Geschrieben von David J.Wir müssen mit unseren Leuten ehrlich sein (Information beim Eintritt) und sie auf Einsätze vorbereiten, bei denen Tod/ Entstellung/ Verstümmelung angetroffen werden. Dies wird unter anderem durch RUD getan.
Und wer bei RUD schon Probleme hat, der sollte nicht in den Einsatz und ist daher bei FW/Hiorg nicht am richtigen Ort.
Du hast mich treffend übersetzt ;-)
Das gibt nämlich die Erkenntnis der britischen Sanitätstruppen wieder. Diese haben irgend wann im Krieg vor vielen Jahrzehnten schon gemerkt, dass nicht wenige ihrer ganz toll im Lehrsaal ausgebildeten Sanis ein Problem hatten, wenn sie dann an der Front das erste Mal mit Blut und Tod in Kontakt kamen und diese Truppe ein vergleichsweise hohes Ausfallpotential auf Grund dieser Erlebnisse hatte.
Das war der Beginn von dem, was heute RUD heißt, denn man hat Maskenbildner und Schauspieler aus den Theatern geholt, um bereits in der Ausbildung des Sanitätspersonals so viel Realitätsnähe wir möglich zu haben. Und eben da auch schon zu erkenne, wer diesen Eindrücken nicht gewachsen ist.
Das hat für mich dann ein Stück weit mit Fürsorge zu tun, dass ich dann dieses Personal nicht in Verwendung lasse, wo es damit konfrontiert werden könnte. Und das heißt für mich dann z.B., dass ich im Unterrichtsteil Rettung (=erweiterte EH) des TrM Teil 1 mit einigem an Kunstblut, Moulagen, Schminke,... arbeite. Und wenn der Verletzte erbricht, dann kommt da auch wirklich was raus (Mischung aus Butterkeks/ Buttermilch/ Gummibärchen) und muß aus dem Mund ausgeräumt werden.
Und ich halte eben nichts davon, Leute im Einsatzdienst zu haben die z.B. kein Blut sehen können. Ich kann im Einsatz da nicht noch überlegen, wer was nicht kann, sondern dann muß der STr die Verletztenversorgung übernehmen. Auch wenn der vielleicht ein ganz toller Maschinist oder AGT ist. Wir haben nunmal (ob wir das gut finden oder nicht) den Universalfeuerwehrmann.
Und natürlich bin ich dafür, nach belastenden Einsätzen darüber zu reden. Das erledigt die meisten aller Probleme. Und das kann man quasi nebenbei machen, ohne dass es als besondere Maßnahme auffällt. Und darüberhinaus kann jeder FM professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, der dies braucht. Und zwar ohne sich irgend wo zu melden.
Von was ich eben nichts halte, sind irgend welche zwangsangsetzten Therapiestuhlkreise wo alle dran teilnehmen müssen, weil es ja gar so schrecklich war. Damit redet man u.U. manchen Leuten erst das ein, was nachher therapiert werden muß...
Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!
Christian Fischer
Wernau
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