Rubrik | Feuerwehr-Historik |
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Thema | SIGPI | 45 Beiträge |
Autor | Ralf8 H.8, Drebkau / Brandenburg | 762589 |
Datum | 20.05.2013 14:43 MSG-Nr: [ 762589 ] | 15595 x gelesen |
Infos: | 20.05.13 ELW mit SIGPI
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Geschrieben von Florian B.Gab oder gibt es allgemeine Reglungen welches Signal was bedeutet? (Gerne auch BW bzw NVA)
Okay, da der Kollege schon was zur BW gesagt hat hier auch mal was von der anderen Feldpostnummer.
Es gab meins Wissens keine festgelegten Signale. Das hätte auch keinen Sinn gemacht, da erstens der "Gegner" dann ja gewusst hätte was jetzt kommt und gegebenenfalls eigne Signale zur Desorientierung schießen können. Außerdem wäre es blöd wenn der Kommandeur z.B. das Signal Rückzug schießen will und gerade in der letzten Woche alle verschossen hat.
Auch wenn im Film Drei Stern Rot vermittelt wird das dieses Signal für einen Genzdurchbruch war so ist das nicht so. Es gab eine Postentabelle (auf der Seite unten) in der für jeden Tag die Meldungen verschlüsselt und auch die jeweils gültigen Signale eingetragen wurden.
Wie es bei der NVA war vermag ich nicht zu sagen aber bei der Grenztruppe waren ab den späten 70er Jahren keine Signalpistolen sondern Handsignale im Einsatz. Zum Anfang in der Ausführung als Zweihandsignale, ab Mitte der 80er Jahre kamen die sicheren Einhandsignale zum Einsatz. Das auch scherzhaft als "Ein-Stern-Weiß" bezeichnete Handleuchtzeichen war kein Signal sondern Gefechtsfeldbeleuchtung.
Signalpatronen waren aber dennoch bei den GT im Einsatz und zwar in den Postensignalgeräten R-67. Für die Beschreibung zitiere ich mal aus einem anderen Forum-- SP-1 waren diese Karabinerschlösser vom Moisin ohne Lauf, mit einem Haken statt des Abzuges und nur eingerichtet für die Platzpatrone 7,62x54 R. Der Verschluß wurde wie bei einem Karabiner geöffnet oder geschlossen. Eine Sicherung gab es so nicht aber wie beim Moisin konnte man die Schlagbolzenmutter im gespannten Zustand etwas drehen und so festmachen.
R 67 waren eine neuere Kontruktion, die man an oder auf einem Ständer montieren konnte. Mit dem Lauf nach oben oder unten. Als Verschluß musste ein kleiner Hebel oder Haken betätigt werden, dann konnte man das Laufteil nach der Seite wegdrehen. Ähnlich einer Tür. Es passte eine Leuchtpatrone hinein oder mit einer Art Einstecklauf eine Platzpatrone 7,62x39. Wegen der Brandgefahr kenne ich im Harz nur die Ausführung mit der Platzpatrone. In diesem Fall musste das Gerät mit dem Lauf nach unten montiert werden. "Lauf" ist etwas übertrieben, es war ein etwa 10 cm langes, innen glattes Rohr. Das R 67 hatte, glaube ich eine Sicherung. Weiß aber nicht mehr, wie die funktioniert hat. Leider habe ich auch kein Foto davon.
Während beim SP-1 der Auslösefaden mit eine kleinen Schlinge im Haken des Auslösehebels eingehängt wurde, hatte das R-67 auf einer Welle zwei etwa 10 cm lange Hebel. Einer oben, einer unten und für das Einknüppern der Auslösefäden gab es so eine Art Schlüsselringe. Damit war es möglich, beim R 67 zwei Fäden in entgegengesetzte Richtung zu spannen. Das erforderte aber ein sorgfältiges Arbeiten, sonst hat der eine Faden schon durch sein Gewicht eben den anderen ausgelöst. Das klingt in der guten Stube schon etwas komisch, kann aber bei schlechtem Wetter und nach einer langen Schicht zur Geduldprobe werden.
Wie beschrieben wurden die Teile bei Waldbrandgefahr (um den Feuerwehrbezug nicht zu verlieren) nur mit Platz- und nicht mit Leuchtpatronen geladen.
Zu Silvester konnte man immer schön sehen wo Armeeangehörige wohnen, denn im Gegensatz zu Silvesterraketen, die am höchsten Punkt die Sterne freigeben, leuchten die Signale schon beim Aufstieg. Die Gefechtsfeldbeleuchtung am Fallschirm lässt dafür jedes Silvesterfeuerwerk alt aus sehen. ;)
Gruß Ralf
Graustein 1988 - Ein besonderer Waldbrand - Blog
Nicht Sieg sollte der Sinn der Diskussion sein, sondern Gewinn. Joseph Joubert
Wenn ihr etwas nicht versteht, dann muss es doch nicht auch gleich falsch sein. (Rosenstolz, Willkommen)
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