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Rubrik | Sonstiges | zurück | ||
Thema | Moderne Feuerwehr | 35 Beiträge | ||
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 552270 | ||
Datum | 07.04.2009 08:45 MSG-Nr: [ 552270 ] | 7926 x gelesen | ||
Geschrieben von Florian Besch Der "Bericht" war übrigens die DVD Box von Notruf California aus 1972 (sic!) die meine Frau mir gekauft hat.. 1972 - löschten in Deutschland viele noch in Uniformen ("Duisburger Modell") oder z.B. Baumwoll-Moleskin-Geweben ("Bayern I bzw. später II"), - bei vielen Berufsfeuerwehren war dies auch mit (Kunststoff)Krawatten vorgesehen, die verpflichtend zu tragen waren. - Als Wetterschutz gabs Plastik- oder Gummi- oder - wer Geld hatte - Ledermäntel. Sieht lustig aus, wenns denen zu warm wird... - Servolenkungen waren z.B. in Bayern für Feuerwehrfahrzeuge (mindestens für Drehleitern) verboten - dito natürlich auch ein (!) Blaulicht am Heck. - Farbmarkierungen an Löschfahrzeugen setzten sich beginnend v.a. aus Frankfurt SEHR langsam durch, es gab aber Länder, da gabs dafür dann keinen Zuschuß... - Handfunkgeräte waren eine Seltenheit, Fahrzeugfunkgeräte noch längst nicht überall die Regel - Funkwecker (FME) waren für viele neumoderner Mist, man wollte ja gehört werden, wenns zum Einsatz ging (eine Diskussion, die es teilweise auch heute noch gibt!) - Veröffentlichte Visionen (Raketen/Roboter etc. zur Brandbekämpfung) gabs jede Menge - davon ist so gut wie nichts bisher eingetreten (am nächsten kommt ggf. noch der FA der Zukunft gewissen Ideen, aber auch der ist weit von der Realität (der Einsetzbarkeit v.a. in der Masse) entfernt) - Einsatzleitfahrzeuge v.a. im Bereich der FF gabs so gut wie gar nicht bzw. wurden wenn vor Handen seltenst so eingesetzt. usw. Wer da mehr drüber wissen will (auch zu den organisatorischen, Führungs- und Ausstattungsproblemen) sollte sich mal die Berichte zu der Waldbrandkat. in Niedersachsen von 1975 durchlesen, die das ganze sachlich betrachten. Hinterher gings aber dann faktisch genauso weiter.... Wenn man sich mal mit der Geschichte beschäftigt, dann komm ich grob zu folgendem Ergebnis: 100 Jahre Pioniere (ab Beginn des 19. Jahrhunderts) Ungefähr 100 Jahre lang bestimmten _einzelne_ Pioniere der Feuerwehrtechnik, in einigen Fällen Gründer von namhaften, teils heute noch international erfolgreichen Firmen (z.B. Magirus, Metz) wesentliche Entwicklungsschritte. 25 Jahre CHEF-Techniker (bis max. Mitte der dreissiger des letzten Jh.) Einzelne Feuerwehrchefs treiben einzelne Entwicklungen voran - bzw. auseinander! “1000 Jahre” werden doch (glücklicherweise!) nur 12: Im Zuge der Kriegsvorbereitungen wird das Normwesen massiv vorangetrieben (vgl. Kap. 2.2.1). Damit soll nicht nur die Zusammenarbeit mehrerer Einheiten aus verschiedenen Standorten gesichert werden, sondern auch die Führbarkeit gemischter Einheiten verbessert sowie nicht zuletzt, um knappe wirtschaftliche Ressourcen besser zu nutzen. Die taktischen und technischen Ergebnisse dieser Zeit prägten nicht nur die Erfahrungen von Generationen von Feuerwehrangehörigen, sondern auch noch viele Jahrzehnte das Erscheinungsbild der Feuerwehrfahrzeuge sowie die Normung in der Nachkriegszeit. Vieles davon wirkt bis heute nach. „Wirtschaftswunderzeit“: Die Erholung der Wirtschaft führt letztlich nicht nur zu leistungsfähigen Einsatzfahrzeugen, sondern auch zur Veränderung der Einsatzlagen – und damit Veränderungen bei künftigen Fahrzeuggenerationen. Weniger „Löschen“, mehr „Hilfe leisten“ beginnt sich abzuzeichnen. Die Taktik wird nahezu unverändert aus den Vorjahren übernommen - und funktioniert mit besseren Fahrzeugen komischerweise auch nicht schlechter... „Nichts scheint unmöglich“: Ab den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts überschlagen sich die Leistungen von Fahrzeugen mit weit in die Zukunft reichenden, innovativen oder träumerischen Ideen. Die Masse der Feuerwehr ist davon ab meilenweit entfernt! Die Taktik verändert sich nicht. Entwicklung der HLF als multifunktionale Erstangriffsfahrzeuge: Mit zunehmendem Individualverkehr steigen die Unfallzahlen massiv an. Die Folge ist die Ausstattung der Feuerwehr mit hydraulischen Rettungsgeräten – zunächst auf Sonderfahrzeugen, kurz darauf aber schon bei den Berufsfeuerwehren aus Gründen der Personalvorhaltung und schnelleren Verfügbarkeit auf den bis dato reinen „Löschfahrzeugen“. Die Entwicklung zum Hilfeleistungslöschfahrzeug („HLF“) wird unaufhaltbar sein. Die offizielle Taktik verändert sich nicht, die tatsächliche schon... 25 Jahre „Gutachten“ und „Typenreduzierungen“: Die vielen verschiedenen Löschfahrzeugtypen mit unterschiedlicher Zusatzbeladung in Verbindung mit einer immer stärker aufkommenden Diskussion der Personalstärken führen zu sich fast gegenseitig überholenden Studien bzw. Versuchen zur Einschränkung der Fahrzeugtypen, der sogenannten „Typenreduzierung“. Keines der Programme war allerdings erfolgreich, letztlich gab es nach jedem Reduzierungsversuch immer mehr Typen bzw. Bauvarianten als vorher. Die Taktik diskutiert ca. 10 (!) Jahre einfachste Anpassungen (vgl. Diskussion um FwDV 3, 4), die sich in der Praxis längst als erforderlich gezeigt haben. Als Ergebnis bleiben Rahmenvorschriften (sowohl technisch wie taktisch), die je ungenauer umso weniger interessieren bzw. eingehalten werden. Immerhin gelang es ab ca. dem 21. Jh. allen Fahrzeugen mit Atemschutz auch tragbare HFG zu "verordnen". Eine Norminitiative, die natürlich (wie so viele andere) v.a. von Angehörigen der Berufsfeuerwehren vorangetrieben wurde, aber v.a. denen der FF nutzt. (Bei den BFs dürfte das schon längst Standard gewesen sein...) Ich hab mal gelesen, dass die Aufteilung in Bundesländer mit der förderalen Machtverteilung u.a. von den Alliierten deshalb so voran getrieben wurde, um zu verhindern, dass von Deutschland je wieder eine Gefahr ausgehen könnte, weil man so hinreichend mit sich selbst beschäftig sei... (Die einzelnen wesentlichen technischen Eckdaten dazu hab ich hier zusammen getragen: http://www.einsatzpraxis.org/de/home/buecher/einsatzfahrzeuge_-_typen.html) ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | ||||
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