Rubrik | Ausbildung |
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Thema | Maschnistenlehrgang - was gehört dazu?
| 53 Beiträge |
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 740563 |
Datum | 02.10.2012 15:26 MSG-Nr: [ 740563 ] | 16270 x gelesen |
Tragkraftspritzenfahrzeug
Feuerwehrdienstvorschrift
Ich habe bei der schriftlichen Abschlussprüfung des Maschinistenlehrganges vor 8 oder 9 Jahren einen der Prüfer/Ausbilder geschockt. Auf die Frage nach irgendeinem Abstand bei Zündkerzen in Tragkraftspritzenmotoren habe ich nichts angekreuzt, sondern daneben gekritzelt: "Weiß ich doch nicht, ich sitz im Büro". Der Ausbilder war nicht nur ebenfalls Verwaltungsangestellter, sondern auch begeisterter Motorenkenner, und hatte entsprechend einen roten Kopf als die Ergebnisse vorgetragen wurden...
Das "schlimme" war aber nicht nur seine fahrzeugangepasste Kopffärbung, oder die Tatsache das mich sowas als Maschinist im Einsatz eine solche Frage nunmal gar nicht interessiert, sondern dass das tatsächlich ein Lehrgangsinhalt und eine "amtliche", weil landesseitig vorgesehene Prüfungsfrage war.
Mal generell ist es bei vielen Ausbildungen doch so:
Man bildet Truppmänner (jaja, oder Frauen) aus, und macht halbe Truppführer daraus.
Man bildet Truppführer aus, und macht halbe Gruppenführer draus.
Man bildet Sprechfunker aus, und macht aus ihnen (is ja grad bei Digitalfunk so modern) halbe Kommunikationselekroniker (oder wie auch immer das heißt.
Man bildet Maschinisten aus, und macht aus ihnen gleich halbe Kraftfahrzeugmechatroniker. Und Gerätewarte. Und, vgl. Parallelthread, gleich noch Ladungssicherungsexperten dazu, die sich ein Tiefbett leihen und nen Bagger im Direktzug sichern lernen, damit sie daheim dann den Verteiler im TSF auch vernünftig ladungssichern können. Dazu Straßenverkehrsrechtsexperten und was weiß ich nicht noch alles...
Ausbildung ist ein elementarer Bestandteil unseres Wirkens, aber ich habe oft den Eindruck, an keiner Stelle wird soviel unnützer Aufwand betrieben wie hier. Auf allen Ebenen, von den obersten Planern bis hin zu leider auch vielen Ausbildern, will man möglichst viel Allgemeinwissen vermitteln, oft noch gepaart mit reinstem Fachextremismus (vgl. den Thread zur Bootsausbildung, ich habe da extra noch nicht geschrieben, dass wir auch ein Böötchen haben, und da außer ein bisschen "dumm auf dem Wasser fahren" seit Jahren bewusst keine Ausbildung betreiben, sonst dreht noch einer durch).
Wenn wir in einem Bereich mal dringend aufräumen sollten, dann da. Und mit Aufräumen meine ich in vielen Fällen schon das bloße Konzentrieren auf das, was uns die FwDV 2 aktuelle so vorgibt. Desto mehr Ausbildung wir unnütz von uns selber verlangen, desto schlechter werden wir dadurch. Weil die sinnvollen Dinge, die über die heutige DV2 hinausgehen, leiden auch immens darunter.
Früher dachten wir ja: Ich denke, also bin ich.
Heute wissen wir: Ach komm, das geht auch so.
(Dieter Nuhr)
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