Rubrik | Freiw. Feuerwehr |
zurück
|
Thema | Alarmierung der freiwilligen Feuerwehrleute | 80 Beiträge |
Autor | Kay 8S., Seester / Schleswig-Holstein | 462291 |
Datum | 09.02.2008 20:49 MSG-Nr: [ 462291 ] | 21767 x gelesen |
1. Freiwillige Feuerwehr
2. Feuerwehrfrau
1. Freiwillige Feuerwehr
2. Feuerwehrfrau
1. Freiwillige Feuerwehr
2. Feuerwehrfrau
1. Freiwillige Feuerwehr
2. Feuerwehrfrau
Hallo zusammen.
Im Prinzip wurde das meiste ja schon gesagt. Ergänzend vielleicht noch ein paar Infos meinerseits...
Geschrieben von Tino MeierNach meinem Kenntnisstand gibt es bei einer freiwilligen Feuerwehr in der Regel keine festen Einsatzbereitschaften, sondern jeder ist eigentlich immer im Dienst und hat sich, soweit er vor Ort und dienstfähig ist, in Alarmfällen schnellstmöglich zum Gerätehaus zu begeben, um Feuerwehrfahrzeuge zu besetzen. Die Alarmierung erfolgt dabei über Sirene oder über Funkmelder, die die Feuerwehrleute mit sich führen. Soweit ich es verstanden habe, läuft das nach dem Prinzip "Wer kommt, der kommt", d.h. es ist nicht im einzelnen voraussehbar, welche Feuerwehrkameraden zu einem konkreten Einsatz am Gerätehaus erscheinen werden. Man korrigiere mich bitte, wenn diese Vorstellung falsch ist.
Im Normalfall ja, mit Ausnahme der schon genannten hauptamtlichen Wachbereitschaften bei größeren Freiwilligen Feuerwehren. Bei besonderen Lagen (z.B. Silvester, größere Veranstaltung, großflächiger Stromausfall o.ä.) wird ggfs. auch die Wache einer kleineren FF mit einer bestimmten Anzahl an Kräften besetzt oder Kameraden stehen zu Hause in Bereitschaft. Fällt vorhersehbar ein Großteil der Kameraden aus, beispielsweise aufgrund einer Wehr-internen Veranstaltung, wird die Leiststelle meist darüber informiert, dass bei einem Einsatz eine Nachbarwehr sofort mitzualarmieren ist.
Weiterhin werden zumeist bei einem kleinen oder mittleren Einsatz nicht alle Kameraden einer Wehr alarmiert, sondern sog. "Alarmierungsschleifen" mit einem Teil der Kräfte. Bei uns z.B. sind die Kameraden aufgeteilt in Führung, Tag und Nacht. Die Führung (Wehrführer und Stellvertreter/Zugführer, alle Gruppenführer und Stellvertreter, Maschinist) wird bei allen Einsätzen alarmiert. Zusätzlich bei kleinen und mittleren Einssätzen je nach Tageszeit (6/18 Uhr) dann noch die Kameraden der Tages- oder der Nachtschleife. Bei Großeinsätzen alle Alarmierungsschleifen. Der Tagschleife gehören Kameraden an, welche sich am Tage hauptsächlich im Gemeindegebiet oder der näheren Umgebung (bis 10 Minuten Anfahrtszeit) aufhalten, auswärts arbeitende Kameraden gehören der Nachtschleife an.
Im Grunde kann man im Groben abschätzen, wie viele Kräfte zum Einsatz kommen (man kennt sich ja und weiß normalerweise, wer auswärts arbeitet oder gerade länger im Urlaub verweilt).
Steht ein Kamerad über einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung (Auslandsaufenthalt, Stress im Beruf, Verletzung/Krankheit, familiäre Probleme etc.), hat er dies der Wehrführung zu melden und sich beurlauben zu lassen.
Ergänzend auch noch: Neben der Alarmierung per Funkmelder und Sirene wird teilweise auch noch die Telefonkette praktiziert und zusätzlich zum herkömmlichen Alarmierung parallel per SMS.
Ein "Rückmeldesystem" gibt es z.B. bei der FF Elmshorn. Dies wurde von einem Kameraden der Wehr selbst programmiert. Die Einsatzkräfte melden einen Status per Handy an den Computer in der Wache (einsatzbereit/nicht einsatzbereit) bzw. nach erfolgter Alarmierung (komme sofort/zeitverzögert/nicht). Ist aber die große Ausnahme.
Geschrieben von Tino MeierWie wird nun sichergestellt, dass sich am Gerätehaus immer eine brauchbare Zusammensetzung an Feuerwehrleuten einfindet? Es wäre zum Beispiel misslich, wenn keiner der Eintreffenden einen Lkw-Führerschein hat. Und wie wird sichergestellt, dass immer jemand da ist, der den Zugführerlehrgang absolviert hat?
Siehe oben. Im Normalfall gibt es aber keine Garantie. Der Führerscheinproblematik wird dahingehend entgegen gewirkt, dass die Gemeinde entsprechend möglichst vielen Kameraden den LKW-Führerschein finanziert (gegen eine Verpflichtungserklärung auf 10 Jahre).
Ist in der Anfangsphase des Einsatzes keine Führungskraft vor Ort (was selten vorkommt), übernimmt der dienstälteste anwesende Kamerad das Kommando oder ggfs. eine ehemalige Führungskraft. Ist abzusehen, dass aus irgendwelchen Gründen keine Führungskraft (Wehr-, Zug-, Gruppenführer oder Stellvertreter) vor Ort erscheint und die Lage unübersichtlich ist, muss notfalls eine Nachbarwehr mit Führungskraft nachalarmiert werden (noch nicht vorgekommen!).
Geschrieben von Tino Meier[...] Oder kommt es in der Praxis durchaus vor, dass Nachzügler zu einem Zeitpunkt am Gerätehaus eintreffen, zu dem bereits abgefahren worden ist und diese Nachzügler damit den Einsatz verpassen, wenn sie nicht selbst mit einem anderen Fahrzeug hinterher fahren können?
Bei größeren FF verbleiben die nachrückenden Kameraden an der Wache und können ggfs. bei Anforderung nachrücken. Bei kleineren FFen ist es Gang und Gäbe, dass verspätet eintreffende Kräfte - sofern bereits alle Einsatzfahrzeuge ausgerückt sind - mit dem privaten Pkw nachrücken und sich vor Ort zumindest informieren, ob man ihre Hilfe noch braucht.
Alarmierung FF Seester
MkG
Kay
-Alle Beiträge geben ausschließlich meine eigene Meinung und nicht die meiner Wehr wieder-
Feuerwehr Seester
Gemeinde Seester
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |
<< [Master] | antworten | |
flache Ansicht | Beitrag merken | alle Beiträge als gelesen markieren |
|