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Rubrik | Techn. Hilfeleistung | zurück | ||
Thema | Unterbauböcke | 15 Beiträge | ||
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 494825 | ||
Datum | 12.07.2008 18:04 MSG-Nr: [ 494825 ] | 9722 x gelesen | ||
Geschrieben von Schmitt Michael ich baue demnächst ein paar unterschiebeböcke für unsere ff für die THL 1. Lass die Finger von Eigenbauschiebeblöcken! Zu kompliziert, zu problembehaftet. 2. vgl. Inhalte in folgendem Artikel (aus 1999!) bzw. hier http://www.einsatzpraxis.org/de/home/buecher/technische_hilfeleistung_pkw.html Trick´s zum Unterbauen Diese “Technik” – oder besser die “Trick´s” - stammen ebenfalls aus dem Spezialseminar “THL”, das von der Feuerwehr Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Rescue Engineering Instiute (REI, USA, http://www.rei.com) im Herbst letzten Jahres u.a. zur Fortbildung der Ausbilder veranstaltet worden war. In loser Folge sollen hier einige der vorgestellten besonderen Tricks oder Kniffe vorgestellt werden, die das Arbeiten im Rahmen einer Technischen Hilfeleistung an einem Verkehrsmittel einfacher, schneller und sicherer gestalten können. Vgl. auch .... [Hinweis einfügen auf jeweilige Ausgabe in der bereits etwas erschienen ist!] Allgemeines zum Unterbau Der Unterbau von KFZ oder anderen “Havarie-Objekten” im Rahmen der Technischen Hilfeleistung dient vor allem dem Schutz des eingesetzten Personals (z.B. vor dem Abrutschen hoch gehobener Lasten) Schutz der Eingeklemmten (vor weiteren Verletzungen durch Nachrutschen) Schutz der Eingeklemmten (vor unkontrollierten Bewegungen und Erschütterungen. aber auch zur Schaffung einer geeigneten Unterlage auf unebenem oder weichem Grund für anzusetzendes Werkzeug (z.B. hydraulische Heber, Hebekissen). Der Unterbau muß stabil genug für die jeweilige Last sein muß einfach und schnell zu erstellen sein darf nicht verrutschen sollte möglichst stufenlos (z.B. Keile) variierbar sein sollte sich in den Maßen ergänzen sollte wegen der Gewichts- und Platzproblematik auf den Fahrzeugen möglichst wenig Stauraum und Gewichtsreserve benötigen. Zum Unterbau stehen folgende Materialien oder Gegenstände grundsätzlich zur Verfügung: “weiche” Hölzer (in verschiedenen Formen) “harte” Hölzer (in verschiedenen Formen) Kunststoffelemente (in verschiedenen Formen) Stahlstützen oder –streben (z..B. “Kanalspindeln”, Schnellverbaustützen) “Weiche” Hölzer eignen sich insbesondere für die Anwendung direkt auf hartem und festen Untergrund (z.B. Teer, Beton, befestigtem Kies) bzw. als Auf- und Unterbaumaterial für “Klotztürme” sowie direkt am zu hebenden Objekt (z.B. Keile/Klötze unter PKW-Rahmen). Vorteile: “Beißen” sich fest, notfalls schnell und einfach auch vor Ort mit Motor- oder Handsägen bzw. Äxten in der Größe anzupassen, preiswert, relativ leicht, Nachteile: Für hohe Druck-Festigkeit über längeren Hohlräumen (z.B. überbrücken von zwei Schwellen als Auflage für hydraulischen Heber an der Straßenbahn) ungeeignet, da ein zu großes Volumen benötigt würde. “Harte” Hölzer (z.B. verleimte MDF-Platten etc.) eignen sich insbesondere für die Anwendung über Hohlräumen (z.B. Schwellenüberbrückung) oder für hohe Lasten (z.B. Aufnahmelager für Hebesätze an Straßenbahnen) Vorteile: Für hohe Druck-Festigkeit über längeren Hohlräumen (z.B. überbrücken von zwei Schwellen als Auflage für hydraulischen Heber an der Straßenbahn) geeignet, da ein relativ geringes Volumen benötigt wird. Nachteile: “Beißen” sich nicht fest, sehr schwer vor Ort in der Größe anzupassen, relativ teuer (im Verhältnis zu Weichholz), relativ schwer. Kunststoffelemente