Rubrik | Einsatz |
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Thema | Flächenbrände USA, Colorado Springs bedroht | 110 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 729233 |
Datum | 29.06.2012 17:34 MSG-Nr: [ 729233 ] | 100184 x gelesen |
Feuerwehr
Geschrieben von Detlef M.
Sobald die Nachrichten aus den USA über den Teich schwappen, dass Häuser bei Waldbränden brennen etc. fühlt sich der eine oder andere Deutsche geneigt, seine Meinung (aus Deutschland) auf die USA zu übertragen, hierzu folgende Anmerkungen:
- In ganz geringem Maß trennen die US FW zwischen nur Hausbrandbekämpfung und Waldbrandbekämpfung; überwiegend werden alle Einheiten von örtlicher Feuerwehr, BLM, Forest Service, NPS, FWS etc.etc. nebeneinander bei Bränden tätig.
In Deutschland gilt: Die Feuerwehren bekämpfen auch siedlungsferne Waldbrände. (Soweit in Deutschland das Wort "siedlungsfern" überhaupt sinnvoll verwendbar ist im Vergleich zu den USA.)
In den USA gilt: Beim siedlungsfernen Waldbrand bleibt die (kommunale) Feuerwehr im Gerätehaus. 98% der Waldbrände in den USA werden von den Förstereien mit dem Erstangriff ausgemacht.
Sobald ein Feuer gefährlich genug ist, um es in die Nachrichten zu schaffen, ändert sich dies: Dann wird in der Tat übergreifend zusammengearbeitet, wobei die kommunalen Feuerwehren in der Regel Riegelstellungen entlang von Straßen verteidigen, weil sie für etwas anderes nicht ausgerüstet sind. (Man muß nur mal die Böschungswinkel an einem "Pumper" betrachten, um zu wissen: Damit fährt man nicht in den Wald.)
Geschrieben von Detlef M.
- "Man sprint in der Nähe des Feuers ab"...es gibt in den USA runde 500-700 Feuerspringer von Forest Service und BLM schätze ich mal, dem gegenüber stehen zigtausend Einheiten aller Couleur von Feuerwehr, Forst etc.
Für die Gesamtfläche der USA einschließlich Alaskas gibt es 10000 Feuerwehrleute des US Forest Service und 2700 des BLM (plus noch ein paar kleinere Zahlen, Indian Affairs oder so). Dabei sind die Smokejumper bereits inbegriffen. Colorado verfügt, wie bereits geschrieben, über 15000 kommunale Feuerwehrleute auf einer Fläche von 3/4 Deutschland, davon 9600 Freiwillige.
Die fast unendlichen Reserven deutscher Feuerwehren (Höre ich ein Aufstöhnen? Im Vergleich ist das so!) gibt es in vielen anderen Ländern nicht. Auch nicht in den USA.
Geschrieben von Detlef M.
Springer sind für entlegene Brandherde, die nicht zeitig genug von Bodenkräften erreicht werden und nicht immer die erste Wahl.
Zustimmung.
Geschrieben von Detlef M.
Die Flotte der Löschflugzeuge ist nicht erst jetzt geschrumpft sonder seit der Einführung der Airworthiness-Prüfung seit 2005 geschrumpft. Das wurde immer wieder diskutiert aber wenns kein Geld gibt dann gibts eben auch keine neuen Flugzeuge.
Die Zahl war bereits in 2002 von ca. 50 auf 44 gesunken. Dann klappten binnen weniger Monate bei zwei ca. 50 Jahre alten Flugzeugen die Flügel während des Löscheinsatzes nach oben. Seither ist die Zahl der Flugzeuge praktisch jedes Jahr gesunken, dieses Jahr auf 9, jedes Jahr stellt sich ein Pressesprecher des US Forest Service tapfer vor die Presse und erklärt, daß dies keine Gefahr bedeute, alle 3 Jahre wird eine neue Studie zum Thema gemacht, und die verbliebenen 9 Flugzeuge sind ebenfalls ca. 50 Jahre alt.
Das Geldproblem entsteht vor allem daraus, daß sich die ökonomischen Eckdaten der Waldbrandbekämpfung sehr deutlich verschieben, wenn sie mit speziell angefertigten Flugzeugen anstatt "military surplus" stattfinden soll.
Beste Grüße
Hans-Joachim Zierke
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