Rubrik | Feuerwehrtechnik |
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Thema | Zuverlässigkeit und Ersatzteilversorgung DLK... | 109 Beiträge |
Autor | Dani8el 8R., Peine / Niedersachsen | 720331 |
Datum | 04.04.2012 17:03 MSG-Nr: [ 720331 ] | 98868 x gelesen |
Infos: | 11.04.12 News aus DREHLEITER.info: Beinaheabsturz eines Drehleiter-Rettungskorbes in Henndorf 05.04.12 News auf DREHLEITER.info: Ersatzdrehleiter fällt während einer Einsatz-Übung aus 04.04.12 News auf DREHLEITER.info: Technischer Defekt an Drehleiter verzögert Rettungseinsatz 05.06.09 Neue Drehleiter streikt nach Storchberingung
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Hallo
geschrieben von René H.
Schön geschrieben! Quasi ein Zurück zur Handkurbel
Geht so, vielleicht etwas plakativ und wenig differnziert.
Oder genauer, eine rein hydraulische Notbetätigung die die Elektronik übersteuern kann, im Falle eines Falles.
Ähmm, jein. Bzw. ein ganz klares nein!
Man kann die Elektronik prinzipiell übersteuern, eben im Handbetrieb, da kommt dann die oben angeführte Kurbel (unter anderem) zum Zuge. Handkurbeln sind sonst, aus gutem Grund, seit fast 100 Jahren nicht mehr für den normalen Betrieb von Standard-Hubrettungsfahrzeugen (meine damit die 25 bis 30 m -Klasse, nicht 18 m (Anhänge-) Leitern) notwendig und / oder üblich. Sämtliche wesentliche Sicherheitseinrichtungen (Auszugbegrenzung (! - auch da war mal was), Kipp- und Anstoßsicherungen, Niveauausgleich usw.) sind ebenfalls bereits seit bald 100 Jahren üblich, zunächst (elektro-) mechanisch, dann elektronisch und heute eben zusätzlich prozessorunterstützt. Weiterhin kann man die Sicherheitseinrichtungen im "Falle eines Falles" grundsätzlich per Notbetrieb (bei Magirus z.B. ein kleiner Hebel am Haupsteuerstand) übersteueren; in einem gewissen Maß, auch in die entgegengesetzte Richtung, auch mit zum Teil wohl erstaunlichen Resultaten (die ich jedoch noch nicht selbst ausprobiert habe, und das eigentlich auch nicht vorhabe). Glücklicher Weise lassen jedoch viele, die meisten, Maschnisten da lieber die Finger von... [Ach so, ja, und bei den elektromechanischen Sicherheitseinrichtungen ließen sich auch bemerkenswerte Dinge mit ganz einfachen Mitteln bewerkstelligen... (da war ich dabei, allerdings auch nicht federführend).]
Und damit kommen wir zum "klaren Nein" von oben: Ich möchte nicht mehr oder weniger regelmäßig z.B. die Bilder von gekippten Drehleitern sehen (die wenigen tatsächlichen Fälle sind schon völlig ausreichend bzw. zu viel)! Ich habe dabei die Bilder von gekippten Autokranen vor Augen. Auch wenn hier die Materie, z.B. aufgrund plötzlicher, ggf. nicht abzusehender Lastwechsel oder des ungleich erheblicheren Untergrund-Problems, etwas komplizierter liegt, ist wohl hier auch ein Faktor die Routine der Bediener und die dadurch in Einzelfällen (ich möchte jetzt keinen Kranbediener oder die Zunft an den Pranger stellen!) vorkommende gezielte "Übersteuerung" von Sicherheitseinrichtungen. Was mir in diesem Zusammenhang auch grade einfällt: Habe mal irgendwo im Netz die Geschichte von einem der legendären Magirus Kranwagen KW 16 (die auf dem großen Uranus-Eckhauber) einer Feuerwehr im Rhein-Main-Gebiet gelesen, der von den entsprechenden erfahrenen "Starmaschinisten" umgekippt und im Zuge dessen (vorher) auch komplett "krummgezogen" wurde. Man kannte sich mit seinem Gerät ja aus... Folge war eine aufwendige Reparatur (resp. kompletter Tausch des Aufbaus).
In diesem Sinne, gezieltes übersteuern - eher Nein. Analoge Antwort daher auch auf Dein Posting bzgl. der Sensoren.
Gruß
Daniel
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