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Rubrik | Katastrophenschutz | zurück | ||
Thema | These: Die Stromversorgung ist DIE Achillesferse unserer Gesellschaft ![]() | 745 Beiträge | ||
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 759640 | ||
Datum | 15.04.2013 14:26 MSG-Nr: [ 759640 ] | 831242 x gelesen | ||
Infos: | ![]() | |||
Geschrieben von Ulrich C. Da ich nicht weiß, wie die Zahlen erzeugt werden und wer die Statistik dazu führt äh macht, kann ich dazu nichts sagen.... Die Netzbetreiber sind gesetzlich verpflichtet, jährlich einen Bericht zu den Ausfällen zu erstatten. Diese Berichte werden von der Bundesnetzagentur in SAIDI-Werte umgewandelt. Du kannst Dich aber damit trösten, daß die Werte für 2012 noch nicht draußen sind. Vielleicht stützen sie Deine Hypothese ja? ;-) Geschrieben von Ulrich C. Erstaunlich ist dann aber die Zahl der gemeldeten größeren und kleineren Ausfälle, die es bis in die Presse schaffen... 2011: 172000 Unterbrechungen im Niederspannungsnetz, 34700 Unterbrechungen im Mittelspannungsnetz. Es gibt also jede Menge zu berichten, wenn man gern berichten möchte. Geschrieben von Ulrich C. Klar und die Problematik der Versorgungsstabilität wg Wind und Sonne ist pure Propaganda von den bösen Kraftwerksbetreibern.... Wenn Du statt meiner praxisorientierten Darstellung lieber was Offiziöses möchtest: Bittesehr. Zur Regelenergie findest Du etwas auf Seite 251 ff. (267 ff. in der PDF-Zählung). "Die bisherigen Erfahrungen mit der Leistungsabgabe des WEA-Kollektivs haben gezeigt, dass die Veränderungen des Prognosefehlers der WEA-Einspeisung im Zeitbereich der Primärregelleistung gering sind und ohne zusätzlichen Primärregelleistungsbedarf ausgeregelt werden können." Du siehst daran: Der Wissenschaft und den Betreibern war das auch 2005 längst klar - das Ingenieurswissen der EVU schlägt sich aber nicht immer in deren öffentlichen Äußerungen nieder. Gründe dafür sind leicht nachvollziehbar. Ein Vorstand ist schließlich _verpflichtet_, den Reichtum seiner Aktionäre zu mehren. 1) Der Weiterbetrieb abgeschriebener AKW hätte Milliarden eingebracht. 2) Der Marktpreis von Grundlaststrom aus Kohle in Verträgen für 2014 und 2015 ist wegen der Überkapazitäten von ca. 5,7¢ auf ca. 4,2¢ gefallen. Das bedeutet: Die derzeit neu an's Netz gehenden Kohleblöcke verdienen kein Geld, sondern die Betreiber können froh sein, wenn sie eine schwarze Null bekommen. Wir haben in Deutschland also dramatische Einkommensverluste der klassischen EVU, denn die Erneuerbaren werden größtenteils nicht von ihnen betrieben. Es wäre extrem überraschend, wenn die Vorstände dieser Unternehmen nicht versuchten, dem gegenzusteuern. Und selbstverständlich drohen für die Zukunft Probleme mit der Versorgungsstabilität. Warum, das konnte man am 8./9. Dezember 2011 sehen: Deutschland kam der Strom zu den Ohren raus, weil das Sturmtief "Ekkehard" für ca. 20GW Windstrom sorgte. Trotzdem mußte der Notfallvertrag mit Österreich erstmals benutzt werden, Österreich produzierte Strom für uns, obwohl wir mehr als genug davon hatten. Grund: Der vorhergesagte Windstrom war beträchtlichenteils nach Italien verkauft worden. Als dann Grundremmingen C (1288 MW) die Grätsche machte (ungeplante Wartungsarbeiten), reichte die Übertragungskapazität bereits nicht mehr aus, um sowohl die Windenergiespitze zu exportieren als auch den AKW-Ausfall komplett zu kompensieren. Genau in diesem Bereich liegen einige der Risiken der Energiewende. Nicht im technischen Bereich, das Problem ist bekannt, die Lösung auch, und wird seit Jahren in jedem Papier beschrieben, nur die politische Umsetzung funktioniert halt nicht. Was natürlich auch daran liegt, daß die 70%-Mehrheit für die Umstellung auf Erneuerbare keineswegs mit einer 70%-Mehrheit für die dafür notwendigen Hochspannungsleitungen verbunden ist, insbesondere vor Ort. Ein weiteres Risiko liegt in der Anbindung von Offshore-Windparks. Die teuerste Fehlentscheidung in diesem Kontext war, diese Anlagen weit, weit vor der Küste zu bauen, 40km. Das macht die Anbindung extrem teuer, und wenn diese Kosten zu nicht ausreichender Redundanz führen sollten, dann bekommen wir tatsächlich ein Problem. Bei Offshore-Windparks kann man wunderschön einen Single Point of Failure für eine sehr hohe Leistung einbauen! Genau deshalb schrieb ich: _Derzeit_ halten die Erneuerbaren weniger Überraschungen bereit als die konventionellen Großblöcke. Derzeit. Geschrieben von Ulrich C. liegt das an den Kohlekraftwerken Ja, das liegt an den Kohlekraftwerken. Im ersten Quartal 2013 haben Atom, Sonne, Wind, Wasser jeweils etwas