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International Trauma Life Support
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RubrikRettungsdienst zurück
ThemaIst die Schocklage sinnvoll oder schadet sie?20 Beiträge
AutorManu8el 8S., Dortmund / NRW685076
Datum12.06.2011 22:42      MSG-Nr: [ 685076 ]8209 x gelesen

Geschrieben von Christian MeyerWarum bekommt man dann in der Ausbildung gelehrt beim SHT den Oberkörper etwa 15° erhöht zu lagern?

Also in meiner Ausbildung wirst du das so nicht hören.

Die Geschichte des SHT ist eine Geschichte voller misverständnisse :-)

Das Problem an einer Hirnblutung ist:
Der Druck im Schädelinneren drückt von außen auf die versorgenden Aterien.
Der Blutdruck in den Aterie muss gegen den Druck von Außen (also den "Schädelinnendruck" (ICP (Intra cerebral Pressure))) 'ankommen'.
Bei normalem Blutdruck ist das absolut kein Problem.
Bei niedrigem Blutdruck jedoch sehr.
Kommt der Blutdruck, wichtig ist hier im übrigen nicht der systolische Blutdruck sondern der um einiges niedriger liegende mittlere, arterieller Blutdruck (MAP [1]), dagegen nicht an, kommt es zur Sauerstoffunterversorgung des Hirngewebes, was nicht direkt durch die Blutung eh schon geschädigt ist. Das führt zu einem Anschwellen des Gehirnes, das führt zu noch mehr Schädelinnendruck.

Bei einem isolierten SHT ist das mit dem Blutdruck normalerweise absolut kein Problem. Der Körper sorgt eher für einen hohen Blutdruck. Beim gleichzeitigen Blutverlust durch ein anderweitiges Trauma dagegen schon.

Wenn man dann der Sauerstoffversorgung im Hirn wegen den Blutdruck anheben will, ist die Schocklage dafür durchaus eine Möglichkeit. Ob man die nach Abwägung der Umstände und eigener Kentnisse dann nutzt, ist eine andere Frage.

Geschrieben von Christian MeyerUnd nach ITLS ist beim Trauma ein RR um 100 mmHg ja das A&O. Mehr wird ja nicht vom Pat. "verlangt".
Beim Trauma mit nicht kontrollierbarer Blutung ohne SHT reicht nach ITLS soweit ich mich erinnere durchaus weniger. 80mmHg oder "Puls peripher Tastbar".
Beim begleiteten SHT mehr. mind. 100mmHg seien erstrebenswert.

Geschrieben von Christian MeyerIch persönlich auch nicht wirklich im Einsatz, ne flotte und zügige Ankunft in einer Neurochirugie ist da doch wichtiger, wenn der Pat. einigermaßen stabil ist.
Ein Zügiger Transport schliest solche Maßnahmen ja nicht aus.
Mein Heimat-RD-Bereich war schon vor 10 Jahren beim Traumapatienten der Ansicht: "Die Infusion kann auch unterwegs reinlaufen"


Grüße

Manuel, der jetzt zwangsweise Zeit hat sich den Rettungsdienst-Artikel durchzulesen

[1]
Zum mittleren, arteriellen Blutdruck
das ist sozusagen der Durchschnittswert der Blutdruckkurve. Der Systolische Wert sind Druckspitzen von kurzer Dauer, der diastolische Wert sozusagen der "Dauerdruck".
Berechnet wird er mit MAP = (2*diastole+1*systole)/3



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