alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

banner

RubrikKommunikationstechnik zurück
ThemaRFID und Kommunikation9 Beiträge
AutorAxel8 R.8, Nieder-Hilbersheim / Rheinland-Pfalz446187
Datum11.12.2007 10:09      MSG-Nr: [ 446187 ]5379 x gelesen

Hallo Uli

Ich komme ja aus dem Softwarebereich für den Einzelhandel und habe daher auch schon mit RFID zu tun, bin aber kein ausgewiesener Spezialist.
Zur Zeit sind wir in einer Projektierung für den Bereich Feuerwehr. Es geht dabei eigentlich hauptsächlich darum auf Basis von RFID gekennzeichneten Geräten eine Verwaltungssoftware zu entwickeln, mit der es Quasi möglich wäre, den gesamten "Lebenslauf" von Geräten zu dokumentieren, sprich wann welches Gerät auf welchem Fahrzeug war und zu welchem Einsatz es gekommen ist, wann es geprüft wurde, mit welchem Ergebnis und logischer weise, wann es wieder geprüft werden muss.
Wir haben dafür aus unseren Erfahrungen aus dem Warenwirtschafts- und Logistikbereich heraus einige Gedanken zur "sinnvollen" Umsetzung im Bereich der Feuerwehr gemacht und ein entsprechendes Konzept entwickelt. Zur Zeit sind wir eigentlich in der Überprüfung, ob sich ein solches System vermarkten lässt. Wer also Interesse an so was hätte, kann sich gerne mal melden. Interessant wäre natürlich in erster Linie ein Pilotkunde.

Aber jetzt zu Deinen Fragen:

Zunächst zum Thema Suchsystem :
RFID ist ja ein Überbegriff und es gibt diverse Transponder, passive und Aktive, die dementsprechend unterschiedliche Reichweiten haben. Wer da Interesse hat näheres zu erfahren, dem sei der Artikel auf WIKIPEDIA empfohlen.
Ich kann mir für die Personensuche eigentlich nur Transponder aus dem UHF oder Microwellen-Bereich vorstellen, da hier nur entsprechende Reichweiten mit Aktiven Tags möglich sind. Das von Dir verlinkte System ist wohl nur für Überwachungsaufgaben gedacht, da es vorhandene Lesebalken an den entsprechenden Positionen voraussetzt.

Ein Ortungssystem für Atemschutz auf Basis von RFID sollte ja gegenüber einem Totmannsignalgeber mehr Informationen bieten um den Aufwand und die kosten zu rechtfertigen. D.h. man sollte auch aus größerer Entfernung wissen in welche Richtung man sich bewegen muss um die Person zu finden. Das UHF-Band in dem z.B. auch Radar abgewickelt wird, ist dafür sicherlich nicht ungeeignet, aber ich denke das aktive Standart-Tags für eine solche Anwendung nicht ausreichend sind, da die aktuellen Reichweiten, bis ca. 10m Freifeld gehen und wir ja einige Meter mehr und das auch durch Wände hindurch benötigen würden.
Dazu käme, das man für eine brauchbare dreidimensionale Ortung mehrere Empfänger um das Gebäude herum aufstellen müsste, die dann entsprechend zu kalibrieren sind. In der Theorie bestimmt machbar, aber in der praktischen Umsetzung sehr schwierig.
Ich denke Praktisch wird es da nur Ortungssysteme geben, welche Dir im Nahfeld (< 10m ohne Wände) eine grobe Richtungs- und Entfernungsangabe geben können. Die Frage ist nur, welchen Vorteil diese Systeme gegenüber der akustischen und optischen Ortung von Totmannmeldern haben. Sicherlich vereinfachen sie die Ortung bei Nullsicht und entsprechend lautem Umfeld. Im Endeffekt wird der Kostenfaktor entscheiden, ob ein solches System auf dem Markt eine Chance hat.

Jetzt zu Deinen Fragen bezüglich der Störungen:

WLAN und RFID :
Das kann ich weitestgehend ausschließen. Dazu gibt es mittlerweile zu viele Anwendungen die beide Technologien kombinieren, insbesondere im Bereich von mobilen Datenerfassungsgeräten und Logistikanwendungen.

Analoger BOS-Funk und RFID :

Das müsste ich mal austesten. RFID wird kaum den BOS-Funk stören, dazu sind die Sendeleitungen zu niedrig, die Frequenzen zu weit auseinander und außerdem wäre das kurze Sendetelegramm des RFID-Tags, bestenfalls als kurzes knacken zu hören.

Umgekehrt wäre schon, wenn auch unwahrscheinlich, eine Störung denkbar. Damit meine ich, das ein sendendes Funkgerät das Signal eines Tags stört. Da die Lesegeräte im Emfangsteil relativ breitbandige sind, wäre hier ein Lesefehler denkbar. Das Protokoll fängt in der Regel solche Fehler durch eine Lesewiederholung ab. Bei einem Dauerstrichsender wie unsere analogen Funkgeräte macht das aber recht wenig Sinn, wenn noch gesendet wird.
Ich habe zur Zeit leider kein Lesegerät für UHF Tags hier, sonst hätte ich mal einen kleinen (nicht besonders aussagefähigen) Versuch durchgeführt.

Zum Digitalen-BOS-Funk Tetra, fällt es noch schwerer aussagen zu machen. Soweit ich mich erinnere, liegt dieser bei ca. 400MHz also auch im UHF-Band, was dann wieder die Störwahrscheinlichkeit erhöht. Aber auch hier vermute ich eher eine Störung von Tetra auf das RFID-System wie umgekehrt.


So ich hoffe, das ich Dir damit zumindestens mal ein paar allgemeine Infos und meine Einschätzung geben konnte. Wie gesagt, ich bin jetzt nicht der ausgewiesene RFID-Spezialist, sondern habe mit dieser Technologie nur zum Teil und da eher auch aus Sicht der Anwednungsseite zu tun, daher kann ich nicht ausschließen, das es das Entwicklungen gibt, die meiner Einschätzung wiedersprechen.


Gruß Axel



Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen

<< [Master]antworten 
flache AnsichtBeitrag merkenalle Beiträge als gelesen markieren
Beitrag weiterempfehlen

 10.12.2007 23:30 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 11.12.2007 10:09 Axel7 R.7, Nieder-Hilbersheim
 11.12.2007 10:58 Matt7hia7s M7., Stockach
 11.12.2007 11:14 Axel7 R.7, Nieder-Hilbersheim
 11.12.2007 17:35 Joac7him7 B.7, Schwalbach
 14.12.2007 10:12 Joac7him7 B.7, Schwalbach
 14.12.2007 11:08 Axel7 R.7, Nieder-Hilbersheim
 14.12.2007 11:16 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 14.12.2007 12:37 Axel7 R.7, Nieder-Hilbersheim

2.460


RFID und Kommunikation - Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt