Rubrik | Einsatz |
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Thema | Flächenbrände USA, Colorado Springs bedroht | 110 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 729455 |
Datum | 01.07.2012 23:57 MSG-Nr: [ 729455 ] | 100766 x gelesen |
Geschrieben von Ulrich C.
Bis vor ca. 100 Jahren war es das auch in Deutschland...
Mißverständnis: Das war nicht wie üblich dramatisierend gemeint, sondern wortwörtlich: In manchen Jahren brannten große Teile der USA, nicht mal hier ein bißchen und mal dort ein bißchen - das war auch hier normal! - sondern in der Größenordnung "Deutschland von Flensburg bis Kufstein". Feuer dieser Größenordnung gibt es seit vielen Jahrzehnten überhaupt nicht mehr. Heutige US-Katastrophenwaldbrände nennen die Forstwissenschaftler "lokal".
Biologen und Forstwissenschaftler vom USGS sammeln fleißig Daten für eine Waldbrandhistorie. Dafür wertet man die Sedimente in Seen aus, und Baumringe. Weil diese riesigen Brände keine Vollfeuer, sondern Bodenfeuer waren, stehen noch genug Bäume, die davon erzählen können. Macht man eine Grafik daraus, kann das so aussehen.
Dieser Datensatz erzählt aber nur von einer Region (US-Terminology: "Region" > oder = Deutschland), und ist über 10 Jahre alt. Inzwischen gibt es mehr davon.
Geschrieben von Ulrich C.
Ich nehme an, Du kannst die Behauptung belegen....
Populär und grün angehaucht in der New York Times, auf den Seiten des USGS dann von der gleichen Person mit einer Auflistung alles dessen, was man noch nicht weiß, und mit eigenen Studien für die Ausnahmen. Ausnahmen waren sehr hoch gelegene Bereiche in besonders trockenen Jahren. Genau für diese Ausnahmen, wo der Wald vernichtet wurde, interessiert man sich besonders, weil man daraus Schlußfolgerungen ableitet für die Bereiche, wo sich klimawandelhalber der Wald nach dem Brand jetzt nicht mehr regenerieren mag.
Keine Vorbehalte wirst Du mehr finden, wenn es um die dramatische Verdichtung der Bestände geht. Das wird inzwischen von keinem der Forstwissenschaftler mehr angezweifelt.
Geschrieben von Ulrich C.
Der Begriff "Urwald" sagt Dir was?
Vorsicht, Klimazone! Wir reden von einem Bereich, in dem Kiefern, Wacholder, etc. die natürliche Vegetation sind! Wenn rund um Düsseldorf Fichten herumstehen, dann ist das keine Natur, sondern ein Element der Forstindustrie. Säg die ab, warte hundert Jahre, und Du hast einen Buchenmischwald. Buchenmischwald ist das, was Du natürlicherweise vor Deiner Haustür fändest (sofern das früher kein Sumpfland war). Buchen können dicht stehen, und brennen trotzdem nicht bis in die Kronen hoch, weil sie viel mehr Wasser halten als Kiefern.
Hier reden wir von einer semiariden Klimazone, in der tatsächlich nichts anderes wachsen kann als sehr genügsame Bäume, die sehr viel leichter brennen, ganz natürlicherweise. Und wo es vor den Eingriffen des Menschen deshalb auch ein völlig anderes Gleichgewicht gab als hier bei uns. Wenn Du Verhältnisse vergleichen möchtest, die Deutschland zumindest ähneln, dann mußt Du in den Nordosten der USA gehen, nicht nach Colorado.
Geschrieben von Ulrich C.
Wie man Dein beschriebenes "fuel management" in Gebieten mit praktisch keiner Besiedlung, die noch dazu im Vergleich zu Mitteleuropa so gut wie nicht durch Straßen oder Wege erschlossen - oder gar Naturschutzgebiet sind, wirklich sinnvoll und wirksam betreiben will, hab ich noch nicht gefunden...
Wenn ich morgen abend Zeit finde, sehe ich mal, was ich tun kann. Die Studien des US Forest Service und des USGS sind fast alle im Volltext online. In die Presse schaffen es die "controlled burns" eigentlich immer nur dann, wenn den Leuten ein solches Feuer dann doch einmal davonläuft.
Beste Grüße
Hans-Joachim Zierke
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