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Rubrik | Ausbildung | zurück | ||
Thema | Heldenproduktionsanlagen | 88 Beiträge | ||
Autor | Jan 8S., Wallenhorst / | 443779 | ||
Datum | 30.11.2007 20:33 MSG-Nr: [ 443779 ] | 36360 x gelesen | ||
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Herr Unger hat mir durch die Zusendung eines Artikels den sowieso schon verregneten Abend vermiest. Leider stimmt die Kategorie nicht, Jürgen, können wir bitte ´noch "Wahnsinn" hinzufügen. In einem Zeitungsartikel äußert ein Kreisbrandmeister im Zusammenhang mit dem Göttinger Unfallbericht folgendes: ?Einsatzkleidung, die zum Betreten eines Hochofens befähige, sei Irrsinn, ebenso Brandübungscontainer, scherzhaft Heldenproduktionsanlagen genannt, in denen kein Mensch ohne Schutz auch nur eine Minute überleben könne.? Diese moderne Einsatzkleidung, so sinngemäß würden bei den Helfern die Empfingung für die Gefährlichkeit einer Situation unmöglich machen. Vorweg: Ich würde einer Aussage zustimmen, die in etwa lautet: Mit isolierender Schutzkleidung nimmt man Wärme später wahr wie mit nicht isolierter Schutzkleidung. Das ist aber auch schon alles. Ich will hier nicht den FAQ Wärmefenster neu durchkauen, aber ich finde den Rückschluss des KBM vom Göttinger Unfall auf die Schutzkleidung "kühn" und die Äußerungen zum Brandcontainer schlichtweg unverschämt. Ich halte fest: In Niedersachsen gibt es eine Einsatzüberhose, die in einer Verordnung beschrieben und von der FUK für den Brandeinsatz bei einer möglichen Gefährdung durch Flammen und Wärme gefordert werden (wie auch Flammschutzhauben...). Eine Diskussion über die Notwendigkeit stellt sich gar nicht, sie ist vorgeschrieben. Aber die gleichen Führungskräfte, die gerne Verordnungen und Gesetze bemühen, um ihre Interessen/Meinungen durchzusetzen (s. orange oder blaue Jacken), handeln hier vorsätzlich verordnungswidrig. Und keiner tut was. Die Osnabrücker Heldenproduktionsanlage ist seit 1999 in Betrieb und hat ca. 2-3000 Helden ausgebildet. Wenn der angedeutete Vorwurf stimmt, hier würden kopflose unvorsichtige Feuerwehrleute ausgebildet, müssten sich ja ein paar von denen schon den A**** angebrannt haben. Es passiert aber genau das Gegenteil: Die Leute werden vorsichtiger, vermeiden Gefahrensituationen und ziehen sich auch mal früher zurück. Wieviele der verunfallten FA der letzten Jahre hatten eine komplette Schutzausrüstung und eine gute Realbrandausbildung? Die Osnabrücker Anlage ist Vorbild für z.B. die Anlage der Landesfeuerwehrschule Celle. Dort gibt es ein abgestimmtes Konzept für den Betrieb dieser Anlagen. Ich muss aus den Äußerungen schließen, dass der KBM dieses Konzept ebenfalls verurteilt und die Fachkompetenz der LFS Celle und der Fachgruppe anzweifelt, die diese Richtlinie erstellt haben? Die Heldenproduzenten haben sehr, sehr früh darauf hingewiesen, dass Schutzkleidung als Gesamtsystem gesehen und geprüft werden muss. Spätestens seit der Diskussion um die verbeulten Osnabrücker Helme war den Verantwortlichen, Fachgremien etc. dies bekannt! Nur man hat ja einfach die Realbrandausbilder als unglaubwürdig dargestellt, das war ja einfacher, als der Industrie ans Leder zu gehen. Bei uns war der Helm die Schwachstelle, in Göttingen ein Ventil. Was kommt als nächstes? Es ist allerdings (*tiefdurchatmend*) "frech", für den Unfall in Göttingen auch nur ansatzweise die Realbrandausbildung mitverantwortlich zu machen. Ich finde es erschreckend, wie findig und kreativ Führungskräfte sind, wenn es darum geht, noch größere Fahrzeugmutationen fernab jeder Norm zu bekommen, aber in Sachen Ausbildung - Realbrandausbildung und Notfalltraining, nur um mal zwei Sachen zu nennen - nichts einfällt. Die Spitze ist es dann aber, die eigene Ignoranz mit Stammtischparolen in die Öffentlichkeit zu posaunen. Wahnsinn. Grüße, Jan | ||||
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