Rubrik | Kommunikationstechnik |
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Thema | Digitalfunk bei FRONTAL 21 | 161 Beiträge |
Autor | Joac8him8 P.8, Linden / Hessen | 514958 |
Datum | 17.10.2008 11:20 MSG-Nr: [ 514958 ] | 123273 x gelesen |
Infos: | 28.11.08 LFS BaWü: Fachthema Digitalfunk 15.10.08 Irritationen nach TV-Sendung über den digitalen Behörden-Funk 15.10.08 Frontal21-Beitrag auf youtube 15.10.08 Fragen der Redaktion Frontal 21 vom 2. Oktober 2008 bzw. Zusatzfrage vom 6. Oktober 2008, Antworten der BDBOS vom 8. Oktober 2008 15.10.08 ZDF Mediathek: TV-Beitrag aus Frontal 21
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Themengruppe: | Digitalfunk |
Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
Direct Mode Operation, Betriebsmodus im Digitalfunk, in dem man sich direkt mit anderen Geräten verbindet ohne über das Netz zu gehen
Trunked Mode Operation, Betriebsmodus im Digitalfunk, bei dem man die Netzinfrastruktur benutzt
Hallo,
auch wenn in dem Beitrag in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit vielleicht nicht alle Aussagen der fachtechnischen Überprüfung der geneigten fachkundigen Leserschaft des Forums direkt standhalten, bleibt die Frage:
Was wurde in den verschiednen Fachgruppen und Arbeitszirkeln seit ca. 10 Jahren (!!!) unter dem Vorwand, dass alles streng geheim ist und keine grundlegenden Informationen, geschweige denn Details, von den Mitgliedern nach Außen gegeben werden dürfen, besprochen?
Es waren immer nur die vollmundigen Aussagen von Politikern zu hören, mit denen das neue Netz begründet wurde. Und von denen wurden alle die im Beitrag bemängelten Punkte als wichtige Gründe für den Umstieg leidenschaftlich als Vorteile ins Feld geführt!
... und das wurde von den Mitgliedern der Arbeitsgruppen fleißig wiederholt!
Für die nPol war für mich als einziger verwertbarer Punkt ggfs. die Abhörsicherheit zu erkennen!
Na ja, dann wurde immer noch gesagt, dass die Industrie keine Geräte mehr bauen will/wird weil: zu geringe Stückzahlen, und auch die Mär von den Frequenzen, die in wenigen Jahren "weg" sein würden wurde kräftigst bemüht.
Auf Grund der Zusammensetzung der "Fachgruppen" war für mich immer nur erkennbar, dass dort wohl über die Möglichkeiten des ( u. a. taktischen ) Einsatzes der Technik gesprochen, aber nie die technischen Grundlagen und ihre Verwertbarkeit hinterfragt wurde.
Man hat sich hier wohl intensiv auf die Prospektdaten oder allgemeine Anforderungen, die das Ganze auf dem Papier können muss, verlassen, ohne das Ganze, außer in den Referenznetzen, in der Realität zu testen. Dort allerdings primär von "beamteten Profis", die von ihren Arbeitgebern zur Verschwiegenheit verpflichtet sind und bei Problemen diese nicht direkt nach Außen geben durften! Damit waren die Versuche klar zum Erfolg geführt.
Aber schon bei diesen Feldversuchen sind Mängel klar hervorgetreten, nur wurden sie in dieser Form nicht einem breiten Publikum zugänglich gemacht oder mit den Argumenten: "Das Ganze dient der Entscheidungsfindung und wir müssen das herstellerneutral bewerten", "Das wird noch nachgebessert", "Wir sind in der Testphase" oder " Im Regelbetrieb ist das dann möglich" abgebügelt.
Weiterhin muss man sehen, dass in dem Beitrag in der Bewertung auch wieder die unterschiedlichen einsatztaktischen Gesichtspunkte mitspielen, denn der Polizist als Fußstreife will eine Abdeckung, mit der er mit seinem tragbaren Gerät zu seiner Dienststelle kommt. Dies bedingt aber eine wesentlich höhere GAN-Stufe als dies z. B. für den Betrieb von Fahrzeuganlagen notwendig ist.
