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Rubrikvorbeug. Brandschutz zurück
ThemaKalte Brandstellen, war: Spiegel Online: Wärmedämmung kann Brände4 Beiträge
AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern728203
Datum18.06.2012 12:37      MSG-Nr: [ 728203 ]2017 x gelesen

Ich halte derzeit bei der BG-ETEM Sensibilisierungs-Vorträge zum Brandschutz im Betrieb, bei dem ich in Kurzform auch auf das Thema Brandschadenssanierung und grundsätzliches vorgehen eingehe. Der Text der entsperchenden Folien hier als Textwiedergabe für's Forum:

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Die kalte Brandstelle kann potentiell mit den folgenden Supergiften belastet sein:

Dioxine
Furane
PCB
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

Die Gefahr von Dioxin-Kontaminationen sind besonders hoch bei:
Niedrigen Verbrennungstemperaturen (400800°C im Brandraum;
bei Temperaturen um 1.200°C werden Dioxine wieder thermisch
aufgebrochen)
Anwesenheit von Kupfer als Katalysator (Schwelbrände von Kabeln!)

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Zur Beurteilung der Situation an der Brandstelle sind Schnelltests zur Abschätzung der Kontaminierung erforderlich, bevor einfach jemand zum Putzen reingeschickt oder weitergearbeitet wird.

Entscheidend ist der Test auf Chlorid im Brandniederschlag
(denn ohne Chloride ist eine Bildung von Salzsäure, Dioxinen
etc. nicht möglich). Hierfür werden Schnellteststreifen Chlorid eingesetzt.*
Die Farbveränderung der Teststreifen ergibt einen ersten
Hinweis über die Chloridbelastung an der Brandstelle.
Lt. VdS 2357 ist eine Belastung mit 5-10 g/cm² schon
genug, dass spezielle Sanierungsmaßnahmen erforder-
lich sind.

* Teststreifen mit destilliertem Wasser befeuchten und auf die zu prüfende Oberfläche drücken

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Genauere Tests werden als Wischprobe mit Probenpapier an der Brandstelle ausgeführt und in einem Labor ausgewertet. (Bei Proben-nahme immer Schutzhandschuhe der Kat.3 * tragen!).

Untersuchungen können auch durch Wischproben** erfolgen, die an ein Labor zur Auswertung geschickt werden:
unbenutzes Papiertaschentuch bei wasserlöslichen Konta-
minationen mit dest. Wasser anfeuchten und eine Fläche von 100
cm² wischen. Kontrollprobe aus nichtkontaminierten Bereich nehmen.
unbenutztes Papiertaschentuch bei fettlöslichen Kontaminationen
mit Isopropanol anfeuchten und eine Fläche von 0,5 m² wischen.
Kontrollprobe aus nichtkontaminierten Bereich nehmen.

* CE-Zeichen und Baumusterprüfung
** in saubere Kunststoffbeutel verpacken und Beschriften

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Diese Wischproben werden im Labor auf Chloride und Sulfate untersucht.(Ionenchromatographie) Erforderliche Sanierungsmaß-nahmen ergeben sich dann als Folge des Laborergebnisses. Sind der Chlorid- und Sulfatwert etwa gleichgroß => Verdacht das Chloridwerte auf allgemeine Verschmutzung beruhen könnten.
Grundsätzlich gilt bei Brandschadenssanierungen:

Handschuhe und Schutzanzug tragen (atmungsaktive Gewebe sind ungeeignet; Handschuhe mind. chemiedicht)
Atemschutz tragen: Klasse P1 zum Schutz gegen grobe Partikel;
Klasse P3 (Feinfilter + Aktivekohlefilter) schützt auch gegen Lö-
sungsmitteldämpfe. Filterfarbe grau/weiß/braun reicht in 95% aller
Brandschadensfälle (benutzte Filter wegen Gefahr von Schimmel-
bildung nie länger als 2 Tage tragen)
Flexarbeiten an der Brandstelle führen lokal zu Temperaturen bei
denen Brandfolgeprodukte wieder flüchtig werden. Atemschutz ist
zwingend.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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