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Atemschutzgeräteträger
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Feuerwehrmann
RubrikAusbildung zurück
ThemaHeldenproduktionsanlagen88 Beiträge
AutorNorm8en 8O., Grünheide / Brandenburg446294
Datum11.12.2007 16:04      MSG-Nr: [ 446294 ]32625 x gelesen
Infos:
  • 09.12.07 Stellungnahme zur Veröffentlichung des Unfallberichtes zum Einsatz am 27.07.06 Kellerbrand Oeconomicum, Georg-August-Universität, Göttingen
  • 01.12.07 Abschlussbericht der Unfallkommision zum Einsatz am 27.07.2006 Kellerbrand Oeconomicum Georg-August-Universität Göttingen

  • Hallo miteinander,

    bislang war ich nur Leser, möchte aber aus gegebenem Anlass (schöne Feuerwehrredewendung) doch zwei oder drei Zeilen zur Stellungnahme von Jan Südmersen und Ullrich Cimolino zum Göttinger Unfallbericht schreiben.

    Vorab sei gesagt, dass ich es sehr begrüße, wenn zu solch einem tragischen Ereignis und den darauf folgenden Schnellschüssen einzelner Führungskräfte eine sehr fundierte und sachliche Stellungnahme hier im Forum erscheint.

    Ich selbst bin seit fast 28 Jahren bei der Feuerwehr und beschäftige mich schon lange mit dem Thema Atemschutz und den damit verbundenen Unfällen. Umso mehr erschreckt es mich, wenn nach einem solchen Unglück Schutzausrüstungen und eine fundierte Ausbildung durch Feuerwehrführungskräfte in Frage gestellt werden. Ich kenne nicht die kompletten Äußerungen, die dort in welchem Zusammenhang und durch wen auch immer, getätigt wurden. Es ist auch egal, wer sich zu diesen hier im Forum zitierten Äußerungen hat hinreißen lassen, da Schuldzuweisungen und persönliche Anfeindungen in diesem Zusammenhang wenig hilfreich sind.
    Vielmehr ist das für mich ein Zeichen, dass Schutzausrüstungen und Realbrandausbildung immer noch in einigen Führungsstrukturen zu wenig thematisiert werden.

    Jedem ist klar, wenn er in den Regen geht und dort in einer Pfütze ein blankes Elektrokabel sieht, dass er Regenkleidung trägt und sich von dem Kabel fern halten muss. Keiner kommt auf die Idee, die Wetterschutzkleidung abzuschaffen, damit die Leute schneller wieder ins Trockene gehen.

    Solchen Meinungen und gefährlichem Halbwissen kann man nur mit gezielten Informationen entgegentreten. An dieser Stelle ist jeder AGT aufgerufen, eine optimale Schutzausrüstung und eine praxisnahe Ausbildung bei seinen Führungskräften einzufordern. Sicherheit darf nicht zum Spielball zwischen Zuständigkeiten und Haushaltskassen werden. Aber es gibt auf diesem Gebiet auch positive Verhaltensweisen von Entscheidungsträgern.

    Ich selbst beabsichtige die Errichtung einer Übungsanlage für die Realbrandausbildung im Land Brandenburg. Dabei bin ich innerhalb meiner Gemeinde, über die Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt der Feuerwehrunfallkasse bis hin zu den Banken durchweg nur auf positive Reaktionen gestoßen. Auch das sollte hier einmal erwähnt werden, um zu zeigen, dass es auch anders geht und man sich nicht dauerhaft dem Fortschritt verschließen kann. In diesem Zusammenhang besuchte ich eine Trainerausbildung für Holzbefeuerte Übungsanlagen in Osnabrück. Und allen Zweiflern sei an dieser Stelle gesagt, ich habe dabei mehrfach den AHA-Effekt erlebt und mich am Ende gefragt, wie oft ich wohl in der Vergangenheit nur knapp einem Atemschutzunfall entgangen bin.

    In einem Beitrag wurde hier die Vermutung aufgestellt, dass die Werbung für solche privat finanzierten Anlagen dem Image schaden könnte. Ich sehe das nicht so.

    ? Erstens sind die Betreiber solcher Anlagen, die keine Berufsfeuerwehr oder Landesfeuerwehrschule mit finanziellen Hilfen im Hintergrund haben, auf Wer-bung wie jeder andere Geschäftsmann angewiesen.
    ? Zweitens trägt eine solide Werbung über Ausbildungsinhalte und Ziele dazu bei, diese Form aus der Exotenecke zu holen und in den Standartausbildungen zu integrieren.

    Auch ich kann nur jeder Führungskraft empfehlen, sich mit diesen Ausbildungen intensiv auseinander zu setzen, um nicht durch Unwissenheit falsche Vorstellungen zu verbreiten. Denn sonst wird es bei allgemein rückläufigen Brandeinsatzzahlen und geringer Einsatzstärke immer öfter zu Situationen kommen, in denen teilweise unerfahrene AGT in den Innenangriff gehen müssen und dabei ihre ersten Erfahrungen mit Hitze, Rauch und Null-Sicht sammeln.

    Das hierbei auftretende Gefahrenpotential ist kaum abzuschätzen. Allein der Einsatz moderner Technik in Verbindung mit einem perfekt ausgebildeten FM hilft, Unfälle zu vermeiden.

    Grüße N. Oswald



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