Geschrieben von Linus D.Ich persönlich finde, dass jeweils nicht zu viele Aspekte unter einem Stichwort vereinigt werden sollten. M.E. übersieht man dabei das eine oder andere. Manch einer lässt ja Absturz weg, und "denkt es sich" bei Einsturz. Biologische Stoffe sehen viele in Erkrankung/Verletzung und/oder chemische Stoffe. Ertrinken/Wassereinsätze werden irgendwie unter Einsturz "gedacht". Finde ich alles nicht besonders sinnvoll. Ich sehe in der Gefahrenmatrix vor allem eine Hilfestellung beim Erlernen der generellen Gefahrenerkundung. Sie ist ein Mittel, um einerseits die Komplexität und Vielzahl der möglichen Gefährdungen darzustellen, sie andererseits aber aufgrund der Verpackung in einen Merksatz vernünftig in die Führungskraftsbirne einzuhämmern. Und man kann sie schön zum Ankreuzen bei Unterrichten, Prüfungen... verwenden...
Ich erwarte aber im realen Einsatz dann nicht, dass beim Führungsvorgang dann diese Matrix 1:1 stur abgearbeitet wird. Am besten noch mit Taschenkarten, Flyern, Häkchen dran etc... Das ist nicht Sinn der Sache. Ob dann jemand eine Gefahr als "Einsturz", "Absturz" oder "Verletzung" erkennt, ist doch völlig egal. Wichtig ist, das er sie erkennt, und damit dann vernünftig weiterarbeitet. Genauso "Verkehr", "fließender Verkehr", "ungeschützter Verkehr" ist ja u.U. auch gefährlich ;-) Die Gefahren wird niemand übersehen, weil sie nicht separat in diesem Schema auftauchen. Sie werden übersehen wg. mangelndem Grundwissen, oder leider öfters auch mal fehlenden Anzeichen. Aber nicht wegen diesem ollen Schema.
Dem "Einhämmern in Führungskraftsbirnen" steht es sehr entgegen, den Merksatz immer wieder zu erweitern, aufzusplitten, aufzublähen. Merksätze, die man sich auch merken können soll, sind einfach zu halten.
Früher dachten wir ja: Ich denke, also bin ich.
Heute wissen wir: Ach komm, das geht auch so.
(Dieter Nuhr)
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