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Thema | Anschaffung Säbelsäge - Erfahrungen | 52 Beiträge |
Autor | Chri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg | 760245 |
Datum | 22.04.2013 13:58 MSG-Nr: [ 760245 ] | 18380 x gelesen |
Geschrieben von Gerrit P.-Metallsägen/Kunsstoffsägen: Unkontrollierbare Erschütterungen, Vibrationen und hohe Geräuschbelastung
Was nicht immer schlimm ist. In D hat man vor einigen Jahren (als man damit aufgehört hat den Spreizer in den Türspalt zu rammen) begonnen, den Patienten derart in Watte zu packen, dass er geschont verstirbt.
Die Säbelsäge ist ein hervorragendes und schnelles Mittel um z.B. eine Fischdose zu bauen. Diese Technik geht z.B. deutlich schneller, als bei einer achsengerechten Rettung nach hinten/ oben das ganze Dach an allen Säulen abzunehmen oder auch nur an 4 und dann klappen (was in D irgend wie scheinbar standardmäßig gemacht wird).
Ebenso kann man damit bei Dreitürern eine sehr gute dritte Tür an der Rücksitzbank herstellen. Und wenn man noch etwas weiter sägt, dann kann man dabei die B-Säule auf Sitzhöhe gleich noch mitnehmen, sie oben mit dem Schneidgerät am Dach kappen und hat dann beim Dreitürer, wenn man das ganze "abgesägte" mit der Tür nach vorne klappt (oder diese an der Scharnierseite auch noch abspreizt), eine große Seitenöffnung geschaffen. In <2 Minuten.
Oder eine ziemlich breite C-Säule. Diese ist bei der Dachabnahme mit der Säbelsäge in <1 Minute ab. Mit dem Schneidgerät schnippelt man da je nach Maulweise und leistungsklasse schon mal 2-3 Schneidversuche dran rum.
Da kann man dann wunderbar schnell und parallel arbeiten. Mit dem Schneidgerät die A- und B-Säulen, mit der Säbelsäge die C-Säulen. Und ab ist das Dach.
In sofern ja. Schonend. Aber nicht zuviel. Denn zuviel Mitleid bringt kann den Patienten auch umbringen habe ich im RettSan gelernt. Natürlich werde ich dort, wo es sinnvoll ist, mit dem vergleichsweise leisen hydraulischen Gerät arbeiten. Wenn ich aber einen meßbaren zeitvorteil im Bereich von mehreren Minuten habe und eine Maßnahme von 6 auf 3 Minuten verkürzen kann, dann hat der Doc was dabei, damit dem Patienten der Lärm nicht so schlimm vorkommt.
Wichtig ist eben, dass die Jungs mit den Geräten geübt sind. Und gerade bei der Säbelsäge bemerke ich immer wieder "Übungsängste" (u.a. weil Sägeblätter teuer, weil Maschine kaputt gehen kann,...). Kleine Lösungsmöglichkeit für Basics der Sägeführung wären dann 30 Euro-Geräte vom deutschen Markendiscounter. Ja, ich weiß, die halten nicht wirklich lange. Reicht aber für den gewöhnlichen Schreibtischtäter um ihm die Grundlagen der Sägeführung beizubringen. Und wenn die Dinger in den ersten 6 Monaten die Flügel strecken, gibt es das Geld sogar zurück... Also gleich nach dem Kauf richtig intensiv beüben... ;)
Ach ja. Wer das eine oder andere live erleben will. Rescue Challenge 2013 in
Storkow, Brandenburg am kommenden Wochenende.
Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!
Christian Fischer
Wernau
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