Diese Ausbaustufe ist aber per Definition von den Ländern zu erstellen und bei der föderalen Struktur je nach Bundesland unterschiedlich!
Über die Nutzbarkeit von Gateways, die dann wieder mehr Frequenzen ( und auch ein Fahrzeug ! ) benötigen und u. a. die technische Problematik, dass hier im gleichen Frequenzbereich gearbeitet wird ( Stichwort: "Zustopfen" der HF-Empfangsteile, wenn zwei Fahrzeuge unterschiedlicher BOS als Gateway direkt nebeneinander stehend arbeiten ) will ich nicht weiter eingehen.
Auch die Nutzung des DMO, der ursprünglich in den Ideen so zwar angedacht aber nie so richtig verfolgt und entwickelt wurde, ist als Hilfsmittel für den Sprechverkehr in der Einsatzstelle kreiert worden, um damit die Netzlast zu reduzieren und gleichzeitig das ggfs. dort nicht vorhandene Netz zu umgehen.
Zurück zum Beitrag und den Versprechungen der Politik:
Nachdem die Grunddaten der Übertragung langsam "durchsickerten" war dem fachlich etwas Beschlagenen klar, dass die Funktion der Bildübertragung sich bei dieser Datenrate auf Strichmännchen reduzieren muss, um in angemessener Zeit die Information zu übertragen. Außer schmalbandigen Daten ist da in der jetzigen Ausbauplanung nichts möglich.
Und als dann auch noch erstmals die Signal- und Übertragungsparameter wie z. B.
Zeitschlitze und Verbindungsaufbauzeiten,
Einzelheiten wie TMO, DMO....,
Möglichkeit der Bündelung,
unterschiedliche Datenrate der Übertragung je nach Datenschutzanforderung der Luftschnittstelle ( HALT keine Diskussion zur Verschlüsselung o. ä. beginnen!!!, es ist nicht die zusätzliche Verschlüsselung über die BSI-Karte gemeint sondern die Möglichkeit, eine Daten-Korrektur von reinen Übertragungsfehlern einzusetzen, die die Netto-Datenrate auf bis zu etwa einem Drittel des unkorrigierten Wertes schrumpfen lassen kann! )
konkret wurden,
war klar, dass hier wie meist, wenn die Politik ins Spiel kommt, diese ganzen schönen Features nur unter optimalen Bedingungen erreichbar wären, wenn man das Netz entsprechend ausbauen würde!
Also ist wohl auch hier das schöne Spiel der Industrie zu erkennen, dass man mit Speck die "unwissenden, aber entscheidenden" Mäuse fängt.
Ausbaden werden es dann Andere.
Das Ganze mag wohl an manchen Stellen etwas polemisch klingen, aber es gibt in der langen Entwicklung rückblickend viele Momente, wo man bei den Aussagen zu diesem Thema immer nur denken konnte: Schön, wenn das alles so funktioniert, aber bevor ich die Hochglanz-Sonntags-Angaben glaube, möchte ich das Ganze in den Fingern gehabt haben, um die Aussagen zu glauben!
Den Tenor des Beitrages:
Ist das viele Geld, das jetzt für die neue Technik, die bei weitem nicht das hält, was versprochen wurde, ausgegeben wird, das Ende der Fahnenstange oder kann man heute schon sehen, dass noch nicht unerhebliche Nachschläge folgen?
kann man, als "einfacher" Bürger bei den Beträgen um die es hier geht, schon verstehen.
Gruß
jo
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Flor7ian7 B.7, Völklingen |
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Feli7x K7., Bochum/Freudenstadt |
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Flor7ian7 B.7, Völklingen |
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., Jülich |
| 15.10.2008 13:14 |
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., Jülich |
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Klau7s B7., Isernhagen |
| 15.10.2008 11:28 |
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