Hallo Christian!
Natürlich wird so etwas bemerkt, aber wir müssen hier differenzieren zwischen Kurz- und Erdschluss. Wenn nur eine Phase mit der Erde verbunden ist, haben wir einen Erdschluss. Je nach Netzform wird der Abgeschaltet oder eben nicht.
Im vorliegenden Fall wird es sich wohl um ein "gelöschtes" Netz handeln, welches bei auftreten eines Erdschlusses zunächst weiter betrieben werden kann, da der Erdschluss über eine so genannte Erdschlusslöschspule "gelöscht" wird, so das an der Fehlerstelle nur noch ein geringer Strom gegen Erde abfließt. Dies hat den Vorteil, das die Verbraucher nicht sofort vom Netz getrennt sind und der Netzleitstelle Zeit bleibt, den Fehler ohne Netzunterbrechung rauszuschalten.
Erst wenn eine zweite Phase mit Erde Verbindung hat(in der nähe des ersten Fehlers, tritt ein sogenannter Doppelerdschluss auf, der wegen der kurzen Entfernung wie ein Kurzschluss wirkt. Dieser wird dann durch die Schutzgeräte erkannt und über Leistungsschalter abgeschaltet.
Bei Freileitungen kommt zusätzlich noch die Automatische Wiedereinschaltung dazu, das bedeutet, kurz nach erfolgter Abschaltung wird die Leitung erneut wieder eingeschaltet. Besteht der Fehler dann immer noch, wird entgültig abgeschaltet. So wird nicht bei jedem Ast, der runterfällt und dabei kurz die Leitungen überbrückt, die Leitung dauerhaft rausgeschaltet.
Ich hoffe, ich habs einigermaßen verständlich erklärt!
Grüße Daniel
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