Rubrik | Brandschutzerziehung |
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Thema | jetzt im TV: Terra Xpress: Spiel mit dem Feuer (ZDF) | 27 Beiträge |
Autor | Toma8s C8., Marburg / Hessen | 717628 |
Datum | 11.03.2012 20:23 MSG-Nr: [ 717628 ] | 8567 x gelesen |
Geschrieben von Marc Maier Habe leider nur die letzten drei Minuten gesehen. Empfiehlt da eine Feuerwehr die Selbstrettung durch verrauchte Treppenräume in tiefer Gangart ohne Atemschutz?
Ja, sehe ich auch so. Was auch immer es bringen mag; ich habe eben folgende Mail an die ZDF-Redaktion geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
soeben habe ich die Sendung "Spiel mit dem Feuer" der Terra-Xpress-Reihe gesehen. Am Ende der Sendung führt der Moderator im Selbstversuch eine Selbstrettung aus einem brennenden Haus vor.
In meiner früheren Eigenschaft als Mitglied und Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte habe ich viele derartige Übungen für Feuerwehrangehörige organisiert und auch selbst durchlaufen. Diese Übungen werden immer mit kompletter Schutzausrüstung und insbesondere mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten durchgeführt.
Seit Jahren bemühen sich die Feuerwehren, auf die Gefahr von Selbstrettungsversuchen in brennenden Häusern hinzuweisen. Insbesondere das auch nur kurzzeitige Einatmen von Brandrauch ist praktisch sofort mit der sogenannten "Rauchgasvergiftung" verbunden und führt sehr schnell zu Bewusstlosigkeit und Tod. NIEMALS sollte ein verrauchter Treppenraum betreten werden, da auch schon durch den Orientierungsverlust ein Rückzug kaum möglich ist. Falls es keinen (rauchfreien!) zweiten Rettungsweg gibt, sollte man alle Türen und Fenster in der Wohnung schließen und abdichten, damit kein Rauch eintreten kann, und anschließend die Feuerwehr auf sich aufmerksam machen.
Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass der Feuerwehrangehörige im Beitrag nicht die oben genannten Empfehlungen ausspricht, sondern dem Moderator in dieser Situation unsinnige Verhaltensempfehlungen gibt. Diese Empfehlungen treffen für Feuerwehrangehörige zu, da sie durch ihre Atemschutzgeräte vor dem Brandrauch geschützt sind. Besonders alarmierend ist in meinen Augen, dass diese Empfehlungen im zweiten Selbstversuch ausprobiert und für gut befunden werden, so dass sich der Schluss aufdrängt, dass man sich mit diesen Regeln auch ungeschützt durch verrauchte Räume retten kann. Dass dies nicht so ist, beweisen die Zahlen zu Brandtoten, nach denen der größte Teil der Brandopfer durch Einatmen von Brandrauch und nicht durch Brandeinwirkung zu Tode kamen. Nicht wenige werden von der Feuerwehr auf verrauchten Fluchtwegen gefunden.
Ich bitte Sie dringend, diese Situation in einer der nächsten Sendungen sowie in der Mediathek klarzustellen. Dabei sollten Sie unbedingt die von den Feuerwehren und dem Deutschen Feuerwehrverband publizierten Empfehlungen zum Verhalten im Brandfall berücksichtigen.
Ich bitte Sie, diese Bedenken sehr ernst zu nehmen. Vielen Dank,
Tomas Cernaj
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| 11.03.2012 18:49 |
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Lars7 T.7, Oerel |
| 11.03.2012 18:53 |
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Lars7 T.7, Oerel |
| 11.03.2012 19:02 |
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Marc7 M.7, Heidenheim a. d. Brenz |
| 11.03.2012 20:23 |
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Toma7s C7., Marburg | |