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Rubrik | Rettungsdienst | zurück | ||
Thema | Wie lange vom Schlaganfall bis in die Stroke Unit? | 10 Beiträge | ||
Autor | Manu8el 8S., Westerwald / Rheinland-Pfalz | 472524 | ||
Datum | 25.03.2008 16:17 MSG-Nr: [ 472524 ] | 5921 x gelesen | ||
Geschrieben von Urs Weber nach meinen Informationen sehen in Baden-Württemberg "die derzeit gültigen Leitlinien der Fachgesellschaften bei Schlaganfällen ein Zeitfenster von drei Stunden von Symptombeginn bis zum Eintreffen auf einer Stroke Unit vor." Ich kenne den genauen Text der Empfehlung nicht, würde aber vermuten dass es etwas anders gemeint ist. Beim Patienten soll _so_schnell_wie_möglich_ die Schlaganfalltherapie eingeleitet werden. Die 3h-Zeitfenster resultieren aus dem Verwendeten Medikament, dass den Verschluss wieder auflöst. Denn dies ist nur für die ersten 3h nach Symptombeginn vorgesehen. Mit zunehmender Zeit steigen die Risiken (vor allem die einer Hirnblutung) bei gleichzeitig abnehmender Wahrscheinlichkeit eines großen Nutzens. Es laufen jedoch Studien zu einer Lyse-Therapie von 4, teilweise bis 6h. Geschrieben von Urs Weber Das kommt mir im Sinne einer angestrebten Heilungsbasicht doch "etwas" lange vor. Fakt ist: Hirnmasse ohne Sauerstoff stirbt ziemlich schnell. So schnell kann man gar nicht im KH sein. Aber das Gehirn ist ja recht robust :) Bei 100% Sauerstoffversorgung ist alles ok. Aber auch bei deutlich weniger gibt es noch keine Funktionseinschränkungen. Erst ab einem bestimmten Wert reicht der Sauerstoff nicht mehr aus, um auch die Hirnfunktionen leisten zu können. Da haben wir dann die neurologischen Ausfälle. Die Sauerstoffversorgung reicht aber immer noch aus, um das Gewebe vor dem Tod zu retten. Zumindest für eine Gewisse Zeit. Nun ist glücklicherweise oft nur ein recht kleiner Bereich so massiv minderdurchblutet, dass er in den nächsten Minuten abstirbt. Ein recht großer Bereich drumrum wird noch mal mehr, mal weniger gut, mit Sauerstoff durchblutet und kann noch etws länger durchhalten. Das ist der Bereich, den man durch eine Lysetherapie retten kann. Durch eine möglichst gute Sauerstoffversorgung (d.h. auch durch hochdosierte Sauerstoffgabe) versucht man dieses Zeitfenster zu strecken. Wie schon erwähnt: "Zeit ist Hirn!". Für den Rettungsdienst heißt dies: Keine Zeit verschwenden! Maßnahmen die nicht zwingend notwendig sind und den Transport verzögern würden entweder sein lassen oder unterwegs machen. Ausreichend früh sich ein geeignetes KRankenhaus zuweisen und dort anmelden lassen. zeiteffizientes Arbeiten. Wenn der Ersteindruck ergibt: "Schlaganfall" reicht meist ein Helfer am Patienten aus um die notwendigen Maßnahmen zu treffen. Währenddessen kann der zweite vom RTW schon den Transport vorbereiten. Ein mögliches Anmelde-Stichwort für's KH ist z.B.: "Schlaganfall, potentieller Lysekandidat! Eintreffen ca. um $Uhrzeit [klappt meist besser als "wir sind in 5min da. Denn von den 5min zieht keiner die Minute die er gebraucht hat ab]". So kann auch der entsprechende Plan im Krankenhaus anlaufen. Das klappt in meinem jetzigen Wirkungsbereich übrigens schon fast erschütternd gut :) Grüße Manuel | ||||
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