Rubrik | Einsatz |
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Thema | ICE im Tunnel entgleist | 69 Beiträge |
Autor | Dani8el 8R., Peine / Niedersachsen | 479918 |
Datum | 28.04.2008 01:37 MSG-Nr: [ 479918 ] | 18993 x gelesen |
Infos: | 14.11.08 "Die Bahn hat versagt" 05.05.08 Aktueller HR Online Artikel "Bahn wollte keinen Rettungszugeinsatz" 03.05.08 THW: ICE-Bergung kurz vor Abschluss 03.05.08 THW: Sieben Ortsverbände nach ICE-Unfall im Einsatz 28.04.08 Informationen auf bahn.de 28.04.08 HR Online - Bericht mit Video
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Hallo,
geschrieben von Jürgen M@yer:
Ich könnte mir vorstellen das das Thema "Staub" bei den bisherigen Notfallplanungen für die ICE-Tunnel usw. noch gar keine Rolle gespielt haben und die Einsatzkräfte in diesem Fall damit schon etwas überrascht waren.
Davon gehe ich auch aus, zumal etwas vergleichbares bislang ja glücklicherweise auch noch nie passiert ist (und auf den hier bereits erwähnten / verlinkten Fotos der zufällig kurz nach dem Unfall / in der gleichen Nacht veranstalteten Übung bei Northeim (Nds.) bezeichnender Weise wie üblich im hell erleuchteten Tunnel beste Sicht herrscht...).
Neben der (Brems-) Staubentwicklung durch die Schnellbremsung (nettes Foto hier bei Wikipedia, in Natura sicherlich beeindruckender), wird die erhebliche Staubentwicklung m.E. daher rühren, daß der vorausfahrende Triebkopf eventuell / wahrscheinlich schon direkt bei der Kollision mit den Schafen am Tunneleingang entgleiste und seinen Weg dann noch rund 1000 m neben dem Gleis auf dem Schotter, den Betonschwellen, dem Laufweg aus Betonplatten am rechten Tunnelrand sowie den schon erwähnten Staub im Tunnel aufwirbelnd, u.U. auch schon sehr bald zusätzlich mit der rechten Seite des führenden Triebkopfes an der Tunnelwand schleifend, fortführte. Dazu würde auch passen, das der führende Triebkopf kaum, der hintere aber erheblich "eingestaubt" ist.
Eine sehr ausführliche Fotostrecke gibt es auf der Seite der Fuldaer Zeitung, 53 Bilder, auf denen auch die Lage des ICE im Tunnel usw. ersichtlich wird. Laut zweier Pressemitteilungen der zuständigen Bundespolizeidirektion Koblenz bestand der Zug aus 12 Wagen und 2 Triebköpfen (deckt sich auch mit den Angaben bei Wikipedia zum ICE 1 - im aktuelle sog. "Redesign"-Stadium), von denen beide Triebköpfe und zehn Waggons entgleisten, weiterhin berichtet die letzte Pressemitteilung der BuPo Koblenz auch nur noch von 135 Reisenden und 19 Verletzten (allerdings mit der mathematisch etwas zweifelhaften Aufschlüsselung in 17 Leicht- und 4 (= 21 ?) "Mittelschwerverletzte"). Da das Thema natürlich auch in Eisenbahnforen diskutiert wird hier noch die Info, daß Einfahrtgeschwindigkeit in den (mit 10.779 m übrigens ausgerechnet längsten deutschen Tunnel) Landrückentunnel üblicherweise wohl 200 km/ h beträgt und die Überleistelle bzw. Weiche, auf der, auf Bild 8 in der Fotostrecke der Fuldaer Zeitung zu sehen, Wagen zwei und drei zum Stehen gekommen sind, 772 m vom nördlichen Tunnelportal befindet. Die übrigen Waggons usw. könnten natürlich auch erst auf der Weiche entgleist sein, zusätzlich sollte die Weiche bzw. die Entgleisung den "Bremsweg" erheblich verkürzt haben (so daß der ICE trotz Schnellbremsung nicht erst nach 2.000 - 3.000 m zum Stehen kam).
Wie dem auch sei - man kann jetzt natürlich viel spekulieren. Aber wenn ich mir die Lage des führenden Triebkopfes an der Tunnelwand (wie hätte sich der Triebkopf außerhalb eines Tunnels verhalten?) und die Lage einiger Waggons ansehe und darüber hinaus die Besetzung des ICE am späten Samstag Abend mit 135 Reisenden anstelle der am Freitag Nachmittag üblich Vollbesetzung mit mehr als 700 Personen bedenke, kann man wohl wirklich sagen, daß das Ganze in jeder Hinsicht reichlich glimpflich ausgegangen ist.
Gruß
Daniel
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