Hallo Lars,
wie auch schon von Deinem Namensvetter Lars B. angesprochen, zeigt die Rettungsdiensterfahrung, dass die Trage an sich nur sehr begrenzt in "normalen" Wohnhäuser einsetzbar ist. Die meisten Patienten, die ich in meiner Rettungsdienst-"Karriere" angetroffen habe, laufen entweder selbst, sitzen im Tragestuhl oder benötigen das angesprochene Tragetuch. Mit einem so unhandlichen Ausrüstungsgegenstand wie der (Fahr-)Trage kommt man nur im Krankenhaus, Alten- und Pflegeheimen oder tatsächlich behindertengerecht ausgelegten Wohnungen weiter. Dabei sind diese Einsätze immer noch eine Spur "angenehmer" von den äußeren Umständen als die Rettung von Personen aus brennenden Gebäuden: Kein Brandrauch, der einem die Sicht nimmt, oft ein höherer Personalansatz (RTW+NEF), keine zusätzlich einschränkende Ausrüstung wie Brandschutzkleidung und PA...
Das Spineboard mag zwar im "Trockeneinsatz" da ein wenig besser abschneiden, aber ich sehe hier das richtige Fixieren eines Patienten mit Hilfe der Gurtspinne als nicht durchführbar an: Klappt es, bei Nullsicht und unter Stress ein System zur Patientenfixierung anzulegen, dass man vielleicht ein-, zweimal im Jahr im Rahmen von Übung und Ausbildung sieht? Halte ich unter den mir bekannten Umständen eher für illusorisch; dazu ist das Spineboard a) zu unbekannt als Ausrüstungsgegenstand und b) zu übungsintensiv (von c) "Das ist Rettungsdienstkram, wir sind die Feuerwehr!" ganz zu schweigen....).
Wenn Du gerne "Vorgesetzte blossstellst", dann frag doch mal, ob diejenigen, die das Mitführen einer DIN-Trage für wichtig halten, den Einsatz dieser Trage unter realitätsnahen Übungsbedingungen mal vorführen können....
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