Wochen die Schulbank drücken um Gruppenführer zu werden und nebenher noch entsprechende Sonderlehrgänge mit ähnlichen Zeitansätzen besuchen. So sieht es das System vor. Und komischerweise klappt das in manchen Gegenden auch. Ob man bestimmte Details besser gestalten könnte (z.B. Verringerung der Präsenzzeit durch Vorschaltung von (Vor-)Ausbildung auf Kriesebene, E-Learning,...) kann man diskutieren. Aber Tatsache ist, daß FüKräfte eben zum einen eine allgemein-fachliche Ausbildung benötigen und eine Führungsausbildung. Da kommen wir nicht drum herum. Geschrieben von Matthias Ott Neben den Einsätzen, zu denen er kommen soll egal ob Geburtstag der Kinder, Hochzeitstag oder Beerdigung der Oma, ist Fortbildung oberstes Gebot. Neben wöchentlichen Übungsdiensten ist Gerätepflege, Fahrerfortbildung auf dem LKW, Erste-Hilfe und das jährliche Atemschutz-Training. Das ist zwar etwas überspitzt gesagt. Aber die zeitliche Belastung ist bei uns im Durchschnitt (bezogen auf die reinen Feuerwehraufgaben) geringer als bei jedem Sportverein. Wo man sicherlich Entlastung schaffen könnte ist der administrative Bereich und der Bereich der Ausbildungsvorbereitung. Hier könnte man durch strukturelle Änderungen und die Shcaffung von hauptberuflichen Stellen eine Entlastung schaffen. Denn es sind i.d.R. bei den meisten Wehren nur ein kleinerer Teil der Kräfte einer Wehr, welche den Großteil der Belastung (abseits des Einsatzdienstes) tragen. Geschrieben von Matthias Ott Klar, hier braucht es engagierte Leute - auch Fachkräfte wären gerne gesehen. Handwerker, Rettungssanitäter und -assistenten, Chemiker und vielleicht auch Menschen die beruflich sowieso mit der Feuerwehr zu tun haben würden sich da sicher gut machen. Ja. Und diese Kräfte bekommst Du auch. Teilweise als reguläre Einsatzkräfte, teilweise 8z:B. in Ba-Wü) als Fachberater. Geschrieben von Matthias Ott Nun bin ich im Geiste mal so durchgegangen wen ich so in der Feuerwehr kenne - wenn man nach diesen Kriterien streichen würde bleiben viele nicht mehr übrig. Und die, die engagiert, fit und fachlich voll auf der Höhe sind die sind das nicht nur in der Wehr sondern auch im Job, vielleicht im Gesangsverein, bei der Reservistenkameradschaft oder im Sport. Da passt es dann - nur an der Zeit fehlt es vielen. Und wer sich die Zeit nimmt, dem fehlt vielleicht irgendwann das Privatleben... Hmmm. Klar. 3 Hobbys neben dem Fw-Dienst (und da mehr als Mindestdienst nach Vorschrift), Job und Familie geht eben nicht. Da muß dann jeder irgend wann Prioritäten setzen. Und ja, ich weiß, daß das auch gegen die Feuerwehr ausgehen kann. Dann müssen wir eben mehr bieten ;-) Geschrieben von Matthias Ott Das Absinken eben dieser Schwelle, bedingt durch stressigere Arbeitsbedingungen, geringeren Verdienst und dadurch verursachtes "Multi-Jobbing", sich schneller entwicklendes und veränderndes Privatleben fordert gerade bei den Jungen, die irgendwann mal nach kommen müssen, seinen Tribut. Eine solch hohe Leistung unentgeltlich, in der Freizeit und ohne den Anspruch nach Selbstverwirklichung erfüllen zu wollen (denn Anerkennung, Auszeichung oder Dank sind ja verpönt und generell zu hinterfragen) erscheint mir nach reiflicher Überlegung ganz und gar Unsinnig. Was soll den Helfer denn noch motivieren? Hier muß in der Tat der Dienstherr sich etwas überlegen. Feuerwehrrenten wie hier vorgestellt