Geschrieben von Andreas K.Klar ist, daß wir naturgemäß weniger Einsatz- und Führungserfahrung haben als eine größere Feuerwehr.
Kommt eben von den Einsatzzahlen...
Geschrieben von Andreas K.Trotzdem wird hier im Landkreis auch schon darauf geschaut, dass die örtlichen Kommandanten auch in ihrem Schutzbereich die Einsatzleitung selbst bei größeren Einsätzen übernehmen und die ihnen nicht einfach weggenommen wird (außer der Kdt. ist wirklich nicht dazu in der Lage).
Wenn jemand die notwendige Qualifikation (= Urkunde mit Dienstsiegel auf der steht, dass er das nach FwDV 2 gelernt hat) nicht hat, dann kann er es per Definition nicht. Und wenn eine überörtliche Führungskraft die diese Qualifikation hat und die das Recht hat die Einsatzleitung zu übernehmen, dann hat sie dies auch zu tun. Alles andere ist m.E. eine pure Feigheit und Dummheit. Feigheit deshalb, weil es viel einfacher ist als KBX an der Einsatzstelle rumzulungern und gute Ratschläge zu geben, aber dafür nicht gerade stehen zu müssen. Das darf dann irgend ein Unterhäuptling der nicht mal annähernd weiß, was er da gerade taktisch tut. Und Dummheit deshalb, weil sich jemand der etwas eigentlich nicht kann sich dazu überreden läßt es trotzdem zu tun. Und der nicht weiß, dass der KBX wenn sein Ratschlag schief läuft das so nie gesagt haben wird, wenn es vor Gericht geht.
Machen wir ein Beispiel. Du hast nur den Motorradführerschein. Und nun kommt jemand und sagt zu Dir "Ich habe den LKW-Führerschein, Du kannst also ruhig in den 40Tonner Sattelzug steigen und diesen fahren, ich sitze daneben und gebe Dir Ratschläge". Würdest Du das tun? Vermutlich nicht. Aber bei der Leitung eines Einsatzes machst Du genau das. Und wenn man dann noch überlegt, dass Du aus einem Bundesland kommst das in einigen örtlichen Gebieten die FwDV2 als offensichtlich nicht existent ansieht (d.h. keine regelgerechte Ausbildung TrM1, TrM2, TrFü, ein auf eine Woche kastrierten GrFü-Lehrgang), dann hast Du in meinem Vergleich oben nicht Mal den Motorradschein, sondern nur den Mofaschein.
Geschrieben von Andreas K.Ich habe selber auch nur den GF-Lehrgang, Kommandantenlehrgang kommt erst noch hinzu.
Dann bist Du dafür qualifiziert, eine (erweiterte) Gruppe zu führen (falls Du nur den ein Wochen-Lehrgang hast allerdings nur in Bayern, hier bei uns wärst Du dann maximal Truppführer). Und der Kommandantenlehrgang betrifft Verwaltungsfragen und hat mit Taktik nichts zu tun. Er ersetzt also keine Führungsausbildung.
Geschrieben von Andreas K.Dazu habe ich aber bereits hier angebotene Fortbildungen für die Einsatzleitung besucht, wodurch man auch Kenntnisse für größere Einsätze erhält.
Respekt....
Geschrieben von Andreas K.Im letzten Jahr durfte ich als GF eine Übung zur Feuerwehraktionswoche leiten, da mein damaliger Kommandant diese beobachten wollte. Das war schon wirklich streßig, denn daran waren vier Löschzüge und drei weitere Feuerwehren beteiligt, also nicht das was man als GF normalerweise kommandiert.
Genau. Das nennt man Verband. Dafür sieht die FwDV2 eine Ausbildung vor. Und nur um mal eines zu klären. So eine Übung mache ich Dir notfalls noch im Halbschlaf. Denn es kann nichts wirklich schiefgehen. Da ist alles vorer abgesprochen und geplant. Die Einheiten kommen sicher und wie vorgesehen an, die Fahrzeuge sind voll, ggf. haben die Wehren das was sie tun sollen schon mal vorher im kleinen geübt,... Das ist eher eine Theateraufführung. Und selbst wenn man mal vom Drehbuch abweicht. Who cares. Weiß ja keiner was geplant war und sterben wird dabei auch keiner. Und das ist der Unterschied zu Einsätzen. Da kannst Du mit einer Fehlentscheidung jemand umbringen. Es ist deshalb m.E. maximal unsinnig jemanden etwas bei einer Übung tun zu lassen, was er im Einsatz nicht kann/ darf/ soll. Bei mir im Truppmann 1 oder Truppführerlehrgang übernimmt z.B. keiner der Teilnehmer die Funktion Gruppenführer. Dafür steht immer ein richtiger GrFü da. Dann kommt der Teilnehmer nämlich nicht auf die Idee nu weil er da mal fünf Worte rausgestammelt hat, dass er das nun im Einsatz kann (solche Diskussionen gab es schon zu Hauf, der TrFü als Vertreter des GrFü und sowas).
Geschrieben von Andreas K.Wie soll es ein Kommandant denn sonst lernen, wenn er es nie machen darf?
Er muß es nicht lernen, denn er sagt enfach zum eintreffenden KBX: "Servus Schorsch. Da rollt jetzt gerade der Zug an. Du weißt, ich bin nr GrFü, ich übergebe Dir die Einsatzleitung und führe weiter meine Gruppe - Melder, Meldung an die LtS, Einsatzletung an KBX übergeben". Dann macht jeder das was er kann und darf und alle sind auf der sicheren Seite.
Ach ja. In habe hier eine Dienstanweisung die klar sagt, dass wenn die Einheiten vor Ort an der Einsatzstelle mehr sind als der jeweilige Einsatzleiter von der Qualifikation her führen darf unverzüglich eine Führungskraft mit der notwendigen Qualifikation nachzufordern ist (bzw. wenn diese in anderer Funktion anwesend ist) an diese zu übergeben ist.
Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!
Christian Fischer
Wernau
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