Rubrik | Ausbildung |
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Thema | Feuerwehrführerschein grenzüberschreitend
| 96 Beiträge |
Autor | Pete8r M8., Wien / Wien | 749113 |
Datum | 02.01.2013 13:22 MSG-Nr: [ 749113 ] | 34889 x gelesen |
Infos: | 04.01.13 pnp vom
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...habe eben unten stehenden Text an online@orf.at gesendet; die leisen Spielchen "A gegen D" bitte zu verzeihen, aber das wirkt eben immer ;)
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Bericht unter http://salzburg.orf.at/news/stories/2565321/ kann so nicht unwidersprochen bleiben:
In ganz Europa war eine 3,5t-Grenze als Unterscheidung PkW/LkW-Fahrerlaubnis über Jahrzehnte kein Problem. Einzig die BRD hatte den Sonderweg 7,5t. Nachdem die Inhaber der alten Fahrerlaubnisse älter werden, ist in Deutschland die Diskussion über Sonderregelungen ausgebrochen und wurde ob der Kosten ein aus der Sicht der Verkehrssicherheit durchaus bedenkliches "Wahlzuckerl" einer internen Blitzschulung für das Lenken von 7,5t-Fahrzeugen implementiert (entgegen von Fachmeinungen).
Es gibt auch in Österreich einen "Feuerwehrführerschein", lange Zeit in Kooperation der Landesfeuerwehrkommanden mit ausgewählten Fahrschulen, nach der deutschen Diskssion waren auch österreichische Politiker bemüßgt, etwas zu "novellieren", herausgekommen ist neben dem bisherigen Feuerwehrführerschein mit solider Ausbildung ein "Hilfsorganisationsführerschein light" bis 5,5t. Das entspricht den schweren Transporterfahrgestellen (7,5t sind ausgewachsene LkW).
Im gegenständlichen Bericht ist auch die Angabe "die LkW-Fahrerlaubnis koste 5.000 EUR" schlicht falsch: Dafür werden in Deutschland zw. 1.000 und 1.500 EUR fällig. Die angesprochene Feuerwehr Bayerisch Gmain verfügt übrigens über ein 15t-HLF, dafür war und ist immer ein voller LkW-Schein erforderlich.
Fast schon amüsant ist die Weinerlichkeit: Wenn den deutschen Behörden irgendwas nicht passt - z.B. Verwendung österreichischer Probefahrtkennzeichen, weil die Papiere dazu weniger Daten beinhalten als das deutsche Äquivalent - beißt sich das BMVIT schlicht die Zähne aus. Ich will auch nicht wissen, ob österreichische "Feuerwehrführerscheine" (alt) bzw. die neuen Light-Versionen in Deutschland anerkannt würden..
Entweder gibt es eine EU-weite Regelung oder nicht, und alle nationalen Basteleien sind dann eben nationale Ausnahmen.
Übrigens sind mir beruflich Schäden an Einsatzfahrzeugen bekannt (auch in der leichteren 5,5t-Kategorie), die klar auf fehlende Ausbildung zurückzuführen sind und sicherheitsrelevante Baugruppen betreffen (etwa Bremsen). Auch wenn sich der moderne Transporter im Alltag fährt wie ein PkW: Da sind doppelte Massen unterwegs, die Bedingungen einer Einsatzfahrt sind tendenziell schadensträchtiger, und wenn in den den reichsten Staten dieser Welt dann die Ausbildung und das Training nicht bezahlbar sein sollen... stimmt was nicht, sorry, aber vermutlich muss erst ein schwerer Unfall mit Personenschäden passieren - wetten, dass dann der kleine Feuerwehrkommandant, der die Fahrerlaubnis unterschrieben hat, übrig bleibt?
Mit freundlichen Grüßen,
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