gibt es in allen erdenklichen Farb-, Form-, Belastungsvarianten. Vorteile (sehr produktabhängig!): Von der “Stange” zu erwerben, produktabhängig sehr hohe Belastbarkeit, relativ leicht (im Vergleich zu Holz). Nachteile (sehr produktabhängig!): “Beißen” sich teilweise nicht fest, vor Ort in der Größe nicht mehr anzupassen, wenn die gewählte “Stückelung” nicht ausreicht, relativ teuer (im Verhältnis zu Weich- und Hartholz), meist nicht systemübergreifend verwendbar (z.B. in Verbindung verschiedener Unterbaumaterialien verschiedener Hersteller oder mit Holz oder in anderer Aufstellvariation als ursprünglich vorgesehen). Abb. 1: Verschiedene Unterbauelemente aus Kunststoff stabilisieren einen PKW an ausgewählten Punkten. (Foto: Trunitschek) Abb. 2: Hohe Belastbarkeit (produktabhängig!) auch an Punktlasten. (Foto: Trunitschek) Stahl- (Eisen-)elemente gibt es in allen erdenklichen Farb-, Form-, Belastungsvarianten. Sie dienen hauptsächlich zur Überspannung größerer Weiten (Grabenverbau) oder Höhen (Abstützen von Decken). Für kleinere Höhen (z.B. Rahmen eines PKW) ungeeignet. Vorteile (sehr produktabhängig!): Von der “Stange” zu erwerben, sehr schnell werden große Höhen erreicht und sicher gestützt. Nachteile (sehr produktabhängig!): “Beißen” sich nicht fest, ggf. hier angenagelte Weichholzplatten unter den Auflagen verwenden! vor Ort in der Größe nur bedingt anzupassen (nur innerhalb der vorhandenen variablen Auszuglänge!), relativ teuer (im Verhältnis zu Weich- und Hartholz), Ausstattungsempfehlung für Unterbaumaterial Zur Ausstattung von Erstangriffsfahrzeugen (z.B. LF 16/12) sollte mindestens gehören: Satz größenangepasster Weichhölzer (Stufenklötze, Klötze, Keile), um relativ einfach, schnell und auch preiswert einen praktikablen und sehr flexiblen Unterbau erstellen zu können, Satz Hartholz (Platten, Klötze, Bohlen), um stabile Auflagen für hohe Lasten erstellen zu können, Satz Schnellspannelemente aus Stahl, um schnell auch größere Weiten, Höhen überspannen und damit sichern zu können. Werkzeug (Hammer, Nageleisen) und Nägel ermöglichen die provisorische Befestigung von z.B. Unterbauplatten an Stahlstützen. “Schürhaken”, um die gelochten Hölzer leicht und sicher plazieren bzw. entfernen zu können. Damit kann nahezu jeder THL-Einsatz einigermaßen sicher begonnen werden. Weiteres und umfangreicheres Unterbaumaterial für größere Schadensfälle (z.B. LKW-Unfall, Gebäudeeinsturz etc.) ist natürlich auf Spezialfahrzeugen (z.B. RW 2) oder/und Fahrzeugen des zweiten Abmarschs (z.B. WLF mit AB-Bau) vorzuhalten. Ihre ortsspezifischen Anforderungen (z.B. Straßen-, U-Bahn) sowie die vorhandene Fahrzeugausstattung (RW?) spielen hierbei natürlich ebenfalls eine große Rolle. Die Hölzer sollten dabei in der Bemaßung aufeinander abgestimmt sein! Einigen Sie sich also auf ein Grundmaß (z.B. Kantenlänge 10 cm) und wiederholen Sie das an allen Teilen. Nur damit erreichen Sie eine hohe Flexibilität. (Alle Mustermaße in cm!) Weichholzsatz: 9 Klötze, quadratisch 10 x 10 x 50, ca. 5 cm von den Enden mit je einer um 90 versetzten Quer-Bohrung von 1 cm versehen. 6 Keile, Länge ca. 45, Grundmaß 10 x 10, aufsteigend von 0 – 42,5 cm (dann haben zwei aufeinandergelegte Keile das gleiche Maß wie ein Klotz und lassen sich leichter verstauen), ca. 5 cm vom hohen Ende mit je seitlichen Quer-Bohrung von 1 cm versehen. 2 Balken, quadratisch 10 x 10 x 150, ca. 5 cm von den Enden mit je einer um 90 versetzten Quer-Bohrung von 1 cm versehen (dient zur schnellen Absicherung umgeschlagener LKW, PKW, oder als längenvariable Stütze (leicht mit “Bordwerkzeug” passend zu kürzen). 