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Rubrikpers. Ausrüstung zurück
ThemaTrügerische Sicherheit97 Beiträge
AutorIngo8 H.8, Vockenhausen / Hessen446842
Datum13.12.2007 19:47      MSG-Nr: [ 446842 ]38679 x gelesen

Hi,

vorab: ich kann Deine Gedankengänge im Grundsatz nachvollziehen, halte aber die Schlüsse für falsch. In Teilen bin ich aber auch der Meinung, dass Du einfach nur schlecht informiert bist.
Fangen wir mal ganz hinten an: Bei der Erkenntnis, dass der Kamerad in Göttingen aufgrund des Bauteilversagens verstorben ist. Er ist der einzige bislang, bei dem das der Fall war (Wenn es denn so war.. das werden wir abschließend nie beantworten können). Auf der Gegenseite stehen viele viele Kameradinnen und Kameraden, die trotz vorhandenem Wärmefenster massive Verbrennungen am ganzen Körper davon getragen haben. Das hat bei einigen schon zu teilweiser dauerhafter Behinderung geführt. Versteh mich nicht falsch: Jeder Tote ist ein Toter zuviel und auch aus Göttingen müssen wir unsere Lehren ziehen. Diesen Unfall aber zum Anlass zu nehmen, Dinge zu revidieren, die das Ergebnis vorher sehr schmerzhaft gemachter Erfahrungen sind, wäre sicherlich der völlig falsche Weg.

Geschrieben von Harm-Frerich JanssenDer Punkt Einsatzgrenzen der Atemschutzgeräte wurde von den Fachleuten in der Vergangenheit nicht genug beachtet. Ansonsten hätten sie in Ihren vielen Büchern und Zeitungsaufsätzen immer darauf hingewiesen und die Anforderungen an die Atemschutzgeräte wären analog den Verbesserungen der sonstigen PSA gestiegen.

Das ist ein Punkt, der so sicherlich stimmen kann. Ich weise aber darauf hin, dass es bereits früher (nach dem Unfall in Erkrath) Veröffentlichungen gab, in denen darauf hingewiesen wurde, dass Atemschutzgeräte nur bis zu einem Punkt X halten, diese aber auf kurzfristige Beflammung und höhere Temperaturen hin geprüft werden. Dazu gab es eine Stellungnahme der BG Exam, sowie auch einen entsprechenden Einsatzbericht in der Brandschutz.

Geschrieben von Harm-Frerich JanssenStatt dessen hat man jedem, der durch eine RDA gegangen ist, das Gefühl gegeben, mir kann nichts passieren ich bin perfekt geschützt, unverwundbar. (Eben einen Helden produziert) Ein Irrglaube, der trügerisch ist.

Das wiederum ist, sorry, Unfug. Im Gegenteil: RDA's bzw. Realbrandausbildungsstätten haben grundsätzlich eine völlig andere Intention und bilden, sofern sie gewissenhaft betrieben werden, auch ganz sicherlich keine leichtsinnigen Helden aus. Im Gegenteil zeigt die Erfahrung, dass Feuerwehrangehörige, die Feuer auch von seiner unangenehmen Seite gesehen haben, deutlich sensibler mit eben jenem umgehen.

Geschrieben von Harm-Frerich JanssenOffensichtlich haben Sie immer noch nicht eingesehen, daß die Entwicklung bis zur flächendeckenden Einführung von verbesserten Atemschutzgeräten wohl in die falsche Richtung geht.


Ja. Aber schlicht und ergreifend, weil man vergisst, die Atemschutzgeräteträger auf ihre Arbeit richtig vorzubereiten. Sowohl die Feuerwehren Düsseldorf, als auch Osnabrück tun das... sie haben Hausaufgaben gemacht, die in Deutschland meiner bescheidenen Meinung ein großer Teil der Wehren nichtmal als solche erkannt und angenommen haben.

Geschrieben von Harm-Frerich JanssenEin Feuerwehrführer, egal ob Orts-, Kreis- , Regions- oder Regierungsbrandmeister, der sich darüber Gedanken macht, ist verantwortungsbewußt und tut genau das, was jeder von ihm erwarten sollte. Er macht sich Sorgen um seine Kameraden.

Das ist sehr lobenswert. Dann betrachtet er aber bitte auch die gesamte Gefährdungslage, die sich durch den Atemschutzeinsatz ergibt und nicht nur das, womit er unliebsame Meinungen unterbuttern kann, ohne auf deren Argumente eingehen zu müssen. Dann stellt er nämlich sehr schnell fest, dass es beim Autofahren nicht reicht, dem Fahrschüler zu erklären, wie man den Zündschlüssel umdreht, wo das Gaspedal sitzt und das ein Bremspedal existiert. Genau das tun wir nämlich mit unseren Atemschutzgeräteträgern. Und interessanterweise wissen diejenigen von uns, die Leute in den Innenangriff schicken, in den seltensten Fällen, wie und mit welchen Hilfsmitteln man die Verhältnisse im Innenbereich beurteilen und bewerten kann. Ich habe das auf dem Gruppenführerlehrgang nicht gelernt, auf dem Zugführerlehrgang nicht und beim LdF auch nicht. Um da ein Aha - Erlebnis zu bekommen, musste ich nach Schweden fahren. Merkst Du was?

Geschrieben von Harm-Frerich JanssenDarüber sollte man auch hier mit Verlaub mal nachdenken.

Glaub mir. Das wird getan...

Geschrieben von Harm-Frerich JanssenDer Denkansatz, eine Hitzeschutzlücke (Wärmefenster) einzuführen ist also nicht unbedingt Teufelswerk sondern dient dem Schutz des Atemschutztrupps.


Schafft man diese Lücke so, dass sie bewusst geöffnet und geschlossen werden kann, dann sind wir auf einer Linie.

Kurz zum Nachdenken: In Göttingen ist von einer äußerst schnellen Verbreitung von Wärme und Rauch die Rede. Wer sagt Dir, dass nicht vorhandene Schutzkleidung nicht noch zu massiv mehr Verbrennungen, Verletzungen, Panik und evt sogar Toten (weil.. wenns massiv heiß wird, kann ich mich nicht mehr orientieren und gezielt den Rückweg antreten) geführt hätte? Persönliche Meinung meinerseits: Das liegt durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen.

MfG

Ingo, der sich ebenfalls Sorgen um seine Kameraden macht...


--

"Der Erfolg der Kommunikation misst sich an dem Verstandenen, nicht an dem Gesagten." [Unbekannt]

www.atemschutzunfaelle.eu

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