Rubrik | Einsatz |
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Thema | Flächenbrände USA, Colorado Springs bedroht | 110 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 735043 |
Datum | 20.08.2012 00:27 MSG-Nr: [ 735043 ] | 97636 x gelesen |
Geschrieben von Ulrich C.Geschrieben von Hans-Joachim Z." Diese Brände waren Bodenfeuer, und die Natur wurde gut damit fertig."
Ich nehme an, Du kannst die Behauptung belegen....
Geschrieben von Hans-Joachim Z."
Der Feuerzyklus wurde unterbrochen, als größere Teile der USA landwirtschaftlich bewirtschaftet waren. Jahrzehntelang ging die Feueraktivität deutlich zurück dadurch. Damit veränderte sich der Wald: In einem Wald, der nicht regelmäßig mit Bodenfeuer beaufschlagt wird, steigt die Dichte des Bestandes auf ungefähr das Zehnfache.
Nachdem die Brennstoffmenge in den Wäldern dramatisch zugenommen hatte"
Auch hier: Quelle?
Der Begriff "Urwald" sagt Dir was?
Ich denke, ich habe hier eine extra schöne Quelle für Dich gefunden, nämlich das Curriculum, das der US Forest Service für die Schulen in Arizona und New Mexico entwickelt hat. Lerninhalte sind nach Jahrgangsstufen geordnet, und die Fünftklässler sollen das folgende für's Leben lernen (Seite 44):
Vor über 100 Jahren, bevor sich unsere europäischen Vorfahren in dieser Gegend ansiedelten, liefen alle 2 - 10 Jahre Bodenfeuer niedriger bis mittlerer Intensität durch unsere Wälder. Das heißt: In Abständen einiger Jahre wurde ein Feuer meistens durch Blitzschlag entzündet und von brennendem Gras durch den Wald getragen. Diese Feuer hatten eine positive Funktion für den Wald, brachten Nährstoffe zurück in den Boden, und verhinderten, daß sich Kiefernnadeln und anderes Material auf dem Boden ansammelten. Die meisten der großen Bäume überlebten die Feuer, aber viele kleine Bäume fielen dem Feuer zum Opfer. Die ersten Siedler beschrieben unseren Wald als Parklandschaft, mit großen, offenen Räumen zwischen den Bäumen.
Als sich Menschen in den Wäldern niederließen, änderte sich die Situation. Die Siedler ließen ihre Tiere das Gras fressen, das einst die Feuer durch die Wälder getragen hatten. Die Siedler löschten auch die entstehenden Feuer, damit sie nicht ihre Häuser und ihren Besitz bedrohten. Weil keine Feuer mehr den Boden des Waldes säuberten und die kleinen Bäume stoppten, wuchs sehr bald eine üppige Vegetation junger Bäume auf. Im Laufe der Jahre füllten mehr und mehr Bäume unsere Wälder.
Undsoweiter. Im weiteren Verlauf wird dann erklärt, warum dichtstehende Kiefernwälder weniger widerstandsfähige Bäume hervorbringen, und wieso ein Feuer im dichtstehenden Kiefernwald als Kronenfeuer, nicht als Bodenfeuer unterwegs ist.
Das ist für mich ein schönes Beispiel, wie sich Wissenschaft in die Schulen fortsetzt. Vor 20 Jahren haben Forstwissenschaftler die Baumscheiben geschnitten und Sedimente geborgen, mit denen die Feuergeschichte dieser Wälder geschrieben werden konnte. Inzwischen lernen es die Kleinen in der 5. Klasse.
Bevor jetzt Mißverständnisse auftreten: Nein, dies gilt so nicht für Deutschland. Arizona und New Mexico sind sehr trockene, sehr heiße Gebiete, in denen Kiefern nicht vom Menschen angesiedelt wurden. Da wächst nichts anderes.
Beste Grüße
Hans-Joachim Zierke
P.S.: Und nein, ich bin nicht in Arizona zur Schule gegangen. ;-)
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