2 (besser 4) Stufenklötze (z.B. Grundlänge 40 cm, Stufenhöhe und –tiefe je 10 cm, Breite 10 – besser jedoch 20 cm) mit Tragegriff (dient zum schnellen Stabilisierungsunterbau eines PKW-Rahmens) “Schürhaken” oder geeigneter gebogener Rundstahl zur Plazierung der Balken oder Klötze. Hartholzsatz: ausreichend passend bemasste Auflagen für die ggf. vorhandenen Schwerlastaufnahmen (z.B. Aufnahmepratzen an Straßenbahnen). 2 passend bemasste Bohlen (z.B. 5 x 20 x 100) zur Überbrückung von Hohlräumen (z.B. 2 Schwellen) als Auflager. Stützensatz: 2 längenverstellbare Kanalspindeln (o.ä.), Mindestlänge eingefahren ca. 60 cm, 2 längenverstellbare Baustützen (o.ä.), MIndestlänge eingefahren ca. 200 cm, Grundlagen des Unterbaus Vermeiden Sie heftige und ruckartige Bewegungen! Ruckartiges Vorgehen erschüttert, z.B. am PKW, unnötig den ganzen Wagen und damit die Insassen! Fahrzeug IMMER vor Arbeiten am Fahrzeug unterbauen, um den Federweg auszuschalten. Die Reifen zu zerstören bringt hier nur einen Teilerfolg (weil der Federweg funktionsfähig bleibt) und ist unter Umständen einem späteren Versetzen des Fahrzeugs hinderlich. Achten Sie bei der Auswahl der Unterbautechnik sowie des -materials sowohl auf die Tragfähigkeit des Untergrunds als auch auf die zu stützenden/haltenden/sichernden Lasten. Schaffen Sie sich eine geeignete und stabile Unterlage. Abb. 3: Versetzt und quer gelegte Stufenklötze schaffen eine stabile und gleichzeitig einigermaßen hohe Unterlage. (Foto: Trunitschek) Passen Sie die Unterlage dem Bedarf an. Die Werkzeuge (Heber, Hebekissen etc.) müssen so eingesetzt werden können, daß die Kraft im rechten Winkel auf die zu hebende/stützende Last wirkt! Ansonsten besteht die Gefahr des Abrutschens! Abb. 4: Durch Keile angepasste Schräglage der Hebekissen. (Foto: Trunitschek) Nutzen Sie einfache mechanische Aufbauweisen (z.B. Klotzturm), um schnell stabile und höhere Unterbauten errichten zu können. Passen Sie den Unterbau der Last an. Abb. 5: Klotztürme, links mit je 2 x 2 Grundlage, rechts mit 3 x 2 Grundlage. (Foto: Trunitschek) Sorgen Sie dafür, daß sich der Unterbau nicht “selbständig” macht! Durch verkeilen, verankern oder auch festnageln (wo nötig und möglich, z.B. an Baustützen) ist der Unterbau zu sichern. Abb. 6: Quer geschlagener LKW, gesichert wird das gelöste Führerhaus (verspannte Ketten ziehen gegen verkeilten Holzunterbau) und der Rahmen (Holzbalken gesichert durch verankerten Stufenklotz). Außerdem ist die Absicherung des Führerhaus gegen den Boden mittels Klötzen und Keilen zu erkennen. (Foto: Trunitschek) Der Unterbau ist ständig zu beobachten und ggf. durch Korrekturen (z.B. Keile nachschieben) anzupassen! Abb. 7: Nachführen des Stufenklotzes durch Keile. (Foto: Trunitschek) Alle ungewollten Bewegungen sind durch geeignete Unterbauten zu verhindern! Abb. 8: Gesicherter Unterbau eines verunfallten PKW. (Foto: Trunitschek) Der Rückbau hat unter gesicherten Bedingungen zu erfolgen! Dem Rückbau der Werkzeuge und des Unterbaumaterials ist mindestens soviel Aufmerksamkeit zu widmen wie dem Aufbau, um auch hier Unfälle zu vermeiden. Besonders hier sind die “Schürhaken” hilfreich, um die Klötze wieder leicht und ungefährdet entfernen zu können. Ein Arbeiten zwischen Last und Unterbau/Boden etc. ist möglichst zu vermeiden! Wird fortgesetzt! Verfasser: Ulrich Cimolino Dipl.-Ing. Sicherheitstechnik Städt. Oberbrandrat Fotos: OBM Trunitschek, Feuerwehr Düsseldorf Verteiler: Düsseldorfer Feuermelder UB Das Große Feuerwehrhandbuch Der Feuerwehrmann ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | ||||
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