weniger produziert, die Kohlestromerzeugung hat deutlich zugenommen, und diese Zunahme ist weitgehend exportiert worden. Ich rechne aber damit, daß wir im Sommer zusätzlich zu diesem Kohlestrom jede Menge Solarstrom exportieren werden. Geschrieben von Ulrich C. (die die Grünen nun mit 2 Jahren Versatz wieder als "böse" entdeckt haben und lieber heute als morgen abschalten wollen), Angesichts der Geschichte von Kohlestromerzeugung in Deutschland halte ich eine gewisse Studie für Greenpeace für ähnlich unseriös wie die im Threadcontainer verlinkten Ergebnisse einer Studie für den Verein der Kohlenimporteure. Geschrieben von Ulrich C. Und es findet sich recht wenig, wo umfangreicher recherchiert wird... Recherchiert? Zwanzig mal gelesenes mit ideologischem Zungenschlag ein weiteres Mal wiedergekäut, ohne den geringsten Hinweis auf Recherchebemühung. Ein gutes Beispiel dafür, daß man Leser nicht mit Recherche begeistert, sondern dadurch, daß man ihren vorhandenen Vorurteilen ein Echo bietet. Mal sehen, ob ich das geringfügig besser hinkriege mit der Recherche, statt das dutzendfach Abgeschriebene ein weiteres Mal abzuschreiben: Im Jahre 2011 war der 31. Januar der Tag mit der geringsten Windenergieerzeugung (um so etwas zu wissen, muß man statt der Kreuzritter die Werke der wissenschaftlichen Begleitforschung lesen). Die genauen Daten für einen bestimmten Tag kann man jederzeit hier abrufen. Man sieht: Die Windenergieerzeugung wird nie Null (was Meteorologen nicht wirklich überraschen wird), geht aber zurück auf jämmerliche Werte im Bereich von 200 MW, wenn es richtig böse kommt. Das sind etwas weniger als 1% der theoretischen Leistung des Kraftwerksparks. Windenergieanlagen der 90er produzierten bei 4 m/s ungefähr 1% der Nennleistung. Derzeit populäre Windenergieanlagen wie die Enercon E-70 produzieren bei 4 m/s ungefähr 2,5% der Nennleistung. Bei neuesten Entwicklungen stehen bei 4 m/s nunmehr 7,5% der Nennleistung zur Verfügung. Wegen der Bodeneffekte bekommt man pro Meter Höhe ungefähr 1% mehr Windenergie. Hat man auf 150 m Höhe die nötigen 4 m/s, um 7,5% der Nennleistung zu erzeugen, bedeutet das etwas weniger als 1 m/s Wind auf dem Boden. Ungefähr 3 km/h Windgeschwindigkeit auf dem Boden reichen für diese 7,5% Nennleistung - falls die heute vorhandene Technik bei allen neuen Anlagen eingesetzt würde. Wird sie aber nicht, aus mehreren Gründen: 1) Neben einem anders geformten Rotor brauchen diese Anlagen auch größere Rotoren. Rotoren sind teuer, ca. 30% der Anlagenkosten. Ein größerer Rotor erzeugt auch ein größeres Turmfußmoment. Moderne WEA stehen auf einem großen Betonteller, darunter muß häufig noch eine Rüttelstopfverdichtung stattfinden. Das alles macht die Anlagen teurer. Produzierten sie für einen Markt, wäre das kein Problem: Bei viel Wind ist der EEX-Preis niedrig, bei wenig Wind ist er hoch, also würden Investoren freudig das Geld ausgeben. WEA produzieren aber während der Abschreibungszeit nicht für den Markt, sondern für Garantiepreise des EEG, und die geringe Erhöhung der jährlichen Gesamtproduktion bringt das Geld nicht zurück. 2) Man müßte also diesen Marktmechanismus stattdessen im EEG abbilden. Genau das passiert aber nicht, weil a) die Grünen ihrer Klientel noch nicht gebeichtet haben, daß halbwegs funktionierende Windenergie mit 120m-Rotoren und 200m Blattspitzenhöhe verbunden ist. b) die Energiewende von Konservativen durchgeführt wird, die so etwas wie "Bodeneffekt versus Windenergieerzeugung" schlicht nicht verstehen, denn eigentlich wollten sie das alles ja gar nicht. c) die 30%-Minderheit unserer Gesellschaft viel zu sehr mit dem Beweinen der verlorengegangenen geliebten Atomkraftwerke beschäftigt ist, um sich mit lästigen Details einer ungeliebten neuen Technik auseinanderzusetzen. /Technisch/ wäre es mittlerweile durchaus möglich, 5-7 GW Windenergie für die windschwächsten Tage anzupeilen, aber das interessiert halt niemanden. Stattdessen werden wir auch weiterhin entweder lesen, wie supertoll es ist, an manchen Tagen 25 GW Windenergie zu haben, oder aber zu lesen, warum das alles sowieso nicht funktionieren kann. Ich finde beides sterbenslangweilig. Geschrieben von Ulrich C. Ach ja, die schönen Ideen die seit Energiewendebeginn zum Thema Stromspeichern zu Hauf veröffentlicht und öffentlich u.a. mit Forschungsgeldern für Projektstudien etc. gefördert wurden.... Über diesen Punkt müssen wir keine Sekunde streiten. Beste Grüße Hans-Joachim
Geändert von Hans-Joachim Z. [15.04.13 14:40] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = | ||||
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