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DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
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RubrikABC-Gefahren zurück
ThemaVerschlechterung der Ladungssicherung bei Gefahrguttransporten3 Beiträge
AutorUdo 8B., Aichhalden / Baden-Württemberg734152
Datum13.08.2012 09:05      MSG-Nr: [ 734152 ]1601 x gelesen

Ich denke, wir sollten uns einmal genauer mit der Thematik auseinandersetzen.


Die Grundlagen:
In Deutschland gibt es seit Jahren ein privatrechtliches Regelwerk zur Ladungssicherung, die VDI 2700.
Dieses Regelwerk hatte in anderen europäischen Staaten keine Entsprechung.
In Rechtssprechung in Deutschland hat dieses Regelwerk in einer Vielzahl von Urteilen zum "Stand der Technik" erklärt.
Aus diesem Grund nutzen die Überwachungsbehörden die VDI 2700 als Grundlage für Kontrollen.
Es gibt auch noch andere Regelwerke zur Ladungssicherung. Als Beispiel sei hier die DEC 9.5 von Daimler-Chrysler, die für Zulieferer und Transporteure verbindlich anzuwenden ist.

Um eine europaweit nutzbare Grundlage zu schaffen, wurde nun ein ebenfalls privatrechtliches Regelwerk, die EN 12195, geschaffen. In diesem Regelwerk werden u.a. Berechnungsverfahren für die Ladungssicherung festgelegt.
Das kommende ADR 2013 bezieht sich nun ausdrücklich auf diese Norm.

Was sind die Unterschiede?
Die DIN EN 12195, Teil 1 bezieht sich auf die Zurrkräfte und deren Berechnung. Hier wurden einige Berechnungsverfahren geändert - sie wurden auch komplizierter.
Die Reibbeiwerte, die in der vorherigen Norm noch als Empfehlung galten, sind nun normativ, also zu übernehmen. Der so genannte K-Wert ist weggefallen und dafür gibt es Sicherheitsaufschläge.
Es steht auch in dieser Norm, dass nachgewiesene Reibbeiwerte übernommen werden können (nach einem Aufschlag von 0,925 des Wertes), also Beispiel: Europalette, gerechnet mit 0,3 bisher, nun 0,3 / 0,925 = 0,324.
Wenn die Ladefläche nicht besenrein ist, muss laut Norm von einem Reibwert µ = 0,2 ausgegangen werden (bisher µ=0,1).

Aufgrund der neuen Berechnungsverfahren sind die erforderliche Sicherungskräfte beim Direktzurren zum Teil höher als bisher. Nur beim Niederzurren sind nach der neuen Norm weniger Sicherungskräfte als früher erforderlich.

Aber auch die VDI 2700 hat (und hatte) einige Unzulänglichkeiten.

Die Knackpunkte
Die Zurrkräfte, die nach derzeitigen deutschem Stand der Technik berechnet werden, sind größer als die von der EN geforderten. Die Forderung nach weniger Zurrkraft kam überwiegend aus den nordischen Ländern und hier speziell aus der Holzindustrie.

Es wird in Deutschland für die Verlader bzw. die Fahrer aufgrund der Berechnungsverfahren deutlich schwieriger, eine ausreichende Ladungssicherung rechnerisch vorzubereiten und auch nachzuweisen.
Bisher reichten Faustregeln und einfache Tabellen zum Nachschlagen aus; das ist mit der EN 12195 (erst einmal) vorbei.
Auch für die Kontrollbehörden wird es schwieriger und die Kontrollen zeitintensiver.

Das Fazit
Fälle, bei denen die Ladungssicherung "Spitz auf Knopf" steht und durch intensive Berechnungen nachgewiesen werden muss, sind doch eher sehr selten. Weitaus häufiger sind doch die Fälle, in denen nicht oder schon auf den ersten Blick unzureichend gesichert wurde und wird.

Wer sich im Bereich der Hilforganisationen oder der Feuerwehr nicht sicher ist, wie und wonach er denn nun seine Ladung zu sichern hat, dem sei eins gesagt: "Du darfst besser sein als die Normen vorgeben, aber nie schlechter!"

Beste Grüße
Udo Burkhard
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 12.08.2012 23:16 Andr7eas7 D.7, Oldenburg
 13.08.2012 09:05 Udo 7B., Aichhalden
 13.08.2012 09:13 Udo 7B., Aichhalden

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Verschlechterung der Ladungssicherung bei Gefahrguttransporten - Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt