alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

banner

Persönliche Schutzausrüstung
Landesbrand- und Katastrophenschutzgesetz
Feuerwehr-Verordnung
Landesfeuerwehrverband
RubrikSonstiges zurück
ThemaHessens Innenminister lehnt Sparvorschläge des Rechnungshofes ab30 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP723455
Datum02.05.2012 20:29      MSG-Nr: [ 723455 ]6877 x gelesen

Geschrieben von Frank E.Friedhof? Sollen wir uns unsere Gräber selbst schaufeln?
Naja, angesichts der allgemein herrschenden Preise dafür...
Und so ganz abwägig ist das nicht, Beispiel 1, Beispiel 2...

Ernsthaft: Ich junger Bengel kann mich zwar auch nur aus Erzählungen und älteren Akten dran erinnern, aber vor den Kommunalreformen in den 70ern, teils auch danach noch, wurde "auf dem Land" so einiges ehrenamtlich bzw. in Eigenleistung gemacht, was heute unter dem Begriff "kommunale Daseinsfürsorge" selbstverständlich ist.

War jemand gestorben, sorgten eben Nachbarn/Ehrenamtler aus dem Dorf mit Schaufeln für das Grab. Der "Bauhof" waren Männer, die gegen geringe Aufwandsentschädigung oder auch gegen ein paar Bierchen abends in der Dorfkneipe als stolze "Gemeindearbeiter" die anfallenden Arbeiten erledigten. Wenn man eine Mehrzweckhalle oder ein Dorfgemeinschaftshaus o.ä. errichten/unterhalten wollte, wurde das Dorf zusammengetrommelt. Wollte man die kleineren Kinder tagsüber versorgt haben, wurde das Dorf zusammengetrommelt. Wenn die Dorfschule (um)gebaut werden musste/wollte, wurde das Dorf zusammengetrommelt. Wenn der Lehrer laut Gedanken äußerte, den Ort zu verlassen, wurden die Schüler und Väter zusammengetrommelt, die dem Lehrer den Brennholzvorrat für den Winter zusammensorgten, und dann ging's doch wieder im nächsten Schuljahr weiter. Wenn man eine Spielstätte für die Dorffussballer haben wollte, wurde das Dorf zusammengetrommelt. Wenn man ein Feuerwehrhäuschen haben wollte, wurde das Dorf zusammengetrommelt. Und wenn aus diesem Häusschen dann irgendwann auch mal eine muntere Truppe zu Einsätzen ausrückte, war vorher, natürlich, das Dorf irgendwann mal zusammengetrommelt worden, um die Truppe zu bilden, auszurüsten...
Dann schloß man die Dörfer zu Kommunen zusammen, und alles nahm seinen Lauf.
Aus den schaufelnden Nachbarn wurden Arbeitsplätze, aus den Schaufeln modernste Friedhofsbagger, aus den Gemeindearbeitern hochtechnisierte Bauhöfe, aus der nachbarschaftlichen Kleinkindversorgung wurden Kindertagesstätten mit Wickelräumen für zweiährige (natürlich zum Nulltarif), die Dorfschulen wurden zu Ganztagsschulen mit Übermittagsbetreuung, Verpflegung- und Computerräumen, die Dorffussballer brauchten nun ein kleines Stadion, und die muntere Truppe aus dem Feuerwehrhäusschen modernste PSA, Fahrzeuge der Größenordnung "alt+1",...
Und alle gemeinsam brauchten sie Geld und Nachwuchs. Nun, da beides trotz aller Schönrechnenkünster zusehends knapp und knapper wird, ist es eigentlich nur logisch, dass irgendwer mal reinruft: "Ähm, wie war das denn eigentlich früher? Macht ihr doch auch mal was selbst!"
Nur ein "Zurück" gibt's natürlich für nichts und niemand. Man hat es ja mit den Jahren geschafft, für den ganzen Kram Gesetze und Vorgaben zu basteln, so dass alles irgendwie als "Pflichtaufgabe" angesehen werden kann/muss. Man hat es nicht geschafft, die demographischen (u.a., damit zusammenhängenden) Unterschiede zwischen Stadt und Land in diesen Vorgaben ausreichend zu berücksichtigen. Die Kindertagesstätten und Schulen müssen überall möglichst nah, gut ausgestattet und billig sein, die Dorffussballer winken mit dem gleichen Sportfördergesetz durch die Wahlkämpfe wie die Bundesligamanager, und die Brandschützer (bzw. -abwehrer) haben sich auch außer netten in Stein gemeißelten Eingreifszeit- und leidlichen Quantitätsbeschreibungen keine tieferen Qualitätsstufen geschaffen, wie "Feuerwehr Typ A, Typ B, Typ C" (oder "Feuer- und Rettungstechnischer Dienst X-Stadt", "Feuerwehr Y- Mittelgroßdorf", "leidlich uniformierter Hilfstrupp Kleinkaff"). Dann könnte man, vereinfacht gesagt, bei der Gerätehausplanung sagen Typ A bekommt die Rundumunterstützung ("Nur umziehen müsst ihr euch hier selber"), Typ B will und bekommt dann etwas weniger (z.B. so wie heute vielerorts üblich), und Typ C braucht man selten bis nie, wer die aber haben will, baut sich eben selbst was...


