Guten Abend!
Ich versuche mal in einem Beitrag mehreres zu beantworten:
Axt als Hammer: Ist bekanntermaßen nach FwDV 1 verboten, weil Holzäxte nicht für die Verwendung als Hammer gebaut sind. Eisen als extremes Gegenmaterial des Axtrückens ist nun mal deutlich weniger elastisch als Holz, dadurch kann die Massenträgheit der Axt in Verbindung mit unsanftem Bremsen zum Stauchen der Axt im Öhr führen.
Äxte mit Hammerfunktion sind deshalb selten: Neben einigen US-Feuerwehräxten ist die Husqvarna derzeitg die einzige die ich kenne seit Fiskars die Hammereignung für die 2400 zurückgezogen hat.
Auch Spaltäxte sind üblicherweise nicht als Hammer ausgelegt.
Die Alternative ist der Spalthammer, der hat aber wieder den steileren Klingenverlauf und schneidet dadurch nicht gut, er ist ja wie der Name schon sagt für etwas anderes gebaut.
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Stahlkeile: Sind meines Wissens aus verschiedenen Gründen zurückgezogen worden. Zum Einen das Problem, wenn die Motorkettensäge mal drin landet, die klassische Kette wird das übelnehmen und ihr Mißfallen unter Umständen durch Ausschlagen in Richtung des Sägenführers zu Ausdruck bringen. Zum Anderen haben nicht alle Menschen die Disziplin, ihre Keile, Meißel etc. bestimmungsgemäß bartfrei zu halten, das Ergebnis kann bei Eisenkeilen nun mal fies ins Auge gehen. Zuletzt hat der eine oder andere sich sowas auch mal selbst geschlossert und das mit dem anlassen nicht so ganz beherrscht, so dass die ganze Sache sich beim Ersten Schlag darauf in splitterndes Nichtwohlgefallen auflöste. (Wer wie ich mal das Vergnügen hatte jemand erstversorgen zu müssen der meinte in kurzer Hose die Füße von einer Gusseisenbadewanne abzuschlagen weiß wovon ich da spreche...)
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Hammer nicht auf Hammer bzw. nicht auf gehärteten Stahl schlagen:
Wenn man nicht mit einem Hammer auf Stahl schlagen dürfte, dann dürften wir auch keine Meißel aus Stahl verwenden.
Der Trick an der Sache ist, dass das Treibwerkzeug (Der Hammerkopf) hart ist, um die Kraft gut zu übertragen und eine lange Nutzungsdauer zu haben. Deshalb gestaltet man das Gegenwerkzeug (Ich nehme den Meißel als Beispiel) mit verschiedenen Zonen: Der Bereich den der Hammer trifft ist etwas weich und verformt sich bestimmungsgemäß, die Klinge ist hart und verformt sich möglichst wenig am Stein.
Genau so sollte es sich auch mit Hammer und Halligan / Kelly etc. verhalten, und wie sich herumgesprochen hat sind sie in den USA dafür konstruiert dass man mit einem Schlagwerkzeug auf den richtigen Stellen am Werkzeug herumdengeln kann.
Aus der Aussage "Keine Stahlkeile schlagen" bzw. nicht auf gehärteten Stahl schlage leite ich also keinesfalls ab, dass man mit dem Werkzeug nich auf eine Halligan / kelly wemmsen darf.
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Produktvergleich Husqvarna 2800 / Fiskars 2400: Die erste wiegt 2,82 Kilo, die zweite 2,71 gemäß meiner Kofferwaaage.
Ich persönlich halte ein Kopfgewicht für Schlagwerkzeuge von ca. 3 Kg für optimal, um im Notfall auch mal schnell durch eine widerstandsfähige Scheibe zu kommen. Da die Husqvarna darüber hinaus auch die Hammerfunktion und einen brauchbaren Stielschutz hat, halte ich sie für den Preis als vollwertiges Ergänzungswerkzeug für Halligan und Co durchaus für ein Schnäppchen, wenn ich mir dagegen z. B. die (natürlich qualitativ sehr hochwertige und sehr durchzugsstarke) Top Cut von Paratech ansehe.
Ist also wie üblich alles eine Frage von Auffassung, Geschmack und nicht zuletzt Geldbeutel.
Don`t use excessive force.
Get a bigger hammer!
Gruß, Jo
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