Geschrieben von UC 100 % aller Feuerwehren kontrollieren übrigens m.W. die ATr nicht, ob
- Handy
- Uhren
- Brechwerkzeug
- FME
uvm
in nicht-exgeschützter Variante (die Regel!) in den Einsatz mit vorgenommen wird...
Hier sollte man sich zunächst mit den durch die elektrischen Betriebsmitteln ausgehenden Gefahren auseinandersetzen.
Man betrachte das einmal aus Sicht von chemischen Betrieben (dort, wo es wirklich knallt und stinkt).
Die Gefahr beim Handy geht weniger durch das Handy an sich aus, solange es ausgeschaltet ist. Gleichwohl könnte - thoeretisch - durch ein herunterfallendes Handy und Zerstörung des Akkus ein Zundfunke entstehen.
Die Gefahr bei Handy besteht darin, daß das Handy sich in eingeschaltetem Zustand regelmäßig mit der Basis in Verbindung setzt, auch wenn es nicht zum Telefonieren oder Simsen benutzt wird. Die Sendeleistung liegt bei bis zu 2 Watt.
Der EX-Schutz bei einem Handy besteht in der Machart des Akkus (einschl. elektronischer Sicherungen) sowie elektronischer Sicherungen in den Handys, da die Sendeleistung an sich - anders als beim HFG - nicht heruntergeschraubt werden kann. Der EX-Schutz besteht i. d. R. auch nur mit zugehöriger Leder(!)tasche.
Ebenso birgt ein Handsprechfunkgerät ohne EX- bzw. ATEX-Schutz die Gefahr, im Schadensfall Energien freizusetzen. Sicherheit wird in EX-Geräten durch Abschaltung der Akkus bei Trennung, geringere bzw. begrenzte Stromaufnahme im Sende- und Empfangsbetrieb sowie generell geringerer Sendeleistung erreicht. Das - soweit mir bekannt - einzigste Gerät mit 2,5 W Sendeleistung war die Motorola MX-Serie. Ansonsten bedeutet EX-Schutz = 1 Watt Sendeleistung.
FME haben zumindest eine Öffnung, nämlich den Lautsprecher(grill). Unter anderem deshalb werden EX-geschützte FME produziert. Eine weitere Gefahr ist ein möglicher Zündfunke, falls das Gerät fällt und beschädigt wird. Die Kapazität der vorhandenen Batterien / Akkus sollte hierfür ausreichen.
Der EX-Schutz in FME besteht u. a. aus einer elektronischen Sicherung innerhalb des Gerätes, einer Begrenzung der Stromaufnahme sowie einer Verringerung des Ausgangspegels am Lautsprecher (Beispiel BMD: Normalgerät: ~ 2,8 Volt, EX-Gerät: ~ 0,8 Volt. Damit ist das Gerät leiser als der handelsübliche FME).
EX-Schutz besteht generell und grundsätzlich nur bei unbeschädigtem Gehäuse. Dies gilt für alle elektrischen Betriebsmittel.
Zu dem Thema "Armbanduhren" gibt es eine interessante Studie der BASF Ludwigshafen. Grund dafür war m. W. die Frage: Einsatz von Mitarbeitern mit Hörgeräten und auch Armbanduhren im Betriebsbereich.
Es wird wohl kaum wundern, wenn festgestellt wurde, daß das Eindringen von zündfähiger Atmosphäre in z. B. eine Armbanduhr als weniger Problematisch hingestellt wurde (außer Arbeiten in Zone 0), denn die Atmosphäre dringt nicht ~~schwupps~~ ein und ist später ~~schwupps~~ aus dem Gerät wieder draußen.
Bitte bedenkt bei euren Diskussionen immer:
1.) Es würde keine EX-Geräte geben, wenn sie nicht notwendig wären. Denken Blaulichtbesitzer, sie wären immun gegen die mögliche Realität?
1a.) Kleiner Anhang zum Nachdenken: Wie oft hat es deshalb nicht geknallt, weil man schlichtweg Glück gehabt hat?
2.) Ich habe als FW-Führungskraft vor Jahren einmal am heutigen IdF gelernt: Es ist zunächst von der schlimmeren Lage auszugehen. Dieser Gedanke wird hier ad absurdum geführt, in dem geschrieben wird, daß EX-Geräte in mehr als 90 % aller Fälle unnötig sind.
Dieses Wissen ist ein Nachher-Wissen!
Niemand kann das zuvor abschätzen, es sei denn, er ist Hellseher...aber dann könnte man das Geld leichter auf andere Art verdienen, oder? ;o)
Pers. Anm.: Siehe zu dieser Diskussion auch den Beitrag mit den Handys vor wenigen Wochen.
Liebe Grüße
Klaus
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Ein Computer hilft einem, viel Arbeit zu vermeiden, welche man ohne ihn gar nicht gehabt hätte...
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