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Rubrik | Sonstiges | zurück | ||
Thema | Vorbeugung im Verhältnis zum abwehrenden Brandschutz | 7 Beiträge | ||
Autor | Mark8us 8W., Schwäbisch Gmünd / Baden - Württemberg | 673657 | ||
Datum | 21.03.2011 18:38 MSG-Nr: [ 673657 ] | 1912 x gelesen | ||
Geschrieben von Dietmar Reimer Find ich doof. Man kann schlecht die Zunahme der Bürokratie sowie die Regelungswut des Staates im Allgemeinen beklagen und gleichzeitig im Kleinen immer wieder neue Lücken aufzeigen, wo der Staat gefälligst auch noch dem Bürger ein weiteres Stück Verantwortung für das eigene Leben entziehen soll. Da sind wir einer Meinung. Mit ein "paar Euro" aus einem eingesparten GHTLF-Schlagmichtot kann man dem Bürger aber auch durchaus mal professionelle Hinweise geben. Dann werden Dinge wie Rauchmelder vielleicht auch einfacher akzeptiert? Kleines Beispiel aus der Praxis: Ich durfte letzte Woche an der Uni Hohenheim einen Vortrag zur neuen LBO-BaWü speziell im Bezug auf Landwirtschaftliches Bauwesen halten. Da geht es dann um richtig Geld, und nicht um 4 Mark fuffzich für einen Rauchmelder. Als erstes stellte ich eine Änderung bzgl. Brandwänden vor: Geschrieben von LBO-AVO Brandwände sind vorgeschrieben [...] Während die anwesenden Praktiker den gesetzlichen Grundlagen noch relativ stoisch gelauscht hatten gingen jetzt alle Hände im Saal nach oben. Nicht praktikabel, doofe Feuerwehr, kann man nicht auch 80m Abstand bauen - oder 100m? Ein paar Fotos später, die zeigten was ein Feuer mit und ohne Brandwand macht und der Erklärung, dass Feuerwehrleute und Wasser endliche Faktoren sind: Schweigen. Nächste Diskussion: Löschwasser. Natürlich völlig überzogene Vorstellung, was der VB da so hat. Es folgte ein Bild ähnlich diesem: Klick! Gefolgt von der Erklärung wie viel Liter das in der Minute sind und dass die Feuerwehrleute noch nicht mal löschen sondern nur das Nebengebäude schützen. Betretene Mienen... Sehr beliebt: Nagelplattenbinder. Billig, schnell gebaut, leicht. Einige Fotos später war dann schon leichtes Entsetzen zu sehen. Einer wollte mir zuerst partout nicht glauben, dass die Feuerwehr da im Zweifelsfall schön Außenangriff fährt statt das teure Inventar zu retten... Fazit einer Stunde Vortrag mit anschließender Diskussion, das bei den meisten Hörern angekommen ist: Der VB stellt gesetzliche Regelungen nicht aus sadistischen Gründen auf, sondern um *mir* zu helfen, wenn es brennt. Feuerwehrleute sind keine Götter in Rot, die vorbeikommen den Feuer-Aus-Knopf drücken um dann wieder zur Skat-Runde auf die Wache zu fahren sondern Menschen mit Grenzen. Technische, taktische und menschliche Grenzen. Ich kann diese Grenzen beeinflussen, wenn ich mich an die Regelungen des VB halte. Wenn ich mich nicht daran halte passiert mir vielleicht nichts. Vielleicht brennt aber mein ganzer Hof ab. Ich gehe davon aus, dass ich mit einer Stunde Aufwand vor Landwirten und Landwirtschaftsverwaltung mehr Sicherheit produziert habe als eine Dynawatt-Anlage im 3000-Einwohner-Kaff (um mal ein Beispiel aus der Praxis zu nennen). Dazu war ich wesentlich billiger. ;-) Übertragen auf die Allgemeinheit ausserhalb der Landwirtschaft: mit den 300.000 Euro für EIN LF: auf wie viele Jahre hinaus kann ich in einem Landkreis professionelle BS-Mediatoren schulen und denen noch eine Top-Ausstattung hinstellen, mit der sie arbeiten können. Und wie viele Menschenleben werden die wohl im Vergleich zu diesem einen LF retten? Allerdings ist ein Beamer und ein Rauchzelt nicht annähernd so sexy wie ein 18-Tonner. Der gemeine Bürger versteht uns nicht! Er hat keine Ahnung vom kritischen Standardbrand oder von Hilfsfristen. Die Rauchmelder-Prävention, die viele FW mittlerweile anbieten sind ein guter Schritt. Wenn man aber landesweite Erfolge will, dann muss man das professionalisieren. Das kostet ein bisschen Geld und viel Zeit - dürfte aber sinnvoller angelegt sein als manch technisches Spielzeug mit denen wir uns die Gerätehäuser vollstopfen um professionell Feuer auszumachen. Letzteres kann ich auch mit einem LF8 auf Opel Blitz. Hohlstrahlrohr und STK drauf und los gehts... Gruß, Markus Aus meiner Sicht könnte es dem Einen oder Anderen nicht schaden dass man ihm sagt dass er schlicht und einfach dumm ist, statt ihn bloß nicht auszugrenzen. J. Mäschle, Forums-Philosoph | ||||
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