wären eine Möglichkeit. Der Rest sind i.d.R. nichtmonetäre Größen. Das kann auc durch eine gute Ausstattung, gute Aus-/ Fortbildung, weniger Diskussionen um wenige Euro, klare Strukturen, professionelles und reibungsarmes Arbeiten,... geschehen. Oder anders herum. Wenn ich das o.g. nicht mache kann ich schnell demotivieren. Geschrieben von Matthias Ott Nun, für mich bleibt der Schluss dass all das, was ich persönlich in den letzten 11 Jahren angestrebt und für richtig gehalten haben wohl bloß eine Illusion gewesen sein muss, wenn dort, wo ich mich derzeit sehe, meine Wertvorstellungen nicht mehr zählen. Versteht mich nicht falsch, denn Qualifikation und fachliches Können sowie Engagement und Fitnesse sind ohne Frage wichtig, aber reicht das Wissen um das persönliche Können in jedem Falle aus sich Samstags morgens zum n-ten Mal für eine Übung, einen Lehrgang oder sonstwas aus dem bett zu quälen? Nein. Das reicht nicht. Dazu gehört die entsprechende Einstellung. Und eine gewissen "Verrücktheit", Überzeugung, Begeisterung, Berufung,... Nenn es wie Du willst. Und es gehört der entsprechende Spaß dazu. Deshalb muß die Ausbildung bei aller Anstrengung und Hürden Spaß machen und für die Teilnehmer zu einem für sie greifbaren Ergebnis führen (und das ist bei den meisten FM schlicht praktische Tätikeit und nicht Schräubchenkunde). Geschrieben von Matthias Ott Und haben die, die die Qualifikation so wie wir sie gerne hätten, nicht aufweisen, wirklich nichts bei uns verloren? Haben die, mit denen ich verschiedenen kleine, große und sehr große Einsätze erlebt habe, die aber nicht ganz so fit sind, bis jetzt einfach nur glück gehabt? Ja. teilweise war es Glück. Und teilweise war es sicherlich so, daß das Ergebnis bei anderer (besserer?) Arbeit auch besser gewesen sein könnte. So von wegen Qualitätssicherung. Denn eine Weisheit gilt auch hier: Jedes Feuer geht auch ohne Zutun der Feuerwehr früher oder später von alleine aus. Und die heute ach FwDV 2 geforderten Qualifikationen bzw. das dort verlangte Wissen und können sind wirklich nicht hoch. Geschrieben von Matthias Ott Naja, ich hoffe nach wie vor nicht und - ganz erhlich, ich hoffe an mancher Stelle das dieses Forum dann vielleicht doch nicht so repräsentativ ist wie wir glauben. Das Forum ist bestimmt nicht repräsentativ. Hier wirst Du schon eher die engagierten treffen. Nur wenn Du mit offeen Augen und ehrlicher Betrachtung bei den Feuerwehren über Land fährst, dann merkst Du was alles im Argen liegt. Und das ist teilweise haarsträubend auch bei Ansatz nur der geringen heute geforderten Leistungen. Wer heute über die zwei Pflichtübungen als AGT gejammert wird bzw. diese Übungen nicht wie vorgesehen durchgeführt werden (weil das ist ja ein Abend mehr...), dann hat das nichts mit Supermann oder Überfeuerwehr zu tun. Sondern das ist unterster Anschlag und einfach zu erfüllen. Wenn es aber schon daran scheitert, dann willst Du bei anderen Themen besser gar nicht erst nachfragen. Oder? Und wenn wir sehen, was alles nach 10-20 Jahren intensiver fachlicher Diskussion noch nicht auf Mannschafts-/ Ausbildungsebene angekommen ist, dann ist das teilweise nur traurig. Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder! Christian Fischer Wernau P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de | ||||
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