Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Hochwasserboote - Erfahrungen/Varianten | 37 Beiträge |
Autor | Cars8ten8 G.8, Dormagen / NRW | 662111 |
Datum | 11.01.2011 09:25 MSG-Nr: [ 662111 ] | 15944 x gelesen |
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Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
Hallo,
wir haben eines der Kunststoffboote der Firma Meier, Oberwinter hier vor Ort und zwei weitere Boote auf Kreisebene.
Die Urbeschaffung lief über den LV und es wurden Boote ohne Bugklappe, mit Bugreling und 15 PS-2-Takt-Motor beschafft. Die Boote waren optimal um sie "mal eben" irgendwo mit 5-6 Mann vom Trailer zu heben und überall zu Wasser zu lassen. Ggfs. Motor ab und per Seil eine Böschung runterlassen. Alles kein Problem, auch da das Material (PE) sehr gutmütig und nahezu unzerstörbar ist.
Die zweite LV-Beschaffung hatte dann leider 30PS-4-Taktmotoren, so dass das o.g. Procedere aus Gewichtsgründen nicht mehr funktioniert.
Unser eigenes Boote ist ein Mittelweg. Wir haben einen 25-PS-2-Takter verbaut, der deutlich leichter ist als der 4-Takter. Damit habe ich genug Kraft um auch in der Hochwasserströmung manövrieren zu können und er ist leicht genug um notfalls von einem Helfer abgenommen zu werden.
Steuerstand, Beleuchtung, etc. sind meist von den DLRG-Gliederungen verbaut worden, die das Boot in Tagesgeschäft einsetzten wollen und den Einsatz im Hochwasser vernachlässigen. Wir haben aus Gewichtsgründen auf all diese Optionen verzichtet. Auch die Bugreling haben wir nicht, weil ich die Idee zwar prinzipiell gut finde, die Reling erfahrungsgemäß aber immer genau da ist, wo ich sich nicht brauche...
Zur Sicherheit: Wir haben das Boot (ohne Motor) ins Freibad mitgenommen und Kipptests gemacht. Mit zwanzig Mann und starkem schaukeln konnten wir es kippen. Aber das ist weit jenseits der Regelbelastung, da für mehr als 8 Mann kaum Platz ist. Aufrichten ließ es sich dann von 2 Mann aus dem Wasser heraus. Da die Sitzbänke aus Auftriebskörper ausgeführt sind, geht es nicht unter.
Im Flachwasser: Die Rollen ermöglichen das Boot im Flachwasser ggfs. weiterzuschieben. Hierzu Motor hochklappen und 2-4 Mann in Wathosen außenbords schieben lassen. Ist erst 1-2 mal vorgekommen und hat geklappt.
Nebennutzen: Aufgrund der leichten Bauweise führen wir das Boot auch zu Eisrettungseinsätzen mit. Bei Eisflächen ohne viel Schnee kann es gut über das Eis rollen und wenn es einbricht schwimmt es. Auch ein Nutzen aus Eisbrecher haben wir schon praktiziert, ist aber eher ein Nebenschauplatz.
Zu den genannten Leskaubooten habe sehr unterschiedliches gehört. Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln haben der DLRG zwei dieser Boote für den Pesonentransport zur Verfügung gestellt. Hier helfen die Kollegen mit Infos sicher gerne weiter.
DLRG Ortsgruppe Dormagen e.V.
www.dlrg-dormagen.de
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