News | Newsletter | Einsätze | Feuerwehr-Markt | Fahrzeug-Markt | Fahrzeuge | Industrie-News | BOS-Firmen | TV-Tipps | Job-Börse |
Rubrik | Unfallverhütung | zurück | ||
Thema | Menschenverstand contra Vorschriftenwerk | 63 Beiträge | ||
Autor | Jose8f M8., Bad Urach / BaWü | 520084 | ||
Datum | 09.11.2008 11:57 MSG-Nr: [ 520084 ] | 14628 x gelesen | ||
Geschrieben von Christian Fischer Das kann ich Dir sagen. Das kommt von unfähigen Ausbildern und noch unfähigeren Führungskräften aller Ebenen (ja, ich weiß, grob pauschalierend, aber der Kopf fängt nunmal am Kopf an zu stinken). Auch von einem einfachen FA erwarte ich gewisse fachliche Grundlagen, deshalb finde ich es nur bei den Führungskräften angesiedelt falsch. Allerdings sehe ich auch das Problem, daß es keine einheitliche, reproduzierbare und mindestens landesweite Qualitätssicherung für Führungskräfte gibt. In der Ebene gab es da auch mal mal diesen Text, der mir Ende 06 zuging: __________________________________________________________________ Liebe Kameraden, gestern hat in Münster eine erschütternde F IV Prüfung stattgefunden, die mich zutiefst frustriert hat. Wir hatten 6 Nachprüfungen. Man kann aufgrund der verheerenden Negativleistungen am Sinn der Nachprüfungen zweifeln. Aber immerhin mit sehr viel Wohlwollen, wie immer bei den Prüfungen, hat einer der Nachzuprüfenden, dann die Prüfung doch noch bestanden. Die Nachprüfungen, die eine Chance zum Ausgleich von 5 bieten, nehmen natürlich Zeit in Anspruch. Die Prüfung dauerte daher bis ca. 19.00 Uhr. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass ein Teilnehmer, der zum dritten Mal die Prüfung hätte absolvieren müssen aufgrund von mehreren ungenügenden Leistungen erst gar nicht antrat. Nach der Prüfung kam bei der Aussprache herbe Kritik an einer unfairen Prüfung auf (das ist erstaunlicherweise immer dann der Fall, wenn mehrere Kandidaten durchfallen - der gleiche Prüfungsausschuss wird gelobt, bei gleichen Fragen, wenn keiner durchfällt). Da ich entsprechende Reaktionen befürchte, hier die Wiedergabe, der Gründe für das Durchfallen, wobei das Niveau teilweise auf TM liegt. Wie immer massivste Mängel bei den Grundkenntnissen. 1. Nennen Sie die Voraussetzungen einer Verbrennung. ------ wurde nicht oder nur unter erheblicher Hilfestellung beantwortet 2. Löschen durch Wegnahme der Voraussetzung Sauerstoff ----- konnte nicht ohne Hilfestellung beantwortet werden - es wurde die Auffassung vertreten Löschpulver verdränge den Sauerstoff - auf Entgegnung, dass dies nur in der Brandklasse A durch Sinterbildung, nicht aber bei den Brandklassen B und C der Fall sei, herrschte ungläubiges Staunen. Die Brandklassen schienen unbekannt. 3. Die Anwendung der Löschmittels Schaum konnte nicht erklärt werden, Unterschiede in den Schaumrohren waren unbekannt, Vor- und Nachteile des Schaums konnten nicht folgerichtig erklärt werden. (Antwort: Verschäumungszahl 75 bedeutet 75 %, also aus 1 l Wasserschaummittelgeschmisch werden 0,75 l Schaum) 4. Wie ist ein Zug nach FwDV aufgebaut? (die Kameraden wollen Zugführer werden!!!) ---- keine einzige richtige Antwort 5. bei einer planspielmäßigen Nachprüfung wurden vom Zugführer Gruppen auseinander gerissen und einzelne Aufträge an Trupps erteilt 6. die Gefahr der Brandausweitung die sich aufdrängen musste (Pkw in Vollbrand 5m neben LKW) wurde nicht erkannt 7. Schwerpunkte wurden völlig falsch gesetzt (ablöschen eines Pkws wegen der Umweltgefahren durch den Brandrauch, vor Menschenrettung) Nicht in der Nachprüfung aber in der Prüfung habe ich gewagt zu fragen: 1. Unter welchen Voraussetzungen darf die Feuerwehr blaues Blinklicht und Einsatzhorn benutzen? 2. Unter welchen Voraussetzungen darf die Feuerwehr Personen, Fahrzeuge und Gerät heranziehen? 3. Wann darf ein Platzverweis erteilt werden? 4. Welche Gemeinden müssen eine Berufsfeuerwehr unterhalten? Die Wiedergabe der Antworten auf diese Fragen ist mir kaum möglich. Ich habe auch keine juristischen Fachausdrücke erwartet, stieß jedoch auf völlig Unkenntnis (Berufsfeuerwehr ab 5.000 Einwohner). Alles ist jedoch in der den Teilnehmer ausgehändigten Lehrunterlage eingehend dargestellt. In der Stadt Schmallenberg werden diese Dinge im TM Lehrgang unterrichtet. Eine weitere Anmerkung: Dem Prüfungsausschuss steht nur die Beurteilung der fachlichen Leistung zu. Außerhalb der Bewertung erlaube ich mir jedoch die Anwerkung, dass einige Teilnehmer von ihrer gezeigten Persönlichkeitsstruktur und ihrem Intellekt ganz offensichtlich für die angestrebten Führungsaufgaben ungeeignet sind. Dabei gehe ich davon aus, dass dies hervorragende Kameraden und auch gute Feuerwehrleute sind. Solche Kameraden jedoch auf einen solchen Lehrgang zu schicken, heißt von vornherein sie zu demotivieren und bloßzustellen. Vielleicht sollten wir mal entsprechende Lehrgänge über Menschenkenntnis einigen unserer Wehrleiter im Land anbieten. Ich sehe aber anderseits nicht ein, bei solchen Nichtleistungen dann solchen schwachen Kameraden entgegenzukommen und ihnen Zugführerqualitäten zu bescheinigen. Dass können die Feuerwehren in NRW weder dem Bürgen noch allen anderen Feuerwehrangehörigen zumuten. Viele Grüße Ralf Fischer (Weiterleitung erlaubt und erwünscht) mit freundlichen Grüßen Jo(sef) Mäschle | ||||
<< [Master] | antworten | >> | ||
flache Ansicht | Beitrag merken | alle Beiträge als gelesen markieren | ||
|
|