Beim Begriff Landesrechnungshof musste ich an Rheinland-Pfalz, 2004 denken. Da stand auch einiges drin, echte, flächendeckende Auswirkungen kann man trotz div. Änderungen in LBKG, FwVO und der Politik bis heute eigentlich nicht sehen. Hin und wieder gibt es zwar mal dezente Versuche, aber bevor sich da was ändert, ist es vielleicht doch wahrscheinlicher, dass der Gräberaushub wieder flächendeckend Nachbarschaftsarbeit wird...
(Haben die anderen RLPler eigentlich die Antwort des LFV Anfang April auf diese "Kostenoptimierungsstory" mitbekommen, das sog. Positionspapier?)


...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke)

Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen

<< [Master]antworten>>
flache AnsichtBeitrag merkenalle Beiträge als gelesen markieren
Beitrag weiterempfehlen

 01.05.2012 09:15 Jürg7en 7M., Weinstadt
 01.05.2012 16:57 Thom7as 7K., Hermeskeil
 01.05.2012 18:05 Jürg7en 7M., Weinstadt
 01.05.2012 18:09 Gerh7ard7 B.7, Pfungstadt
 01.05.2012 21:40 ., Frankfurt
 01.05.2012 18:12 Ulri7ch 7W., Bad Hersfeld
 01.05.2012 18:24 Jürg7en 7M., Weinstadt
 01.05.2012 18:31 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 01.05.2012 18:38 Jens7 N.7, Ohorn
 01.05.2012 20:32 Chri7sti7an 7F., Wernau
 02.05.2012 12:48 ., Viskafors
 02.05.2012 12:54 Jürg7en 7M., Weinstadt
 02.05.2012 13:44 ., Frankfurt
 02.05.2012 14:47 ., Viskafors
 02.05.2012 15:46 Cars7ten7 K.7, Hambühren LK Celle
 02.05.2012 20:29 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 02.05.2012 20:38 Ulri7ch 7W., Bad Hersfeld
 02.05.2012 20:49 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 02.05.2012 20:52 Ulri7ch 7W., Bad Hersfeld
 02.05.2012 20:52 Jürg7en 7M., Weinstadt
 02.05.2012 20:59 Ulri7ch 7W., Bad Hersfeld
 02.05.2012 21:43 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 05.05.2012 20:56 Ralf7 R.7, Kirchen
 01.05.2012 18:29 Gerh7ard7 B.7, Pfungstadt
 01.05.2012 18:35 Jens7 N.7, Ohorn
 03.05.2012 16:55 Herb7ert7 F.7, Oberursel
 02.05.2012 11:38 Ingo7 H.7, Vockenhausen
 02.05.2012 11:42 Ingo7 H.7, Vockenhausen
 02.05.2012 12:34 Jürg7en 7M., Weinstadt
 02.05.2012 13:50 Hara7ld 7S., Köln

0.936


Hessens Innenminister lehnt Sparvorschläge des Rechnungshofes ab - Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt