Hallo Albert,
ich glaube, es ist immer schwierig, pure Zahlen ohne Hintergründe zu analysieren. Sowohl im Brandeinsatz auch im Bereich der THL gibt´s Personen, die unmittelbar durch das Ereignis, während des dazugehörigen Feuerwehreinsatzes oder auch erst an den Folgen versterben.
Aber ist es nicht vielleicht so, dass es eher und stärker an unserem "Feuerwehr-Ego" kratzt, wenn jemand bei einem Brand um´s Leben kommt als bei einem Unfall?
Bei einem Unfall bringt man die Toten (und natürlich auch Verletzten) auch relativ schnell mit dem Verursacher in Verbindung - und nimmt sie eher hin. Der Straßenverkehr und daraus resultierende Unfälle sind halt einmal ein Problem unserer Gesellschaft. Bei einem Brandeinsatz dagegen ist dies meiner Meinung nach schwieriger, und es beschäftigt sich, denke ich, doch ein größerer Teil der beteiligten Einsatzkräfte (mehr oder weniger auch im Gespräch mit anderen) hinterher mit den Fragen "Was wär´ gewesen, wenn...?" oder "Hätten wir vielleicht doch...?" als bei einer THL, oder? Versucht man deshalb, vielleicht auch unbewußt oder aus einer Versagensangst heraus, die Erfolge bei der Brandbekämpfung hervor zu heben?
Genau werden wir das wohl niemals ganz erfahren. Wobei ich mir allerdings sicher bin, dass auch in Bayern die Zahlen der Brandtoten mehr oder weniger proportional zum Durchschnittsalter der Bevölkerung steigen wird - und wir in dieser Sache bestimmt auch noch einiges an Diskussionsbedarf haben werden.
Gruß aus Franken
Stefan
Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.
(Sir Winston Churchill)
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