Rubrik | Feuerwehr-Historik |
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Thema | Freiwillige Feuerwehren: Einst und Jetzt | 48 Beiträge |
Autor | Klau8s B8., Isernhagen / Nds | 530956 |
Datum | 28.12.2008 16:47 MSG-Nr: [ 530956 ] | 12836 x gelesen |
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Geschrieben von Michael BayerNach dem wir in letzter Zeit heise Diskussionen hatten auch über das Selbstverständnis der Feuerwehren. Bin ich der Meinung wir sollten uns mal überlegen wo wir herkommen.
Unstrittig ist:
Der Brandschutz war schon im Mittelalter Aufgabe der Kommunen
Im 19. Jahrhundert waren, die Kommunen mit ihren Mitteln, nicht mehr in der Lage den Schutz ihrer Bürger sicher zustellen.
Hallo Michael und Andere,
ich will hier nicht den Schlaumeier heraushängen, aber hier sind ein paar Irrtümer, die wir kennen müssen, wenn wir nach dem Selbstverständnis der FW fragen:
Den Brandschutzgedanken im Mittelalter gab es eben nicht (mehr).
Die katholische Kirche betrachtete die Brandkatastrophen als Strafe Gottes und den Kampf dagegen als Sünde.
Dass dieses Verbot durch Bürger aufgeweicht wurde, das kannst Du ja schon in der "Glocke" lesen.
Bürgersinn gab es immer! Was alleine bei der engen Bauweise schon ein Selbstschutz war.
Das erste mir bekannte Brandschutzgesetz stammt schon von König Hamurabai (wer es besser weiß: Ich lerne gerne etwas Neues!) und Du kannst es auf einer Stele (so die Amis das nicht inzwischen kaputt gehauen haben, grrrr) in Babylon.
Ich selber habe davon eine Replica in Bagdad gesehen.
Es regelte sowohl den Vorbeugenden Brandschutz (Abstand der Häuser zu einander) als auch die "Nachbarschaftliche Löschhilfe" (Jedes Haus musste Eimer vorhalten und ich meine mich zu erinnern, jedes zehnte Haus und alles dazwischen links und rechts mussten Brandhilfe leisten.
Eine BF gab es bereits in Rom. (Die Cohortes...)
Der Brandschutzgedanke kehrte in unserem Vaterland mit den Befreiungskriegen zurück, speziell, als Turnvater Jahn eine wehrhafte Jugend forderte und die Turnerschaften entstanden.
Jetzt die Frage nach den "Eliten", da habe ich meine Probleme mit.
WAS verstehst Du unter Eliten?
Es waren die Turner und es waren die Handwerkszünfte, die eine Art von Freiwilliger Feuerwehr aufbauten.
Wenn Du mit "Elite" Menschen mit einem ausgeprägten Bürgersinn meinst, d'accord!
Ich musste mal zu einer "Interschutz" einen Beitrag über die Anfänge der Feuerwehr Hannover verfassen ("BRANDSCHUTZ") und im Rahmen der Recherche fand ich die Anforderungen, die an einen "Anwärter" gestellt wurden.
Er musste unbescholten sein und er musste zehn Klimmzüge schaffen.
Dass die Feuerwehren straff militärisch (der heutige Ortsbrandmeister war der "Hauptmann") organisiert waren, das lag am Zeitgeist, den man einfach versuchen muss, zu verstehen.
Die Frage nach der Kommune ist mir nicht so ganz klar.
Hier geht es doch nicht um die gängelnde Obrigkeit, sondern darum, dass Bürger ihrer Gemeinde dienten
und diese Gerät besorgte (Nicht nur, oft sammelten Handwerker Geld für Gerät) und dass sie eine Fürsorgepflicht übernahm.
Was bei den FW immer eifersüchtig beachtet wurde, das war die Selbstständigkeit.
Sie wählten, zumindest bis zur Zeit des Dritten Reiches ihre Chargen selber.
Die Frage, wo die FW hingehen, die kanan keiner wirklich beantworten.
Es gibt ein lateinisches Wort: "Alles fließt"
Unsere Gesellschaft ändert sich rasant und das wird an uns nicht vorbei gehen.
Ich ganz persönlich meine, dass man heute zu schnell bereit ist, bewehrtes Gut über Bord zu werfen.
Tradition und Fortschritt sind ja nicht Feuer und Wasser, um im Bild zu bleiben, klug betrachtet ergänzen sie sich.
Gruß
Klaus
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